Leider verhalten sich eure Einheiten nicht immer so, wie ihr euch das von eurem Feldherrnhügel aus vorgestellt habt. Eure Helden können die Kämpfer zwar zu einem Banner zusammenfassen, das sogar drei Formationen annehmen kann. Das Vorgehen der Mannen im Gefecht ist aber weniger ausgeklügelt: Die Truppe hat Probleme bei der Wegfindung und macht oft überflüssige Umwege. Beim Kampf preschen die Leute nassforsch vor, was sich auch über die drei Stufen der Aggressivität kaum bremsen lässt. Immerhin reagieren die Macher prompt und bessern mit einem ersten Patch nach, der die KI deutlich aufwertet und kleinere Bugs beseitigt. Die Soldaten lassen sich nun auch auf Stellung halten einstellen. Weitere Updates sollen folgen, die dann wohl auch das Einheitenlimit verändern werden.
Simple Wirtschaft
Lobenswert, dass die Macher einen großen Unterschied zwischen eigentlicher Burg und dem Dorf machen, da das tatsächlich so im Mittelalter war. Die Verteidigungsanlagen sind also getrennt von den Bauten für die Rohstoffverarbeitung von Erz, Steine und Holz, die von den euren Leibeigenen abgebaut werden. Nahrung haben sich die Macher gleich ganz gespart. Gold bekommt ihr, indem ihr einen Steuereintreiber errichtet, bei dem ihr an der Steuerschraube drehen könnt. Den Einsatz der Arbeiter beim Abbau, Errichten von Gebäuden und Löschen von Bränden könnt ihr ganz einfach per Schieberegler vornehmen, der deren Verhältnis angibt. Wer den Großbrand bekämpfen will, schiebt einfach die Anzeige ganz auf diese Seite und schon löschen alle freien Leibeigenen.
Bauwerke und Upgrades
Das vom Handling ebenfalls einfache Menü an der Seite, ermöglicht es euch ohne großes Hin– und Hergeklicke Gebäude zu errichten, Truppen auszuheben und Upgrades zu erforschen. Die Gebäude werden dann von den zugeteilten Leibeigenen errichtet. __NEWCOL__Nach und nach lassen sich derart weitere Bauten freispielen. Oftmals könnt ihr die Fachwerkhäuser aufwerten, was wie in der Holzfällerhütte mehr Ertrag bringt. Bei militärischen Bauwerken erhaltet ihr damit einen neuen Einheitentyp wie etwa Armbrustschützen oder die Bauzeit einer Einheit verkürzt sich deutlich. Leider lassen sich die Mauern und Türme im Gegensatz zu den normalen Bauten nicht reparieren, was bei starker Beschädigung einen Neubau nötig macht.
Filme in 3D-Spielgrafik
Die farbenfrohe 3D-Grafik von Castle Strike erfüllt ihren Dienst, obwohl sie keinesfalls überragend ist. Die Landschaft ist zwar nicht ganz so kahl wie etwa bei Highland Warriors, vor Details strotzt sich auch nicht gerade, was besonders beim stufenlosen Zoomen deutlich wird. Obwohl frei drehbar, ist es nicht möglich richtig weit herauszuzoomen, worunter in großen Schlachten die Übersicht leidet. Insbesondere die animierten 3D-Charaktere machen eine schlechte Figur und bewegen sich abgehackt. Das macht sich vor allem bei den in Spielgrafik gehaltenen Zwischensequenzen bemerkbar, die oft nicht mit der Dramatik der erzählten Story mithalten können, was sie beinahe lächerlich wirken lässt. Dennoch geben sich die Macher mit der kinoreifen Inszenierung viel Mühe, was auch honoriert werden sollte.
Stumme Handwerker
Auch die professionelle Sprachausgabe besitzt manch bekannte Stimme, vermeidet peinliche Dialektschnitzer wie bei KnightShift und kann sich daher insgesamt hören lassen. Ein englischer Soldat antwortet aber im Kolorit seiner Muttersprache. Sporadisch erklingt auch heroische Musik, die sich sogar je nach Situation ändert: Werdet ihr angegriffen, so ertönen dramatische Klänge, die euch zu den Waffen rufen sollen. Ein paar mehr Geräusche hätten dem Echtzeit-Strategiespiel noch mehr Atmosphäre eingehaucht, da der Bau von Häusern ohne Hämmern oder Sägen abläuft. Auch wenn ihr die Kriegstrommel schlagt, um eure Leibeigenen vor dem Feind in die schützende Burg zu holen, ertönt leider nichts als Stille.