Lange Reise, kurzer Spaß
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Auch im Miniformat begrüßt euch der blonde Moderator – diesmal dreht sich alles um Schwarz, Rot, Gold. |
Hamburg, Hauptbahnhof: Es wird mal wieder Zeit für mich, die geliebte Heimat und Freunde zu besuchen. Fünf lange Stunden im Zug, in denen ich meinen Sitzplatz im ungünstigsten Fall mit einem unangenehmen Nachbarn teilen und nervigem Kindergeschrei lauschen muss. Doch zum Glück hab ich mir neben dem iPod auch noch ein bisschen Arbeit mitgenommen, die mir die lange Fahrt verkürzen soll. PSP aus der Tasche, die Buzz-UMD ins Laufwerk und Ohrstöpsel angelegt: Die Show kann beginnen! Im Gegensatz zu den Konsolenfassungen, bei denen man immer eine gewisse Anzahl an Runden absolviert, müssen auf der PSP die Herausforderungen und Raterunden erst nach und nach freigeschaltet werden. So stehen zu Beginn lediglich drei Optionen zur Auswahl: Entweder stelle ich mich 15 Fragen zum Bereich Film & TV oder ich versuche mich ähnlich der Anfangsrunde bei »Wer wird Millionär« an acht Ordnungssinn-Fragen, bei denen man z.B. Personen nach ihrer Körpergröße oder Filme nach Erscheinungsjahr so schnell wie möglich ordnen muss. Außerdem wartet eine Schnappschuss-Herausforderung, bei der man für jede richtige Antwort einen Teil des verdeckten Bildes aufdecken darf. Glaubt man, genug darauf zu erkennen, darf man sich der Frage zum Schnappschuss stellen und so Bonuspunkte einsammeln. Erst wenn man bei allen drei anfänglichen Spielen mindestens die Bronze-Medaille erreicht, wird das Zeitspiel freigeschaltet, bei dem man so viele Fragen wie möglich beantworten muss, während die Uhr gnadenlos tickt. Ärgerlich ist hier nur, dass die Zeit schon wieder weiter abgezogen wird, bevor überhaupt Antwortmöglichkeiten eingeblendet werden. |
Na, wer weiß am besten über sein Heimatland Bescheid? |
Gerade gegen Ende einer Runde wird dadurch eine neue Highscore im letzten Moment noch versaut. Im Anschluss ans Zeitspiel warten dann die nächsten drei Spiele, bei denen man auf Medaillenjagd geht usw. Dabei stehen Quizrunden rund um die Welt des Sports, Lifestyles und der Musik auf dem Programm. Zwar wird dabei der Schwerpunkt stark auf Deutschland gelegt, doch hält Buzz auch viele Fragen bereit, die über die Landesgrenzen hinaus gehen. Das Themen-Spektrum ist enorm breit und ein Spiel, bei dem z.B. auch Fragen zu Turrican oder Earthworm Jim gestellt werden, kann schon mal grundsätzlich nicht verkehrt sein. Doch leider sind die Einzelspieler-Herausforderung sehr schnell abgeschlossen – in meinem Fall lief bereits vor dem Zugstopp in Dortmund der Abspann über den Bildschirm. Ärgerlich ist zudem, dass sich auf diesem kurzen Weg schon einige Fragen wiederholt haben, obwohl mir manche noch gar nicht gestellt wurden. Warum wurde hier kein entsprechender Filter eingebaut, der sich Fragen merkt, die bereits gestellt wurden?
Gefährliche Viren
Als nervig hat sich außerdem die Virus-Herausforderung heraus gestellt, mit der man sich auf dem Weg zum Ziel zwei Mal befassen muss. Die Grundidee ist dabei gar nicht schlecht: Schritt für Schritt wird ein Bild kenntlich gemacht, das im Zusammenhang mit der gestellten Frage steht. So wird z.B. gefragt, in welcher Stadt das Wahrzeichen steht, das sich langsam aus dem Bild herauskristallisiert. Dummerweise bekommt man so lange Punkte abgezogen, bis man die richtige Antwort gibt – bei einer falschen Antwort geht der Abzug sogar noch weiter. Wer glaubt, beim Nullpunkt schon ganz unten angekommen zu sein, liegt falsch: Wer zu oft daneben liegt oder zu viel Zeit verplempert, rutscht sogar in den Minusbereich |
Auch fiese Manöver sind wieder dabei – diese Bombe zwingt euch zur schnellen Beantwortung. |
ab. Das macht diesen Modus vor allem in der höheren Stufe frustrierend, da man nur sehr schwer auf einen grünen Zweig kommen und zumindest die Bronze-Medaille erreichen kann. Die Bild-für-Bild-Herausforderungen gefallen mir da schon besser: Hier wird zur Frage ein Bildausschnitt gezeigt – allerdings nicht verfremdet, sondern gleich scharf und ohne den Druck der Punkteabzug-Viren. Schön ist, dass man eine Art Achievement-System eingebaut hat, bei denen man z.B. für das Buzzen unter einer Sekunde oder eine Serie an richtigen Antworten Spezialpreise bekommt.
Echte Kandidaten
Während alleine schnell die Luft aus der mobilen Quizschow entweicht, entfaltet sie ihr volles Potenzial erst, wenn mehrere Spieler an den Raterunden teilnehmen. Dank Game Sharing dürfen bis zu vier Kandidaten um den Sieg kämpfen – und das mit nur einer UMD! Sind nicht so viele Handhelds vorhanden, sind auch mit nur einem Gerät Sessions für bis zu sechs Spielern möglich. Wie das? Indem die PSP einfach durch die Gruppe durchgereicht wird. Alternativ wird ein Moderator-Modus angeboten, bei dem der PSP-Besitzer in die Haut des Showmasters schlüpft, selbst die Fragen stellt und anschließend die Punkte manuell auf die Teilnehmer verteilt. So kommt auch ohne Buzzer in der Hand Quizspaß mit mehreren Spielern auf, auch wenn man den Konsolenfassungen nicht das Wasser reichen kann. Schade ist, dass man an der PSP nicht den Infrastruktur-Modus unterstützt, mit dem man auch online gegen andere Kandidaten hätte antreten können. Auf der PS3 funktioniert es ja auch – genau wie bei Scene it! auf der Xbox 360.
ganz gut das spiel aber kein überflieger.