Veröffentlicht inTests

Castlevania: Lords of Shadow (Action-Adventure) – Castlevania: Lords of Shadow

Seit einer gefühlten Ewigkeit kämpfen sich die Belmonts mit viel Schwung und Magie durch finstere Verliese, um ihren höllischen Erzfeinden den Garaus zu machen – allen voran den Vampiren. Was 1986 auf Amiga, NES & Co begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer der beliebtesten Videospielserien überhaupt. Allerdings glänzten die Vampirjäger zuletzt eher im Miniformat als auf der Leinwand. Kann Konami das Abenteuer endlich wieder großartig inszenieren?

© Mercury Steam / Kojima Productions / Konami

Der eindimensionale Held

Obwohl das Abenteuer im europäischen mittelalter spielt, bleiben Glaubenskonflikte und Held zunächst blass.

Warum habe ich bisher so wenig über die Story und den Helden Gabriel erzählt? Weil beides erst spät in die Gänge kommt, gerade zu Beginn sehr stiefmütterlich und viel zu klassisch behandelt wird: Held soll Monster töten und Weltuntergang aufhalten. Held hat selbst Frau verloren und sinnt auf Rache. Held ist gut, alle anderen sind böse. So weit, so belanglos, denn Gabriel sieht mit seinen 2,50 Metern und den Schulterplatten aus wie Kriegs Bruder aus Darksiders <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12122′)“>

– ein comichaft überzeichneter Hüne, der trotz seiner treubraunen Augen gerade in Szenen mit kleinen Dörflern wenig verletzlich wirkt. Man nimmt ihm die Trauer über den Tod seiner Frau auch nicht so ab, wie den Schmerz seines verzweifelten Genrekollegen Dante im Einstieg des gleichnamigen Infernos. Okay, das ist Castlevania und die Belmonts sind Kämpfer, aber warum hat man ihn nicht als Figur menschlicher gestaltet? Und hat nicht gerade Hideo Kojima darauf gepocht, dass man mehr Emotionen ins Spiel bringen und die Gewalt greifbarer thematisieren müsse? In diesem Bereich ist Castlevania nur ein Abenteuer von vielen.

Wer sich Bezüge oder mittelalterliche Anspielungen aufgrund des thematisierten 11. Jahrhunderts und des europäischen Schauplatzes erhofft hat, vielleicht auf Ketzerei und Hexenwahn, wird nicht fündig und muss sich mit einem Bestiarium mythologischer Kreaturen vom Troll über den Vampir bis hin zum Oger zufrieden geben, die man alle im Archiv nachschlagen kann. Das tut man aber eher, um sich über ihre Widerstände zu informieren. Immerhin taucht mit Pan eine bisher wenig thematisierte Figur der Antike auf, die wiederum hervorragend als Figur inszeniert wird – weise, fremdartig, undurchschaubar.

Die erzählerische Kurve

Aber im Laufe der zwanzig Stunden geizt das Abenteuer nicht mit Reizen – man wird regelrecht hinein gezogen in seine brillante Inszenierung.

Aber trotz dieser Startprobleme kann sich die Geschichte noch fangen. Das liegt zum einen an dem Erzähler, der in den Ladephasen wie ein Chronist über Gabriel sinniert als ob er ihn kennen würde. Und obwohl man mit dieser markanten Stimme (gut, aber leider nur auf Englisch) zunächst nichts anfangen kann, nimmt sie dann irgendwann in Form eines älteren Ordensbruders Gestalt an, der wie Ramirez aka Sean Connery in Highlander den weisen Ratgeber spielt, der Gabriel auch aktiv in einigen Missionen begleitet – sie müssen sich dann gemeinsam Ghulen erwehren und auch die ein oder andere Teamaktion meistern.

Und spätestens, als Gabriel die ersten Alpträume plagen, als er anderen Figuren und seinem Gewissen begegnet, kann man dem Charakter doch etwas abgewinnen und freut sich, dass die moralisch einseitige Story um den Gotteskrieger wenigstens noch einen doppelten Boden bekommt. Im Laufe der zwanzig Stunden entwickelt sich dann eine interessante, wenn auch nicht gerade tiefgründige Geschichte um Schuld und Sühne. Schade nur, dass Mercury Steam den Konflikt zwischen dem neuen christlichen und dem alten heidnischen Glauben, zwischen Gott und alten Göttern, zwischen Inquisition und Hexen, nicht thematisieren oder auf einem ähnlich dramatischen Niveau inszenieren kann, wie etwa God of War den Konflikt der Götter und Titanen.

