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Concrete Genie (Action-Adventure) – Kreative Magie

Concrete Genie packt das Thema Hänseln an der Wurzel: Teenager Ash lässt sich nicht von Repressalien aus der Ruhe bringen, sondern bekommt mit Hilfe eines magischen Malpinsels einen Einblick ins triste Leben seiner Peiniger – und erlebt nebenbei das zeichnerische Abenteuer seines Lebens. Ein faszinierendes Action-Adventure mit geisterhaften Puzzles? Wir überprüfen es im Test des von Sony vertriebenen Exklusivtitels.

© Pixelopus / Sony

Fluch oder Begabung?

Ash mag es geahnt haben – und das übersinnliche Zeichengerät gibt ihm die Gewissheit, als es beim Gerangel mit den Übeltätern in Kontakt kommt. Hat man erst einmal ein paar telepathische Einblicke in ihr kaputtes Familienleben bekommen, fühlt man schon eher Mitleid als eine Bedrohung, wenn sie Ash grölend auf die Dächer jagen oder sich über sein Skizzenbuch lustig machen. Ist es der Neid auf Ashs Kreativität? Dass er die Fähigkeit besitzt, sich in seine Bilder statt in sinnloses Gezanke zu flüchten?

Concrete Genie versteht es, diese Themen eher beiläufig und unauffällig anzusprechen. Und mit dem verfallenen Fischerstädtchen haben die Entwickler genau den richtigen Schauplatz für den angenehm entschleunigten Spielablauf gefunden. Fans verlassener Orte finden hier eine traumhaften Spielplatz zum Sammeln herumflatternder Seiten, welche die Bande aus Ashs magischem Skizzenbuch gerupft hat. Die Kulisse kann sich sehen lassen, vor allem wenn Ash einige Ortsteile zum Glühen gebracht hat: Urige Hütten, gefährliche Kraftwerkshallen und der alles überthronende Leuchtturm bieten einen angenehm hohen Detailgrad. Ab und zu geriet allerdings der Grafikchip unserer PS4 Pro ins Schwitzen, so dass es zu leichten, aber erträglichen Rucklern kam.

Entspannte Entdeckungstouren

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Erst brutzeln, dann pusten: Manchmal arbeiten mehrere herbeigerufene Geister zusammen. © 4P/Screenshot

Auch der dynamische Sound trägt viel zur Stimmung bei, wenn sich Ash an der Bande vorbeischleicht, um das kleine Städtchen wieder zum Leuchten zu bringen. Auch eine übernatürliche finstere Masse scheint dabei eine Rolle zu spielen. Sie hat sich nach einem Tanker-Unfall an vielen Ecken angesammelt. Wer ein wenig in verstreuten Zeitungen stöbert, findet schon relativ früh heraus, dass ein örtlicher Wissenschaftler das Problem auf andere Phänomene zurückführt als eine bloße Ölkatastrophe.

Eine zentrale Rolle bei der Beleuchtung von Ashs alter Heimat sind die zweidimensionalen Geister, die er per Pinsel zum Leben erweckt und mit Hörnern ausstaffiert. Danach huschen sie an den verbundenen Wänden der Fischerhütten und Fabrikhallen entlang. Die Entwickler haben sich dabei offenbar von Titeln wie The Legend of Zelda: A Link Between Worlds inspirieren lassen. Der Feuerteufel flämmt störende rote Tücher aus dem Weg, um Durchgänge zu öffnen oder den platten Geistern den Weg zu neuen Wänden zu öffnen. Der Elektro-Genie ist sich nicht zu schade, als lebendige (oder untote?) Stromleitung zu fungieren. Manchmal müssen die ätherischen Wesen auch zusammen herbeigerufen werden, um zu kooperieren: Zwei Windgeister von rechts und links können einen Block schließlich besser in die Mitte pusten als einer.

  1. Vielleicht bin ich jetzt zu hart zum Spiel aber ich kann nicht nur schwer vorstellen wie das Spiel Spaß machen kann.
    Die Grafik und der Art Style sind echt nett. Die Atmosphäre catcht auch etwas aber das gameplay ist nicht gut. Die Genies machen zum Teil was sie wollen und es ist nicht immer offensichtlich was man machen muss. Da steh ich da vor der Kiste, wedel mit dem Pinsel und der Genie hat nix besseres zu tun als in der Gegend rum zu eiern. Außerdem kann mich die „Story“ nicht einfangen. Die Geschichte um die Stadt ist ok aber einen solchen Schwächling zu spielen, der nicht mal schwimmen kann. Ich weiß ja nicht. Wahrscheinlich muss das heutzutage so sein und man muss alle Zielgruppen erreichen. Monorailgames werden wohl modern.
    „Blowing dandelions“ wenn ich das schon lese. Da muss man echt n Träumer sein, wenn solche Momente einem warme Gefühle bringen soll…

  2. Concrete Genie bekommt allgemein viel zu wenig Aufmerksamkeit. Habe es gestern beendet. Es war traumhaft schön. Der Artstyle ist unglaublich stimmig, das muß zumindest in einer Nominierung bei den Game Awards münden unter Best Art Direction. Eigentlich hat es sogar verdient zu gewinnen. Story war auch gut und interessant erzählt. Für mich ganz klar der bisher beste 2019er Titel, auch dank dem innovativem Gameplay. Habe ich in der Form noch nie gesehen.

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