Endlich wird der Traum vom fliegenden Auto wahr! In der Rolle des zugezogenen Neulings Rania setzt man sich hinters Steuer, um allerlei Aufträge von der Zentrale und halbseidenen Zeitgenossen zugeschustert zu bekommen. Zwischendurch darf die Metropole im blockigen, Minecraft-ähnlichen Pixel-Design auch zu Fuß erkundet werden. Nachdem man auf der Karte einen Parkplatz entdeckt hat, spaziert das winzig dargestellte Alter Ego über die Spitzen der hochgelegenen Stadt. Die Stege des Molochs thronen nach dem Abschmelzen der Polkappen über den Wolken – auf einem Fundament aus uralter Technik, die nicht einmal die Ingenieure mehr richtig durchschauen.
Ab und zu erfährt Rania im Gespräch mit Passanten mehr über ihre wundersame Welt, die für sie – einen Neuling aus der Provinz – oft wundersam anmutet. Die Gesellschaft befindet sich unter der Kontrolle der nur bedingt bedrohlich wirkenden Firma Corpsec, auch Rania muss sich mit Hilfe von Befreiungsaktionen befreundeter Gangsterbosse den Corpsec-Kontrollen entziehen. All das ist auf den ersten Blick hübsch glühend inszeniert und wird von stimmungsvollen Synthie-Klängen untermalt – auch wenn das abrupte Umschalten der festen Kameraperspektive manchmal beim Laufen stört.
Wirklich ein Spiel…
Selten habe ich mich in einem Spiel so oft unterbewusst gefragt, wann es endlich „losgeht“. Die Liefertouren fühlen sich auch nach Stunden noch wie eine Beschäftigungstherapie an. Kein Zeitdruck, keine Herausforderung, keine wirkliche Spielmechaniken. Sicher – es handelt sich um ein Adventure. Aber wie cool wäre es, sich in dieser Kulisse ein paar Verfolgungsjagden zu liefern oder wenigstens bei der automatischen Landung etwas spielerischen Anspruch einzuflechten? Nur ab und zu muss das Vehikel nach kleinen Kollisionen an Werkstätten repariert oder aufgetankt werden. Dort lassen sich auch Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeiten und optische Feinheiten des wechselnden schwebenden Untersatzes ein wenig aufmotzen.
Die meiste Zeit über rauscht man aber gelangweilt durch den nicht allzu dichten Verkehr. Auch Freunde von Rätseln werden nicht gefordert: Es gilt höchstens mal, einen Aufzug mit Elektronik zu reparieren, die man überall auflesen kann, während man gemächlich durch diverse Stadtteile spaziert. Oder man läuft ein paar Mal zwischen Gesprächspartnern hin und her. Kurz darauf hat man die passende Info parat, um eine durchgeknallte Fahrstuhl-KI zu überreden, nicht mehr den Zugang zu blockieren. Nicht einmal Geldmangel ist hier ein Problem, nachdem ein gönnerhafter Kunde relativ früh den Zugriff auf ein Bankkonto eröffnet.
…oder nur Beschäftigungstherapie?
Den Großteil der Zeit über klappert man also lediglich die auf der Karte markierten Punkte ab: Befördere Technik oder eine Pizza an dekadente City Boys! Sprich mit den passenden Kontaktpersonen, um Zugang zu einem Club und dem darin herrschenden Bandenführer zu erlangen! Begib dich zu einem Imbiss, um Kaffee oder japanische Gerichte zu konsumieren! Als Nebenaufgabe sammelt man verstreute Datenträger für die geheimnisvolle Evelin ein, die nahe der eigenen Wohnung herumlungert. Nicht besonders spannend.
