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Call of Duty: Vanguard (Shooter) – Aller Anfang ist explosiv

Die Entwickler-Rotation bei Activisions Shooter-Serie Call of Duty schärft das Profil und die Ausrichtung der beteiligten Teams von Jahr zu Jahr. Vor allem Infinity Ward mit ihrer modernen bzw. Gegenwarts-Ausrichtung sowie Treyarch mit der „Black Ops“-Serie haben bereits ihren Weg gefunden. Sledgehammer Games, das Team hinter Call of Duty WW2 sowie dem neuesten Ableger Vanguard, macht ebenfalls große Fortschritte, „seine“ Nische im Rahmen der Serie  abzustecken – mehr dazu im Test!

© Sledgehammer Games etc. / Activision Blizzard

Das Ende ist der Anfang von etwas Neuem

Sledgehammer Games hatte bislang Schwierigkeiten, seinen Platz in der Welt von Call of Duty zu finden. 2011 half man Infinity Games bei Modern Warfare 3, stürzte sich dann mit Advanced Warfare  in einen futuristischen Krieg und sorgte 2017 mit Call of Duty: WW2 zu einer inhaltlichen Rückbesinnung der Serie, die 2003 in genau jenem Szenario ihren Ursprung nahm. Mit Call of Duty Vanguard kehrt man erneut in die verhängnisvolle Ära das Zweiten Weltkriegs zurück. Kurz vor Ende des Krieges ist eine Gruppe zusammengewürfelter Außenseiter und Eigenbrötler in Deutschland unterwegs, um Details über das ominöse „Projekt Phönix“ herauszufinden und die Nazis zu stoppen. Hielt sich Sledgehammer in WW2 weitgehend an historische Gegebenheiten, geht Vanguard den Weg, den Treyarch auch mit Black Ops zuletzt sehr erfolgreich wandelte und erzählt eine alternative Zeitlinie. Zwar immer noch verwurzelt in historischen Gegebenheiten bzw. Schlachten, wie den Schlachten um Tobruk oder Midway, an denen man teilnimmt, erlaubt man sich sehr viel kreative Freiheit, wenn es darum geht, die Geschehnisse und deren Konsequenzen akkurat zu Ende zu führen. Und ähnlich wie zuletzt in Black Ops: Cold War geht das Wagnis erzählerisch tatsächlich auf.

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Polina Petrova ist die schillerndste Figur der Vanguard-Truppe und vor allem im englischen Original dank der Stimme von Laura Bailey fantastisch dargestellt. © 4P/Screenshot

Dies ist vor allem zwei Faktoren zuzuschreiben: Dem Story-Kniff, die eigentlich nur über einen kurzen Zeitraum laufende „Hauptgeschichte“ durch spielbare Rückblicke für die einzelnen Figuren zu ergänzen, die gefühlt etwa 90% der wieder etwas kürzer ausfallenden Kampagnen-Spielzeit von sieben bis zehn Stunden ausmachen. Und den hoch interessanten Figuren, die schon in der deutschen Fassung richtig gute Sprecher verpasst bekommen haben, aber erst im englischen Original herausragend werden. Vor allem die Russin Polina Petrova, die einigen Veteranen als Operator aus Call of Duty: Warzone bekannt vorkommen könnte, wird von Stimm-Tausendsassa Laura Bailey (Black Widow in Marvel’s Avengers, Saints Row 3 / 4, Abby in The Last of Us Part 2) fantastisch eingefangen und zu glaubhaftem Leben erweckt. Doch natürlich sind es nicht nur die Stimmen, die die Vanguard-Truppe auszeichnen, die neben Polina aus Briten, Amerikanern und Australiern besteht und im Rahmen der Hollywood-Inszenierung glaubhaft dargestellt werden – inkl. des üblichen Pathos und der manchmal einseitigen Sichtweise, die die Serie traditionell kennzeichnet.

Origin-Stories mit Pfiff

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Bei der Inszenierung zieht Sledgehammer alle Register und liefert erneut visuell starke Kriegs-Action auf Hollywood-Niveau ab. © 4P/Screenshot

