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Crash Bandicoot 4: It’s About Time (Plattformer) – Knifflige Dimensionsreise

Nach dem Erfolg der aufwändig überarbeiteten N. Sane Trilogy soll der direkte Nachfolger noch eins drauf setzen: Crash Bandicoot 4: It’s About Time bombardiert den Spieler geradezu mit seiner Modi-Vielfalt und überaus knackigen Hüpfpassagen. Im Test überprüfen wir, ob sich der altmodische Mix aus 3D- und 2D-Plattformer auch für Spieler ohne Nostalgiebrille lohnt.

© Toys For Bob / Activision

Rückkehr des Wirbel-Tiers

Schon bei der beliebten Remaster-Trilogie kümmerte sich das altgediente Studio Toys For Bob (Star Control, Skylanders-Serie) um diverse Umsetzungen – und mit Teil 4 wollte sich das Team offenbar einmal mehr gegenüber Mutterfirma Activision beweisen. Die Remasters waren bereits hübsch, das mit der Unreal Engine erstellte Ergebnis in Teil 4 wirkt aber an fast jeder Ecke noch detailverliebter: Im Sumpf voller Dunst und Insekten lauert ein ungeduldiges Krokodil, im Frostlevel genießt man die dynamische Beleuchtung mit ihren sanften Reflexionen auf den nachgebenden Eisschollen und in der prähistorischen Welt wackeln flüssig animierte Killerpflanzen mit ihren Stachelzungen um die Wette. All das ergibt ein hübsch beklopptes Gesamtbild – wie sich das eben für ein Beuteldachs-Spiel gehört.

Lediglich die billigen Sterbe-Animationen wirken schon eine Nummer zu dämlich. Auch während der deutsch vertonten Zwischensequenzen muss man vermutlich Fan der Serie sein, um den Humor zu verstehen. Die Handlung knüpft chronologisch an Crash Bandicoot: Warped an. Nachdem die Finsterlinge Neo Cortex, N. Tropy und Uka Uka durch einen Riss in der Raumzeit aus ihrem Gefängnis flohen, müssen die Helden Crash und Coco eine Eroberung des Multiversums verhindern. Glücklicherweise hat der Dimensions-Riss auch die mächtigen Quantum-Masken erweckt. Sie verleihen den Helden allerlei realitätsverzerrende Fähigkeiten.

Viel Abwechslung

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Es ist gar nicht so leicht, mit dem intensiven (deaktivierbaren) Unschärfe-Effekt einen sauberen Screenshot zu erstellen. In Bewegung wirkt das Gesamtbild aber auch mit dem Effekt sauber. © 4P/Screenshot

Auf der Suche nach den Masken in zersplitterten Zeitaltern und alternativen Realitäten kommt u.a. eine praktische Zeitlupe zum Einsatz. Damit lassen sich fallende Eisschollen, ratternde Müllzerkleinerer oder andere Risiken für den Nasenbeutler und seinen Todeszähler verlangsamen. Andere Tricks wie ein hoher Wirbelsprung oder umschaltbare Realitäts-Ebenen mit transparenten Plattformen wirken zwar mehr wirklich frisch, nachdem sie bereits in Giana Sisters: Twisted Dreams und vielen anderen Indie-Plattformern auftauchten. Die Mechaniken werden aber auch bei Crash meist sinnvoll eingebunden. Immer wieder fädelt man sich mit schweißgebadeten Händen durch Stapel explosiver Kisten und kleiner versteckter Abzweigungen – manchmal sogar in der Rolle von Neo Cortex, der sich in der Not erneut mit dem Team verbündet.

