Es ist der 4. Januar 1884. Ich schlüpfe in die Rolle von Anna, eine Journalistin der New York Times, welche auf dem Weg nach Portugal Schiffbruch erleidet und sich nach stundenlanger Odyssee auf ein verlassenes Segelschiff rettet. Viel mehr verrät mir das knappe Intro nicht. Lex wirkt noch nebulöser. Er ist die einzige Person, welche es ebenfalls auf das Schiff geschafft hat und setzt jetzt alles daran, mir auf den Senkel zu gehen.
Statt mir beim Ausbruch aus der verrammelten Kajüte zu helfen, lässt er ein paar Chauvi-Sprüche vom Stapel und verzieht sich wie ein bockiger Teenager in eine Zimmerecke. Obwohl wir im wahrsten Sinne des Wortes im gleichen Boot sitzen, will er eine Gegenleistung für seine Hilfe. Also wühle ich mich erst einmal auf eigene Faust durch die Schubladen.
Abgedroschener kann man den Einstieg eines Adventures wirklich nicht gestalten, aber keine Angst: Schon ein paar Minuten später wird es um einiges interessanter. Weil der eingebildete Sturkopf bei unserem nächsten Zoff unbedingt handgreiflich werden musste, liegt er nun röchelnd unter ein paar Kisten begraben. Selbst Schuld. Und siehe da: Jetzt ist er derjenige, der um Hilfe bettelt. Ein Druck auf die Leertaste verrät mir alle wichtigen Objekte. Eines davon ist eine Verschlusskappe: Schnell schraube ich sie auf, lasse den Pfeffer auf den Boden rieseln und hieve die leichter gewordene Kiste von Lex herunter.
Was mache ich hier?
Die Entwickler haben sich Mühe gegeben, dem Spieler nicht mit unnötig vielen Gegenständen oder Menüs auf die Nerven zu gehen. Alles wirkt sehr durchdacht: Nur über benutzbaren Dingen prangt das Rädchen-Symbol, alle anderen lassen sich nur betrachten.
Fällt der Hauptfigur z.B. auf, dass eine Tasche des Mantels eine ausgebeulte Tasche besitzt, teilt sie mir das auch mit und schon lassen sich dort ein Schlüssel oder ähnlich nützliche Dinge finden. Hält man einen Gegenstand über ein Lupen-Symbol am linken oberen Bildrand, wird er näher untersucht. Starte ich das Spiel am nächsten Tag wieder, helfen mir im Tagebuch ein paar stichpunktartige Hinweise auf die Sprünge.
Oldschool-Fans, Pixelhunter und beinharte Rätselprofis mögen die Nase rümpfen, doch das schlanke, komfortable Rätsel- und Menüdesign passt gut zum Spiel. Die Erforschung des unheimlichen Schiffs wird zu keiner Zeit dadurch ausgebremst, dass man sich in der Suche nach Kleinkram verzettelt. Wer den PC an den Fernseher angeschlossen hat, kann sich übrigens gemütlich mit der Maus aufs Sofa lümmeln und tastaturlos knobeln. Befindet man sich auf dem Holzweg, versteckt Anna in ihren Monologen gerne den einen oder anderen dezenten Hinweis. Sogar das Ekel Lex lässt sich ab und an zu Tipps hinreißen. Da er durch den Angriff der Ladekisten reichlich angeschlagen ist, mache ich mich alleine mit Anna auf den Weg durch das düstere Schiff. Nachdem ich die Lichtversorgung repariert habe, wird es immerhin etwas heller, aber keineswegs weniger gruselig.
Wer bist du?
Während sie vorsichtig über die knatschenden Holzbohlen schreitet, wird das Heulen des Windes immer wieder von einem Klappern und undefinierbaren Geräuschen übertönt. Was geht auf diesem Schiff vor? Warum sind überall Rohre und merkwürdige Apparaturen angebracht? Die rostigen Nieten und faserigen Holzbohlen machen übrigens einen äußerst hübschen Eindruck. Ganz so viele Details wie in The Book of Unwritten Tales gibt es nicht zu sehen, da in Black Sails auch die Hintergründe aus Polygonen bestehen. Trotzdem protzen das kleine Schiff und die Charaktere mit jeder Menge beeindruckender, sanft beleuchteter Feinheiten.