Nach dem für mich schwachen Beginn, in dem man auf Zügen nach Hamburg unterwegs ist, um mehr über Projekt Phönix herauszufinden, wird die Kampagne von Vanguard zunehmend besser – in jeder Hinsicht. Denn nachdem Sledgehammer verzweifelt und erfolglos versucht, das in Flammen stehende Hamburg visuell einzufangen, aber keinerlei markante Sehenswürdigkeiten nutzt, so dass es sich bei dem Hafen im Hintergrund auch um Rotterdam, Köln oder Liverpool handeln könnte, gönnt man sich bis zum Finale mehr kreative Freiheit. Vermutlich haben die anderen Schauplätze auch keine authentischen Bezüge, doch bei Luftschlachten über dem Pazifik, den Schleicheinlagen im japanischen Dschungel, der nordafrikanischen Wüste, in der man sich mit Rommel auseinandersetzen muss, oder dem Kampf um das zerbombte Stalingrad wirken die Umgebungen nicht so konstruiert wie die Hansestadt im Norden Deutschlands. Ihr seht schon: Man kommt ganz schön rum in der größtenteils ansehnlichen und in bester Serien-Tradition mit schmissigen 60 fps dargestellten (Weltkriegs-) Geschichte. Das liegt erzählerisch darin begründet, dass im Rahmen der Hauptgeschichte über Verhör-Situationen der Vanguard-Crew quasi die Ursprünge der Charaktere erzählt werden – und wieso er bzw. sie für diese merkwürdig anmutende Spezialeinheit gekommen ist.


  1. die russische Scharfschützin fande ich auch unnötig übertrieben und klischeehaft
    ansonsten empfand ich den Patriotismusgehalt aber für ein CoD noch erträglich
    ich habe die Kampagne jetzt nicht als eine politische Agenda aufgefasst - das war im neuen Far Cry dann schon extrem(er)

  2. BestNoob hat geschrieben: 19.11.2021 23:02 Die MP BETA ist überraschend gut gewesen. Bis die Cheater kamen.
    Aber Cheater gibts dort so viele das es ohne Spaß Call of Cheater heißen sollte.
    Story ?? Das meint ihr nicht ernst. Und den Ethnien und Gendermüll der eine unterschwellige Manipulation und eindeutige Soziale Defizitbeweltigung der Entwickler bedeutet ?! Die sollten mal alle zum Psychater.
    Naja finde das geht unter Künstlerische Freiheit. Ich finde es nicht verwerflich, dass sie sich nicht an die Historische Authentizität halten und ihr eigenes Ding machen. Ob das Writing und die Charaktere dann gut ist bzw. Tiefe haben, das ist natürlich unabhängig davon zu bewerten. Persönlich finde ich das Writing eher schwach, aber nicht weil da ein männlicher Scharfschütze mit einem weiblichen Scharfschützen ausgetauscht wurde. Die Hautfarben und Geschlechter sind mir völlig latte. Aber wenn die Charaktere lame sind und das Writing mittelmäßig, dann ist das nichts für mich. Es ist also nicht das Problem, dass sie versuchen woke zu sein. Nur die allerwenigsten schaffen es woke Themen subtil unterzubringen ohne die Charaktere zu laufenden Klischees verkommen zu lassen. Außerdem vermasseln sie es auch noch als ein Weißer erst ankommen muss um das Schwarzenbattallion zu retten, da die sich scheinbar nicht selber helfen können. Was zum Teufel? Das ist genauso peinlich wie das Damsel-in-Distress-Trope nur statt rollige Jungfrauen die vom MC magisch angezogen worden mit Schwarzen Soldaten ersetzt wurden. Ob das so woke ist oder einfach nur ein Schuss nach hinten war, kann ja jeder selber beurteilen.
    Was ich abseits von schwach geschriebenen bzw. klischeehaften Charakteren und Storytelling wirklich problematisch finde ist eher, dass die quasi einen Film gemacht haben und sowas wie Environmental Storytelling, liebevoll gestaltete und kreative und spannende Levels, Gameplay und Encounter ja irgendwie überhaupt keine Rolle spielen. Ja das Filmische darauf wurde sehr viel wert...

  3. Die MP BETA ist überraschend gut gewesen. Bis die Cheater kamen.
    Aber Cheater gibts dort so viele das es ohne Spaß Call of Cheater heißen sollte.
    Story ?? Das meint ihr nicht ernst. Und den Ethnien und Gendermüll der eine unterschwellige Manipulation und eindeutige Soziale Defizitbeweltigung der Entwickler bedeutet ?! Die sollten mal alle zum Psychater.

  4. Der Zombiemodus wirkt wie eine billig kopierte Map aus Cold War. Das ist der Modus, den ich getrost ignorieren werden, während ich in Cold War weiter Zombies schnetzle. Der MP ist ganz spaßig, aber mir alten Sack einfach zu schnell (ich lebe jetzt auf dem Land und bin ausschließlich per LTE online. Latenzen fürn Arsch...), nach der Kampagne werd ich die Disc wieder verkaufen.

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