Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
Blood & Truth ist kein reiner Schienen-Shooter wie etwa Until Dawn: Rush of Blood. Auch wird man hier nicht an eine Position festgenagelt, wie es z.B. bei Dick Wilde oder vielen anderen VR-Ballerbuden der Fall ist. Stattdessen hat man sich für eine Zwischenlösung entschieden, die Parallelen zu Bravo Team (ebenfalls PSVR) aufweist. Man kann sich zwar nicht frei bewegen, aber diverse vorgegebene Punkte innerhalb der Kulisse anvisieren, die anschließend per Knopfdruck angesteuert werden dürfen. Im Gegensatz zum misslungenen Taktik-Shooter wird bei Positionswechseln aber nicht in eine Schulteransicht umgeschaltet, sondern man bleibt in der Ego-Perspektive. Dabei wirken vor allem diagonale Routen sehr unnatürlich und gewöhnungsbedürftig – und das teilweise auch für den Magen. Mit der optionalen Komfortfunktion, die in diesem Fall den Bildausschnitt bei Bewegungen künstlich verkleinert, lässt sich dem potenziellen Unwohlsein zwar entgegenwirken, aber es fühlt sich dennoch oft „falsch“ an, wie man sich als Figur bewegt. Gleichzeitig raubt dieses phasenweise Vorgehen dem Spielverlauf eine gewisse Dynamik, obwohl man an vielen Positionen zusätzlich auf Knopfdruck nach links oder rechts ausweichen darf („strafen“) und die eigene Körperhaltung hinter der Deckung ebenfalls berücksichtigt wird. Dass es auch anders und sogar besser gehen würde, zeigen klassische Schienen-Abschnitte wie Fluchtsequenzen, in denen das Spiel die gesamte Kontrolle über die Bewegungen übernimmt und die Inszenierung deutlich an Fahrt gewinnt. Überraschenderweise führen solche Momente nicht zu Unwohlsein, weil man das Tempo bewusst gering hält und mit automatisch eingeschobenen Zeitlupen-Einlagen zusätzlich entschärft – klasse! In dieser Form dürfen gerne weitere klassische Rail-Shooter für VR erscheinen.
Tolle Tempowechsel
Die Baller-Einlagen befinden sich nur auf einem durchschnittlichen Niveau, auch wenn das Repertoire dank Features wie dem aktiven Nachladen oder Akimbo etwas größer ausfällt als bei manch anderer Schießbude. Nach der anfänglichen Kalibrierung werden die Bewegungen meist gut und präzise erfasst. Führt man die Move-Controller zur Brust, greift man nach einem neuen Magazin, das man anschließend in die Waffe in der anderen Hand einführt. Wer besonders cool sein will, kann das Magazin auf in die Luft werfen und es mit der Wumme auffangen. Probleme gibt es allerdings, wenn man manche Waffen beidhändig führen will, um sie zu stabilisieren oder das Fernrohr zum Zielen verwendet. In diesem Fall hat die Kalibrierung auch nach einer Nachjustierung nicht immer mitgespielt. Auch kam es in unserem Durchlauf abseits den VR-typischen
Problemen mit der Kollisionsabfrage manchmal zu Darstellungsfehlern und dem fehlenden Auslösen von Skripts, das erst mit dem Laden des letzten Spielstands behoben werden konnte.
Die große Stärke liegt in den Momenten, in denen die Waffen im Holster verschwinden. Dank der eingestreuten Ruhephasen gelingen dem London Studio tolle Tempowechsel innerhalb des Spielverlaufs, bei denen man selbst zunehmend redundante Aufgaben wie das Knacken von Schlössern immer wieder gerne mitnimmt. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz, wenn man sich während einer Schießerei in einer Disko nebenher als DJ versucht oder wertvolle Kunstwerke mit einer Farbpistole „verschönert“. Obwohl es stellenweise mit Foltersituationen, Mord und Totschlag recht hart zur Sache geht, ist es schön, dass zusätzlich lockere und sogar lustige Situationen den Weg ins Spiel gefunden haben. Und sei es nur, um per Knopfdruck diverse Finger-Posen durchzuschalten, zu denen für die besonders liebevolle Zeichensprache auch der ausgestreckte Mittelfinger gehört.
Super Spiel. Macht echt Spaß.
Super Spiel. Macht echt Spaß.
Edit: Ja ich weiß ich bin zu spät, aber die Frage kam schon mal, ich hoffe die ist halt zukünftig auf Google zu finden. Mich hat das auch verstört.
Aber so ist es leider nicht und dazu kommen noch die Patent Probleme bei den Eingabegeräten. Irgendwie schade, das sowohl die Kunden als auch die Entwickler darunter leiden.
Simple Ballerbude umschreibt das Spiel perfekt. Wertungstechnisch würde dieses Spiel ohne VR so dermaßen untergehen.... Ja klar machts trotzdem Spaß dank VR. Aber ich wünsche mir wirklich Sony überarbeiten noch einmal die Move Controller und spendieren endlich nen Analogstick. Schätze dies ist der Hauptgrund fuer die stark eingeschränkte Bewegung in diesem Spiel.