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Cyberpunk 2077 (Rollenspiel) – Willkommen in Night City

Alle wollen Rockstars werden – auch CD Projekt RED. Mit Cyberpunk 2077 haben sie schon bei der Ankündigung ein außergewöhnliches Rollenspiel versprochen. Nachdem man mit The Witcher 3 erfolgreich aus den Fußstapfen von BioWare trat, will man jetzt nicht weniger als ein Spiel in der Größe und Wirkung eines Grand Theft Auto inszenieren. Können sich die Polen mit Cyberpunk 2077 nochmal steigern? Oder haben sie zu viel versprochen? Mehr dazu im Test.

© CD Projekt RED / Bandai Namco Entertainment Europe

Fazit

Willkommen im Club der außergewöhnlichen Weltdesigner, CD Projekt RED – zumindest auf dem PC. Auch wenn ich als Hardcore-Rollenspieler einiges vermisse, darunter spürbare Konsequenzen hinsichtlich Diebstahl, noch subtilere Reaktionen sowie beeinflussbare Fraktionen, wird das durch sehr viele großartige Momente kompensiert – bis spät in die Nacht habe ich dieses Abenteuer genossen! Zwar zeigt die KI einige Schwächen im temporeichen, überaus vielfältigen Kampf, aber die freie Charakterentwicklung sowie die offene Herangehensweise an die Missionen sorgt zusammen mit dem klasse Hacking für reichlich Deus-Ex-Flair. Das Wichtigste ist nicht, dass Night City die visuell beeindruckendste Stadt ist, die ich bisher erkunden konnte – trotzdem muss ich dieses Artdesign in höchsten Tönen loben, das alle Facetten zwischen Neonkitsch und Digisiff zeigt. Ja, es gibt auch einige Glitches und Bugs, vor allem im Straßenverkehr. Das Wichtigste ist aber, dass die Story, die Charaktere und auch Nebenmissionen derart rocken. Auf allerhöchstem Niveau, in ausgezeichneten Dialogen, flankiert von einer herausragenden deutschen Lokalisierung, wird hier eine klasse Geschichte erzählt, die ich beeinflussen kann. Nach The Witcher 3 konnte man ja über einiges reden, was man so erlebt habt. Nach Cyberpunk 2077 könnt ihr ein Buch schreiben über selbstmörderische Taxis, bizarre Kreuzigungen, verlorene Freunde, gewonnene Liebe, über Ausbeutung und Anarchie, über den saucoolen Johnny Silverhand sowie den unheimlichen Cyberspace. Als William Gibson ihn 1984 in Neuromancer erdachte, hätte ich mir ein Spiel dieser Art nur erträumen können. Verliert euch nicht darin – ich wünsche viel Spaß!

Aktualisierung vom 10. Dezember 2020:

Jetzt konnten wir auch die Konsolen-Versionen spielen. Hier liefert CD Projekt RED leider nicht auf dem hohen Niveau ab, das andere erreichen. Wir haben den Test auf Seite 13 aufgrund technologischer Defizite  um Abwertungen für Xbox One X und PlayStation 4 Pro sowie eine Kaufwarnung für PS4 und One ergänzt, weil es dort krasse Einbrüche gibt, die das Spielerlebnis auf „Mangelhaft“ runterziehen. Also: Auf Pro und X immer noch gut spielbar. Aber wer die „ganz alten“ Systeme hat – Finger weg von Cyberpunk 2077!

Aktualisierung vom 11. Dezember 2020:

Jetzt haben wir auch die Wertung für Stadia vergeben. Und Überraschung: Über Googles Streaming-Service schneidet Cyberpunk 2077 noch einen Tick besser ab als auf Konsolen.

[Zwar ist Cyberpunk 2077 auch auf den neuen Konsolen spielbar, aber die Wertungen für Xbox Series X und PlayStation 5 werden wir erst nächstes Jahr nach dem offiziellen Next-Gen-Patch vergeben.]

Zum PC-Grafikvergleich: Cyberpunk 2077 von „Niedrig“ bis „Ultra“

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
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Mittel.
Stark.
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Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  • Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.

Kommentare

1779 Kommentare

  1. Habe es nun nach über 100 Stunden durch, sämtliche Missionen und Nebenmissionen. Für mich mein GOTY 2021 und wohl auch 2022. Kann für mich nur noch Starfield toppen wenn es dieses Jahr noch kommt.
    Es ist nicht perfekt, es hat seine Fehler, Bugs und Versäumnisse. Aber ich liebe Night City und seine Figuren und kann kommende DLCs kaum erwarten.

  2. Man wie hab ich nur diesen Test verpassen können, der Lubli oder wie dieser Möchtegern Spielejournalist hat ja bei Death Stranding nen Bock geschoßen aber hier?
    Wow, lächerlich! Hey echt wenn du das liest, du bist ne Witzfigur und hast 4Players noch lächerlicher gemacht.
    Kudos dafür. lmao

  3. Ach ich finde es ja nicht mal schlecht. Aber auch ohne PS5 Update, läuft es teilweise recht gut und die Missionen und Personen auf die man so trifft sind viel besser gestaltet als GTA oder RDR2.
    Was nicht passt sind die ganzen Bugs. Die leeren Straßen, oder wenn ich von einer Feuerwaffe auf eine Nahkampf Waffe wechsle und mich dann erst mal nicht mehr verteidigen kann.
    Oder die Eingaben nicht mehr möglich sind. R2 ist dann zwar "Blocken" aber es passiert nichts mehr oder es gibt keine Animation dazu.
    Es ist sehr frustrierend. Ganz besonders wenn es halt darum geht einen Boss zu erledigen, der gegen Waffen und Granaten fast immun ist, aber mit dem Nahkampf besiegt werden muss. Aber eben wegen der Bugs keinen sauberen Kampf ermöglicht, das ganz dann in einem Main-Quest.. ohne dessen Abschluss es halt keinen Fortschritt gibt.
    Am liebsten würde ich das Spiel sofort wieder weg packen und erst noch mal starten wenn das alles gepatched wurde. Aber ich muss mich wohl durch mogeln. Im Grunde ist es ein 95% Titel. Aber die Bugs machen alles kaputt. Ich verstehe zum Teil nicht warum CD Project den Weg gegangen ist. Klar es könnte viel mehr sein. Aber das Team hätte wohl bessere Spiele machen können, wenn sie einfach von Ubisoft die Engine lizenziert hätten und darauf dann dieses Projekt gebaut hätten.
    P.s.: Das Spiel hat Meilensteine, was die Story und die Welt und auch die (neben!) Charaktere betrifft. Auch der Umfang stimmt. Aber so viele Kleinigkeiten stimmen dann einfach nicht. Ich denke das Game wäre halt ein 1A Textbased-Adventure geworden wie Shadow Run, weil die Welt wirklich umwerfend ist. Aber es ist auf der Höhe von Fallout 3.

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