Im Hintergrund schwingt allerdings stets die Gefahr der geheimnisvollen „CORA“ mit. Stimmen die Gerüchte über eine uralte KI, welche in der ganzen Stadt Systeme korrumpiert und auch am Kollabieren kompletter Bauwerke beteiligt sein könnte? Diese Einstürze bekommt man auf den Touren regelmäßig zu Gesicht. Oder handelt es sich nur um einen antiken Aberglauben? Immer wieder findet man neue Infos zu diesem roten Handlungsfaden, der inmitten des Grinds immerhin etwas Neugier wecken kann – z.B. auf einem morbiden Ausflug in den eiskalten Untergrund zu den Aussteiger-Gemeinden der „Feuchtfarmer“.
Blade Runner damals auf dem PC hatte spielerisch auch nichts zu bieten, trotzallem bekam das Spiel recht hohe Wertungen und kam bei den Spielern auch gut an. Hier wurden doch schon genug Spiele mit einer hohen Wertung bedacht die ihre Stärken in keinster Weise vom Spielprinzip herleiten konnten. Bei einigen Redakteuren hier kommt es mir so vor, dass sie da aber keine konsequente Linie verfolgen. Sondern mal hü oder hott.
Der Test ist zwar schon paar Monate her, aber durch die heutige News zum Konsolen-Release habe ich mal hier reingeklickt. 50 % finde ich schon krass mies. Dass das "Spiel" nicht Jedermanns Sache ist, kann ich nachvollziehen. Für mich übt es - ähnlich wie bei meinem Vorredner - eine entspannende Faszination aus. Nach einem anstrengenden Tag finde ich es genau richtig, einfach nur mal für eine halbe Stunde durch Nivalis zu fliegen und den genialen Sounds zu lauschen. Ganz ohne Geballer und drölftausend Quests/Bounties/Ablenkungen etc. Und Huxley ist genial! Ich habe mich kürzlich gefreut, dass er ... naja, Spoiler. Und Camus klingt zwar etwas dümmlich, aber wer genau hinhört, wird auch verstehen, warum. (Hund. Die CPU, mit der er angetrieben ist, ist zu schwach.)
Zwischenzeitlich kann man Rania (die Spielfigur) in First oder Third Person spielen. Die Immersion ist so deutlich intensiver als vorher. Der Kritikpunkt wurde also ausgemerzt. Zukünftig soll es noch ein kostenfreies Content-Update geben, in dem es auch eine First Person Fahrersicht geben wird.
Wieder mal ein Test, dem ich in keiner Weise zustimmen kann. Für mich ist das ruhige, pazifistische Gameplay mit der Erzählstruktur und dem freien Erkunden der Stadtbezirke mal etwas anderes. Dazu noch der tolle, atmosphärische Soundtrack und die (nur selten) zu findende Blade Runner Atmosphäre. Auch die Sprecher finde ich gut und verstehe nicht, was Leute daran schlecht finden. Mag ja sein dass nicht jede Nebenrolle perfekt ist, aber gerade die Hauptfiguren Rania, Control, Camus und Huxley sind toll. Besonders letzte Figur ist interessant, da er immer in der dritten Person spricht.
ist schlicht nicht wahr. Es gibt eine ganze Handvoll zeitbasierte Missionen. Wer also ein atmosphärisches kleines Erkundungsspiel haben will ohne Vollpreis, sollte zugreifen. Und vielleicht auch mal auf YT checken, ob die Stimmen jetzt wirklich so grässlich sind.Es gibt sogar eine Art Wirtschaftssystem im Spiel. Man kann Waren z.b. von einem Händler günstig kaufen und an andere teuer verkaufen. Das bringt etwas mehr Lim auf dem Konto.
Die Kamera beim laufen nervt mich alledings auch, aber die Entwickler haben ja vor kurzem in einem Livestream die erste Version einer freien Kamera präsentiert.
Achja, und der Punkt hier
Gronkh hatte es letztens im Stream auch gespielt und ich hab mir da schon gedacht, wo denn bitte das Gameplay bleiben soll. Ja, es werden allerhand Cyberpunk-Tropes bedient, aber "dahinplätschern" beschreibt tatsächlich das Gefühl, dass ich beim Zuschauen bekommen habe... Da scheint mein Gefühl Recht behalten zu haben^^...