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Corruption 2029 (Taktik & Strategie) – Mutant Year, Zero Mutants

Nach dem Erfolg mit Mutant Year Zero versuchen die Entwickler schnell und ohne allzu großen Aufwand nachzulegen. In Corruption 2029 schleicht man durch eine Endzeit-Kulisse und kämpft in taktischen Rundengefechten gegen austauschbare Abziehbilder. Alles ist auf das Nötigste reduziert, wodurch man ziemlich schnell die Mutanten vermisst. Warum, erfahrt ihr im Test.

© The Bearded Ladies / The Bearded Ladies

Ablenkung und Explosionen

Die Kämpfe sind keineswegs zu langsam oder zu langatmig, aber trotzdem werden weniger Handlungsmöglichkeiten im Vergleich zu Phoenix Point geboten. Abermals ist es entscheidend, die Umgebung zu benutzen, sich Deckungen oder erhöhte Positionen zu suchen oder den Gegner zu flankieren, um deren Deckung auszuhebeln.

Da andere Gegner schnell auf geräuschintensive Gefechte aufmerksam werden können, ist es zwingend notwendig, zunächst einzelne Gegner abseits des Hauptpfades zu erledigen, damit sie möglichst wenig von ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit profitieren können. Und weil Deckungen stellenweise eindrucksvoll zerstört werden können, sind die Gefechte nicht so statisch.

Praktisch sind einige Geräuschquellen zur Ablenkung der Gegner. Wenn man z.B. ein Radio oder ein TV-Gerät aufdreht, könnte man einen Feind anlocken und diesen dann leise ausschalten, sofern die Schlagkräftigkeit der (zu wenigen) leisen Waffen dies zulässt. Auf Patrouille gehende Feinde können übrigens mit extrem starken ferngezündeten Sprengsätzen hochgejagt werden. Alle Figuren teilen sich seltsamerweise den Zugang zu Medkits, Granaten und Sprengsätzen. In manchen Einsätzen können mit einem Code sogar Geschütztürme gehackt werden.

Wiederholungen und wenig Abwechslung

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Die Visualisierung der Gefechte und der wichtigsten Informationen ist vorbildlich. © 4P/Screenshot

Sonderlich viel Abwechslung sollte man nicht erwarten, da es nur drei spielbare Charaktere gibt, sich die Verbesserungsmöglichkeiten auf Gegenstandsebene belaufen und man immer wieder die gleichen Schauplätze in drei Kapiteln (je sechs Missionen) besucht. Ausrüstung, abgesehen von Medkits und Granaten, findet man in den Einsätzen nicht. Stattdessen gibt es Waffen und Implantate erst nach dem Abschluss der Missionsziele. Die Aufgaben und Bonusziele drehen sich um die Ausschaltung von Gegnern, die Deaktivierung von Waffen und die Begleitung/Rettung von wichtigen Personen.

Ein verbindendes Spielelement wie „The Ark“ in Mutant Year Zero fehlt ebenso wie ein echter Charakter-Fortschritt oder gar eine zunehmende Spezialisierung auf Spielstile wie Stealth-Spezialist oder Frontkämpfer. Selbst zwischen den drei Kämpfern gibt es kaum relevante Unterschiede und die Auswahl von leisen und lauten Waffen ist sehr, sehr eingeschränkt. Gerade die lautlosen Vertreter sind im Endeffekt viel zu schwach, wodurch man zu oft auf die Overwatch-Funktion im Kampf setzen muss.

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Explosionen können Deckungen zerstören. © 4P/Screenshot

Der gesamte Fortschritt ist an Waffen, Module/Implantate und Skills (z.B. Sprung, Ansturmangriff) gebunden, die auf Belohnungen von abgeschlossenen Missionen basieren und zumindest eine minimale Spielstilspezialisierung mit höherer Krit-Chance oder mehr Panzerung erlauben. Die Charaktere können nur zwei Waffen und drei Implantate nutzen – alles muss zudem vor der Mission festgelegt werden. Andere Charaktere, mit denen man sich unterhalten kann, fehlen ebenso. Es wirkt fast so, als wären alle anderen Spielfunktionen abseits der Echtzeit-Erkundung und der taktischen Kämpfe auf das aller Nötigste zusammengestrichen worden.

  1. Also der Spielefrühling ist echt mau, mauer habe ich ihn nie erlebt, aber so ein Mittelmaß Ding will ich mir irgendwie trotzdem nicht antun :-)
    Wasteland 3, wo bist du?!

  2. Naja, den Schnellschuss haben sie frei 8) Hätte zwar lieber noch ne Erweiterung zu MYZ gesehen, aber wenn das Studio so, mit wenig Aufwand und Risiko nochmal Cash aus der Entwicklungsleistung ziehen kann, sei es ihren gegönnt - ist ja nun auch kein totaler Reinfall, der den Ruf ruiniert. Ist halt nur 'more of the same'. Hätte ich nicht grad XCOM 2 angefangen, würd ich vielleicht sogar direkt zuschlagen.

  3. Hm, sehr schade. Das Studio hat mit MYZ eigentlich bewiesen dass sie viel Potential haben. Jetzt sowas rauszuhauen, ich weiß ja nicht ob sie das wirklich weiterbringt.

  4. Muss ich leider fast zustimmen. Grafik Klasse, Sound Klasse, Gameplay klasse aber vollkommen belanglose Charaktere. Die ersten beiden Missionen war ich noch gepackt obgleich der spannenden Gefechte und der schicken Grafik. Aber danach kam leider sehr schnell die Ernüchterung. Es fehlen die Unterhaltungen zwischen den Charakteren aus MYZ und die packende Geschichte sowie der Stützpunkt wo man fröhlich shoppen und modifizieren konnte.
    Bin an Tag 2 bei Mission 5 erstmal stehen geblieben, wird sicher irgendwann mal weiter gespielt aber es packt nicht Dauerhaft wie MYZ was ich in nicht mal einer Woche durchgespielt habe. Aber naja, hat ja nur knapp 6 Euro gekostet von daher....

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