Der Fiesling hat eine Reihe eigener Levels bekommen und eröffnet in schon abgeschlossenen Exemplaren neue Wege. Außerdem bringt er mit seiner experimentellen Strahlenwaffe das spaßigste Extra überhaupt mit, da er Gegner einfach im passenden Augenblick in trampolinartige Gummi-Plattformen verwandelt. Die Gadgets von Dingodile oder Tawna beweisen ebenfalls, wie viel Abwechslung im Spiel steckt – oder auch die bizarren Farbfilter vom N.Tropys gespiegelten Varianten der gewöhnlichen Levels. All zu sehr gehen wir hierzu nicht ins Detail, damit ihr ihre Geheimnisse selbst entdecken könnt. Crash Bandicoot 4 wirkt schließlich wie eine große, bunte Wundertüte, in der neue Extras immer wieder den Spaß am klassischen Prinzip anfachen.

  1. schönes Spiel :)
    freue mich über jedes JumpnRun, muss ja nicht immer nur Ubisoft Formel / Soulsborne-Einheitsbrei sein
    und zu schwer finde ich Crash auch nicht, da gabs in den letzten Jahren noch ganz andere heftigere Kaliber

  2. @Topic (edit)
    Ich komme immer ein Stückchen weiter zur Komplettierung. Noch bin ich an den Edelsteinen dran und hole auch bei jedem Level das ich spiele zumindest einen mit. Aber ich hab dennoch schon ca. 30 Spielstunden :lol:
    Wobei ich aber auch die Tapes im selben Atemzug einsammele, denn mein erstes Ziel ist es mal alle Skins freizuschalten. Nur muss ich dafür wohl irgendwann doch zuerst die Edelsteine machen, da ich dann die bunten dafür brauche.
    4 Wahnsinns-Relikte hab ich auch immerhin schon (einen sogar in der 3. letzten Oberwelt). Platin-Zeit-Relikte aber noch gar keine. Da muss ich mich dann später erst noch reinfuchsen.
    Soviel zu tun. So wenig Zeit. So viele spaßige Spielstunden :mrgreen:
    _______________________________

    stefan251 hat geschrieben: 09.10.2020 09:54 Nein, nein. Das war ganz allgemein auf so Masochistengamer bezogen. :lol: Auf niemand speziellen, der das jetzt hier so explizit gesagt hätte.
    Alles klar :)
    stefan251 hat geschrieben: 09.10.2020 09:54 True. Jeder hat andere Frustgrenzen in anderen Spielen und Spielgenres. Aber es war ganz allgemein gesprochen, dass meine persönliche allgemeine Frustgrenze mit Spielen einfach über die Jahre massiv abgenommen hat. Ich bin halt so auch ein Kompletionist. Ich zock das Game entweder ganz oder gar ned. Und wenn ich dann schon Schwierigkeiten krieg im normalen Storyverlauf voranzukommen und mir noch sämtliche Bonus- und Extramissionen und -herausforderungen anschau, die dann noch härter san, is mir dafür meine Zeit einfach zu schade geworden. Im Gegensatz dazu, kann ich eben bei den von dir erwähnten Storyspielen, häufig andere Zugangsweisen zu einer Situation haben. Wenn man bei Kämpfen draufgeht z.B.: geh ich sie beim nächsten Versuch anders an. Wenn es Rätsel sind, die mich triggern, such ich mir einfach beinhart die Lösung im Netz raus. Aber bei diesen Games hast du selten die Anforderung nach Punktgenauigkeit ohne Fehlerspanne. Dazu auch...
    Also das mit den Story-Games bei mir kann ich dir auch gut erklären. Für...