  1. weiss eigentlich jemand näheres zu teil 2? ich kann immer noch nichts konkretes in sachen release datum finden :(
    nochmal kurz zur story... alles andere als oscarreif und eher typische standard videospiel geschichte die den spieler von setting A nach B führt. trotzdem ganz unterhaltsam und mit nettem twist am ende versehen. glücklicherweise steht einem die geschichte auch nicht im weg und man wird auch nicht andauernd von cutscenes unterbrochen (ausser am anfang vielleicht). der rest vom spiel... also das spiel an sich ist absolut grossartig. hat bei mir nicht sofort gefunkt, aber mittlerweile nach mehreren durchgängen ist es zu einem meiner favs dieser gen geworden. für mich persönlich um einiges besser als gow. tolles gameplay und jede menge charme.

  2. ja in der 16 bit ära hatten die spiele auch nicht die möglichkeit eine filmreife story über 3d grafik rüber zu bringen
    aber teilweise hab ich echt das gefühl das spiele wie chrono trigger, secret of mana, FF6,terranigma und selbst super metroid bessere storys hatten als moderne spiele
    wie gesagt...zum beispiel uncharted 1+2...die spiele wollen so unglaublich filmisch sein...nur aus filmischer sicht sind es einfach nur schlechte filme
    aber wie gesagt...lords of shadow hat mir ja auch spaß gemacht...ich hätte mir nur echt mehr erhofft...mit der heutigen technik ist einfach mehr drin...selbst god of war 1 war besser von der story

  3. Ne, wie einem die Story gefällt, überlasse ich jedem selber. Ich weiß z.B., dass ich relativ leicht zufrieden zu stellen bin.
    Aber ... scheinbar ist es bei dir so, dass die Spielmechanik echt der Story untergeordnet ist?
    War das schon immer so? Mit was für Spielen hattest du denn in der 16 Bit-Ära Spaß?
    Sag jetzt nicht Castlevania :D

  4. ne nicht wirklich...einfach nur zu hohe erwartungen gehabt dank diesem review hier
    enttäuscht bin ich...trotzdem ein sehr gutes spiel
    und ja die story war kacke...schwer zu glauben? :D

  5. Mr. Malf hat geschrieben:(...) enttäuscht von dem spiel bin
    ich hatte viel zu hohe erwartungen
    ich hab nach diesem test und den uncharted tests (ausnahme ist der 3.) den eindruck das der herr luibl sich schon gerne von geiler grafik blenden lässt
    genau wie uncharted 1+2 ist die geschichte (der twist war absolut vorhersehbar) und die charakterisierung in diesem spiel eine zumutung!!!
    95% des spieles ist der protagonist eine blasse und weinerliche figur
    das spiel hat eine super optik, ein grandioses kampfsystem, eine tolle mischung aus klettern, rätseln und kämpfen
    story und charaktäre sind fürchterlich
    was meiner meinung nach das spiel rettet ist die letzte halbe stunde...die letzten cutscenes und der endkampf waren fantastisch!!!!!
    Malf, ehrlich? EHRLICH?
    Darf ich deinen Post mal zusammenfassen?
    enttäuscht von dem Spiel, weil:
    - Geschichte eine Zumutung
    - Charakterisierung eine Zumutung
    obwohl:
    - "grandioses" Kampfsystem
    - "tolle" Mischung aus Klettern, Rätseln und Kämpfen
    - "super" Optik (okay, dieser Punkt ist belanglos, das mach ein gutes Spiel nicht aus, ist aber nice to have)
    Das "grandiose" Kampfystem sowie die "tollen" Kämpfe und Rätsel sind abern icht nur Bestandteil der letzten halben Stunde. Auch die Cutscenes und die Charakterisierung machen in diesem Spiel keinen so gewaltigen Anteil aus wie z.B. in Metal Gear Solid.
    Hauptsächlich läuft man herum, kämpft und löst Rätsel.
    Und ich stimme zu: Das Kampfsystem ist grandios, es ist nicht nur grandios, es ist vermutlich das Einzige, das es in diesem Genre mit God of War aufnehmen kann - vielleicht schlägt es das sogar.
    Hast du dich vielleicht einfach nur zu sehr spoilern lassen im Voraus?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1