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Civilization Revolution (Taktik & Strategie) – Civilization Revolution

Nachdem Sid Meiers kunterbuntes Civilization Revolution auf Xbox 360 und PlayStation 3 für gute Unterhaltung sorgen konnt, musste sich die DS-Version beweisen. Hat Firaxis das Spieldesign 1:1 übernommen oder es auf die Möglichkeiten von Nintendos Handheld zugeschnitten? Wir sind mit Stylus & Co auf Welteroberung gegangen…

© Firaxis / 2K Games

Ungewohnte Wartezeit

Bombenalarm: Auf dem DS begegnen euch alle Einheiten und Truppentypen, die auch auf Xbox 360 und PS3 auftauchen – das Spiel ist bis auf die kleineren Karten nahezu identisch.
Gut Welteroberung will Weile haben? Da möchte man sich mit Napoleon auf den strategischen Durchmarsch von der Steinzeit bis ins Raumfahrtzeitalter begeben und muss sich erstmal zurücklehnen, denn der „Sicherungsspeicher wird initialisiert“. Die Wartezeit ist für den DS ungewöhnlich lang, nährt aber die Hoffnung, dass man sich im Miniformat auf dasselbe Spiel freuen kann, das auf den großen Konsolen schon für kurzweilige Strategie-Unterhaltung sorgen konnte. Und tatsächlich: Das Team von Firaxis hat das Spielkonzept 1:1 übertragen, so dass euch wie auf Xbox 360 und PS3 ein Civilization IV <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=203478′)“> light erwartet.

Auf der edlen Benutzeroberfläche erwarten euch daher auch dieselben Spielmodi: Es gibt Zufallskarten, zehn Szenarien und sogar das Spiel der Woche, das jeden Sonntag über die Wi-Fi-Verbindung von den Entwicklern angeboten wird. Dahinter verbirgt sich quasi eine neue Karte mit neuen Herausforderungen für Solisten. Aber selbst ohne dieses Aktualisierungshäppchen hat das Spiel viel historisches Eroberungsmaterial zu bieten: Ihr könnt euch in einem hunnischen, imperialistischen oder militaristischen Szenario beweisen; ihr könnt direkt mit voll ausgerüsteter Armee in die Schlacht ziehen oder einen Start mit technologisch fortgeschrittenen Völkern wählen.

Comicgrafik & Welteroberung

Der Civilization-Genießer wählt natürlich das freie Spiel mit großer Karte und einen der fünf Schwierigkeitsgrade, bevor er sich einen der 15 Herrscher aussucht: Auch auf dem DS stehen euch die Comic-Pendants von Cäsar, Kleopatra, Bismarck & Co zur Verfügung – allerdings wirken die Oberhäupter hier nicht so markant wie die bunten 3D-Figuren auf den großen Konsolen. Obwohl sie mit rudimentärer Gestik und Mimik aufwarten, sind sie eher schlicht gezeichnet. Diese Beschränkung auf das Wesentliche zieht sich durch die gesamte Präsentation; dabei sind vor allem die Hintergrundgrafiken in den Städten sowie die „Übergangsgemälde“ zwischen den Epochen sehr mager – von Pracht und Monumentalität ist da keine Spur,
Während sich die Kampfanimationen noch sehen lassen können, leidet der Rest der Präsentation unter Statik und Sterilität. Auch die 2D-Comicherrscher bleiben blass.
obwohl auch der DS hier zu weitaus mehr fähig ist. Immerhin tauchen alte Bekannte wie der blau tätowierte Barbar genau so auf wie der wirre Wissenschaftler und seine Kollegen als hilfreiche Berater.

Noch vertrauter ist dann das Spielprinzip: Ihr gründet eine Stadt, achtet auf die kluge Ernte von Rohstoffen, damit ihr expandieren und neue Siedler rekrutieren könnt, sowie auf den Bau von Kriegern, die die Metropole schützen oder die Landschaft erkunden. Es gibt für das Stadtmanagement die vier bekannten Schwerpunkte (Nahrung, Gold, Produktion, Wissenschaft) sowie die vier Siegmöglichkeiten in den Bereichen Technologie, Herrschaft, Wirtschaft und Kultur sowie das identische Kampfsystem mit Veteranenaufrüstung ab drei Siegen. Diese Duelle werden sogar sehr ansehmlich dargestellt: Zwar bleiben alle Krieger gesichtlos, aber dafür können sich die Animationen inkl. Todeshieb durchaus sehen lassen.

Die Landschaft kann auf dem DS natürlich nicht mit dem hübschen 3D-Vorbild mithalten und zeigt euch einfach eine zweidimensionale Welt, deren Städte, Geografie und Barbaren zum größten Teil im Nebel des Krieges liegen. Etwas Bewegung hier und da hätte allerdings nicht geschadet – so bleibt es bei einer statischen Karte. Schade ist auch, dass man die Stadticons so hässlich und die Bedienung so unnötig kompliziert gemacht hat: Was soll z.B. das Kreismenü über den Siedlungen, das mir vier weitere Möglichkeiten bietet? Hier hätte mich doch ein einfacher Doppelklick mit dem Stylus in das Stadtmenü bringen können! Überhaupt braucht man einige Zeit, um sich mit der Benutzeroberfläche vertraut zu machen, die in vielen Bereichen eher an PC-Komplexität als an DS-Intuition erinnert. Zudem bleibt sie einige Informationen schuldig: Man erfährt z.B. nicht, um was für einen Rohstoff es sich auf der Karte handelt, wenn man mit dem Stylus darüber fährt – man kann es sich zwar denken, aber hier wäre direktes Feedback einfach nützlicher gewesen.