All zu schwach darf der PC daher nicht sein. In den Grafik-Optionen lässt sich nämlich lediglich das Anti-Aliasing herunterschrauben und das arg düstere Bild per Gamma-Korrektur aufhellen. Deck 13 empfiehlt einen Prozessor mit 2,8 Gigahertz, 1,5 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine DirectX-9-kompatible Grafikkarte mit 256 MB RAM; Mindestvoraussetzung ist eine CPU mit 2 Gigahertz und 128 Megabyte Speicher in der DirectX-9-Karte.
Da Anna oft alleine unterwegs ist, ist viel Bastelarbeit gefragt: So muss ich z.B. einen Nagel in einem Schraubstock umbiegen, um ihn kurz darauf als Haken an einer Angel zu benutzen. Mit ihrer Hilfe fische ich einen Knochenbohrer aus einer Nische. Versuche ich damit wahllos an diversen Gegenständen herumzubohren, teilt mir Anna mit, dass sie ihn woanders bestimmt besser gebrauchen könnte. Spaßvögel können hier also keinesfalls herumexperimentieren wie in Edna bricht aus <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=15538′)“>.
Moin,
war ganz witzig, wenn auch etwas kurz.
Hat mich stark an Geheimakte Tunguska erinnert, vom Spielprinzip her.
Die Atmosphäre war super, die Grafik hat auch gut gepasst.
Ab und an hat die Kamerasteuerung etwas genervt.
Die Rätsel werden zum Ende hin etwas knackiger, man kommt zwar drauf aber ist schon bisschen was zum Nachdenken meiner Meinung nach.
Alles in Allem ein gutes und solides Spiel, das, wie gesagt, zwar etwas kurz ausfällt, aber durchaus Spass macht und sich auf jeden Fall lohnt.
Schade eigentlich, denn an sich war es schon unterhaltsam.
Ich habe jetzt mal die Demo (an)gespielt. Leider muss ich sagen, dass mich in der kurzen Zeit die Kameraführung schon sehr genervt hat. Dass in der Demo die Gamma-Korrektur nicht funktionierte half der Übersicht zusätzlich nicht wirklich.
Ansonsten scheint es ja wirlich schn gestaltet zu sein. Besonders der Soundtrack hat es mir angetan. Ich werd's mir mal aus der Grabbelkiste holen. Für mehr ist der Frust über die Steuerung/Kamera zu groß.
Hui, ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal ein ähnlich kurzes Adventure gespielt zu haben... vielleicht noch Loom, damals.
Es war recht unterhaltsam, aber 3,5 Stunden, ohne dass ich mich sonderlich beeilt hätte, ist dann doch etwas schmal im Umfang, obwohl ich es nun vielleicht noch einmal schnell (haha) mit einem anderen "Lösungsweg" durchspielen kann.
Ich werde es mal einer Freundin leihen, die weniger Erfahrung mit Adventurern hat, vielleicht kommt sie ja auf die sechs Stunden Spielzeit.
Was den Gruselfaktor angeht: heute habe ich mir Dark Fall- Lost Souls zugelegt und gerade nach der Arbeit kurz angespielt. In diesen zehn Minuten war ich bereits deutlich angespannter, als in den knapp drei Stunden Black Sails, aber nun gut, letzteres ist dennoch kein schlechtes Spiel, aber für Leute, die häufiger Adventure spielen, ist es schlichtweg zu leicht und damit nur ein kurzes Vergnügen.
Book Of Unwritten Tales war auch nicht sonderlich schwer, hatte dafür aber entsprechend Storyumfang (und ein leider etwas plötzliches Ende)...aber da war der Schauplatz auch nicht nur auf ein Schiff beschränkt...naja, war schon ok.
*schnief* meine 25 € *schnief*
Ich hab das Spiel heute bekommen, installiert und nach kurzer Zeit durchgespielt. Ich bin normalerweise nicht so der Rätselfan, weil mich die Spiele durch Hänger nicht motivieren, sondern viel mehr frustrieren. Aber bei dem Spiel hatte kein einziges Problem. Die Rätsel waren offensichtlich und einfach wie das kleine 1x1. Dementsprechend schnell ist es auch rum. Die Dialoge nervten mich nach einiger Zeit inhaltstechnisch und das große Ende war bis auf ein verwirrendes Detail auch vorrausschaubar. Wer es gerne spielen möchte, sollte vielleicht noch etwas warten oder hoffen, dass Spiel im 4players Gewinnspiel zu ergattern.