  3. Scorplian hat geschrieben: 09.10.2020 00:54 Ich hoffe das war nicht auf mich bezogen ^~^'
    Auch hat nicht jeder bei jedem Spiel die selbe Frustgrenze. Persönlich fuchse ich mich in jedes Crash Bandicoot Spiel lange und ausgiebig rein. Auch ein WipEout, Tekken oder Motorstorm zieht mich da in den Bann.
    Aber in vielen anderen Games werfe ich auch durchaus schnell das Handtuch (zumindest für größere Pausen). Dark Souls 2 hänge ich seit Monaten in der Piratenbucht fest. In Mario 64 tu ich mich echt schwer, genug Sterne für den Endboss zu sammeln. Und bei Story-Spielen ala Uncharted hab ich schon keine Lust mehr, wenn ich auch nur 3 mal eine Stelle wiederholen muss.
    Nein, nein. Das war ganz allgemein auf so Masochistengamer bezogen. :lol: Auf niemand speziellen, der das jetzt hier so explizit gesagt hätte.
    True. Jeder hat andere Frustgrenzen in anderen Spielen und Spielgenres. Aber es war ganz allgemein gesprochen, dass meine persönliche allgemeine Frustgrenze mit Spielen einfach über die Jahre massiv abgenommen hat. Ich bin halt so auch ein Kompletionist. Ich zock das Game entweder ganz oder gar ned. Und wenn ich dann schon Schwierigkeiten krieg im normalen Storyverlauf voranzukommen und mir noch sämtliche Bonus- und Extramissionen und -herausforderungen anschau, die dann noch härter san, is mir dafür meine Zeit einfach zu schade geworden. Im Gegensatz dazu, kann ich eben bei den von dir erwähnten Storyspielen, häufig andere Zugangsweisen zu einer Situation haben. Wenn man bei Kämpfen draufgeht z.B.: geh ich sie beim nächsten Versuch anders an. Wenn es Rätsel sind, die mich triggern, such ich mir einfach beinhart die Lösung im Netz raus. Aber bei diesen Games hast du selten die Anforderung nach Punktgenauigkeit ohne Fehlerspanne. Dazu auch...
    PfeiltastenZocker hat geschrieben: 09.10.2020 08:49 Verständlich, hier muss man aber dann auch knallhart differenzieren wann etwas die Schuld des Spielers ist und wann die des Spiels, den zumindest für das reine durchspielen bleibt...

  4. stefan251 hat geschrieben: 08.10.2020 15:28
    Scorplian hat geschrieben: 07.10.2020 13:11 Also ich würde behaupten/vermuten, dass der Durchschnittspieler schon aber der Schneewelt ins Schwitzen gerät.
    Ich würd ja mal sagen, der tatsächliche Durchschnittsspieler haut aller spätestens schon in der Piratenwelt zuerst die Nerven weg und dann das Game gefrustet ins nächste Eck, um es nie wieder anzurühren... :?
    Na ernsthaft mal... Ich denke, ich bin mittlerweile zu alt, zu genervt, zu wenig ungeduldig, als dass ich mir so ein Game antun wollen würde. Ich hab genug Frust, Ärger, Arbeit und Mühsal im realen Leben, als dass ich mich bei einem Unterhaltungsprodukt, dessen Sinn für mich Entspannung und Eskapismus ist, dauerärgern und -frusten lassen wollen würde.
    Und da zählt dieses Game aber mal so eindeutig dazu. Ich glaub, ich war in jüngeren Jahren auch so, dass ich mir absichtlich die Hardcorescheiße ausgesucht hab, um Herausforderung zu haben. Brauch ich nimma. Ich will das Game mit moderater Schwierigkeit komplett vervollständigen können und es nun ja... genießen. Und das hab ich nicht, wenn ich schon in Welt 2 zig Probleme mit Steuerung, Kisten Sammeln und Sterben kriege und an Stellen zehn- bis zwanzigmal rumeiere, bevor ich sie durch Glück schaffe. Is nicht meine Vorstellung von Spaß. Und wenn das Spiel absichtlich so programmiert ist, dass eine Komplettvervollständigung nur möglich ist, durch hartes Trial-and-Error, zigfaches Wiederholen und Grinden bis man die Steuerung perfektioniert hat und dann trotzdem noch Glück braucht, bin ich einfach raus. Es sei jedem Masochisten unbenommen, dass geil zu finden und dann stolz drauf zu sein, wenn er das meistert, aber jammert doch bitte nicht rum, wie was für n "Babykram" das Spiel wurde, weil es ja soooo viel zu einfach ist. Es braucht nicht jeder Gamer in jedem Spiel ein Dark Souls. Wirklich nicht. Die Durchschnittsspieler sowieso nicht und auch viele der Dauerzocker nicht.
    Verständlich, hier muss man aber dann...

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