Catwoman (Action-Adventure) – Catwoman

Peinliches Gewäsch

Inhaltliche Unterschiede gibt es hingegen nicht und auch die in Pro Logic II bzw. Dolby Digital abgemischte und stellenweise recht spärliche Soundkulisse gibt sich in allen Versionen nahezu identisch, wobei uns bei der Xbox-Fassung häufigere Tonaussetzer und auf dem PC lippensynchronere Sprachsamples aufgefallen sind. Aber egal, ob ihr deutsche oder englische Sprachausgabe wählt, die Synchro inklusive Halle Berrys Originalton wirkt ziemlich uninspiriert und die Qualität der Scripte ist einfach nur peinlich.

Halt gefunden: An Gittern und Backsteinwänden entpuppt sich Catwoman als wahre Kletterkünstlerin. (PS2)

Das ist wohl auch den Entwicklern aufgefallen und so haben sie Dialog- und Storysequenzen auf ein Minimum reduziert, was die plumpe Handlung allerdings nur noch hanebüchener erscheinen lässt.

Grobe Designpatzer

Kann man die dürftige Rahmenhandlung allerdings noch auf die ähnlich schwache Filmvorlage schieben, kann man sich bei der verkorksten Kameraführung und Levelgestaltung nicht so einfach herausreden. Zwar hat man auch hier versucht mit filmreifen Perspektiven und rasanten Kamerafahrten Hollywood-Flair rüberzubringen – aber das deutlich auf Kosten von Übersicht und Spielspaß! Um die zahlreichen Sprung- und Kletterpassagen zu meistern, müsst ihr daher sehr frustgestählt sein.

Denn abrupte Perspektiven- und Steuerungswechsel gehen genauso Hand in Hand wie Sprünge auf gut Glück und Stürze bis zurück an den jeweiligen Levelanfang, was weder für erfahrene Kamera- noch Leveldesigner spricht.

Turnstunde auf dem Schrottplatz: Um alle Diamanten eines Levels einzusammeln, muss Catwoman oft hoch hinaus. (PC)

Auch die mitunter hakelige Steuerung und Kollisionsabfrage sowie die merkwürdig gesetzten Checkpoints, an denen ihr wenigstens jederzeit zwischenspeichern könnt, zeugen nicht gerade von gewissenhafter Programmierung.

Alles nur Fassade

Allerdings scheint beim kompletten Spieldesign die Devise „Style over Gameplay“ gegolten zu haben. Denn was bringt es mir, dass ich Halle Berry in aufreizenden Posen und Großaufnahmen betrachten kann, wenn sie ständig an irgendwelchen Kanten hängen bleibt, Plattformen verfehlt oder Abgründe hinabstürzt? Zudem erkennt man trotz aktivierbarer Egoperspektive sowie blinkender Interaktionsobjekte oft nicht einmal, wo es überhaupt weitergeht, so dass man immer wieder planlos herumirrt, bis man plötzlich eine offene Tür bemerkt, die vorher noch verschlossen war oder einen Schalter, der sich stets im toten Winkel der so gut wie gar nicht justierbaren Kamera befand. So wird der ohnehin nicht gerade üppige Spielumfang zwar künstlich in die Länge gezogen, doch die Motivationskurve sinkt dadurch teils fast ins Bodenlose.