Veröffentlicht inTests

Dark Sector (Action-Adventure) – Dark Sector

Vor gut einem Jahr veröffentlichte D3 Publishing die Third-Person-Action Dark Sector auf PS3 und Xbox 360 – und biss bei der USK auf Granit. Keine Kennzeichnung, kein offizieller Release in Deutschland und schließlich die Indizierung waren die Folge. Auf dem PC sieht ein Jahr später alles etwas anders aus: Es prangt ein leuchtend roter USK-Sticker auf dem Cover, die Freigabe wurde erteilt – doch auf welche Kosten? Ist dies noch das Dark Sector, das wir kennen?

© Digital Extremes / Atari (PC-Verion)

Und wieso man sich nicht häufiger auf die zu spärlich gesäten, aber gelungenen Spannungs-Momente besonnen hat, erschließt sich mir in keiner Form. Das Spiel hätte ungleich intensiver ausfallen können, wenn die Balance zwischen gut inszenierter Action und den zweifellos vorhandenen nervlichen Zerreißproben ausgefeilter wäre, die beinahe an Referenzen aus dem Survival-Horror heranreichen.

Dark Sector bedient sich bei zahlreichen Genre-Kollegen, erreicht aber nur in Ausnahmefällen deren Klasse.

Doch jedes Mal, wenn man glaubt, die Spannung könne zum Höhenflug ansetzen, geht es schon in die nächste Action-Sequenz. Hier wurde einiges an Potenzial verschenkt.

Auf UT-Spuren?

Für viele zählt Unreal Tournament zu den besten Spielen aller Zeiten. Und da eben ausgerechnet dieser Titel ebenfalls von Digital Extremes hergestellt wurde, waren wir gespannt, ob DS neben der soliden Kampagne einen umfangreichen Mehrspielermodus mitbringt. Tja, und was soll man sagen? Es ist nur ein Spiel im Netzwerk möglich. Auf eine Online-Anbindung muss man verzichten Doch vielleicht kann die Anzahl der Karten und Modi wieder positiv stimmen? Nur eingeschränkt: Die Hand voll Karten, die in jedem Modus zur Verfügung stehen, wurden von der Größe wunderbar auf  überschaubare Gegnerzahlen mit maximal 32 Teilnehmern abgestimmt.

Dafür allerdings gibt es nur zwei Modi, in denen man antreten kann: Infektion und Epidemie. Bei Ersterem übernimmt ein Spieler die Rolle von Hayden, die anderen die von einfachen Soldaten, die Jagd auf Hayden machen. Wer es schafft, ihn auszuschalten, übernimmt die Rolle des Klingenwerfers in der nächsten Runde.
Bei Epidemie gehen zwei Teams aufeinander los. Ziel ist es, den „Hayden“ des Gegners auszuschalten.
Zwar könnt ihr bei nicht ausreichender Maximalspielerzahl mit leidlich intelligenten Bots auf die Jagd gehen. Doch das kann nicht verhehlen, dass die Mehrspieler-Hatz insgesamt unterhaltsam, aber unter dem Strich kaum mehr als eine nette Beigabe für zwischendurch ist. In jedem Fall ist das Team von Digital Extremes hier noch den Beweis schuldig geblieben, dass sie mehr können als Unreal Tournament.

Unreal Engine in Gefahr?

Das Auf und Ab, das sich durch alle Spielmechaniken zieht, findet sich auch innerhalb der so genannten Evolution Engine. Doch kleineren Problemen zum Trotz deutet sie das Potenzial an, dem von Epic entwickelten Grafikmotor auch auf dem PC die Stirn bieten zu können. Dabei zeigt sich Evolution sogar recht moderat, was die Anforderungen betrifft: Ab einem Pentium IV mit 3 GHz und mit mindestens 1 GB RAM ausgestattet, lassen sich ansprechende Ergebnisse erzielen.
Die mal düsteren, mal zwielichtigen und dann wieder normalen Straßenzüge, Fabriken etc. überzeugen mit aufwändig gestalteter Architektur und sauberen Texturen. Und: Im Gegensatz zur Unreal Engine kommt es nur in sehr seltenen Ausnahmefällen zu Erscheinungen wie verzögertem Nachladen der Tapeten und dementsprechenden „Ploppen“ wie es z.B.

Auch „klassische“ Gegner wie Kampfhubschrauber dürfen nicht fehlen.

auch in Mass Effect oder Turning Point zu beobachten ist. Wettereffekte wie perlenden Regen oder Lichtspielereien wie eindrucksvoll auf dem Kampfanzug gespiegelte Flammen bei feuriger Glaive bewältigt die Engine ebenfalls mit Bravour.

Beim Design und vor allem beim Animieren von Figuren hinterlässt DS allerdings einen schlechteren Eindruck. Vor allem Gesichtsbewegungen und -Realismus sind eine deutliche Stufe unter der Unreal-Engine anzusiedeln. Was nicht nur daran liegt, dass die Gesichter ab und an mit merkwürdigen Pixelschatten überzogen werden. Das sorgt neben den fast immer herrlich asynchronen deutschen Sprachsamples in den Zwischensequenzen für ein deutliches Absinken der Atmosphäre. Selbst wenn man hier ähnlich Assassins Creed (allerdings nicht so ausgefeilt) die Kameraposition leicht über die Sticks manipulieren kann.

Doch auch abseits der Zwischensequenzen wirkt einiges noch unrund. Nicht unansehnlich. Und wahrlich nicht hässlich. Aber insgesamt leider nur leicht über dem Durchschnitt. Zumal auch Ungereimtheiten wie unsichtbare Grenzen, so z.B. bei einem ca. ein Meter tiefen Loch im Boden, das man partout nicht betreten darf, immer wieder dafür sorgen, dass man aus der Illusion einer glaubhaften Spielwelt herausgerissen wird. Und die groben Clipping-Fehler sowie die auf einmal verschwindenden Munitionskisten kommen sogar als visuelle Mankos hinzu – zumindest konnten wir solche in den Konsolenversionen nicht entdecken.

Die akustische Breitseite, die hier abgefeuert wird, kann jedoch abseits der Sprachausgabe nach wie vor überzeugen: Von düster klingenden Kirchenglocken bis hin zum ganz und gar nicht entspannenden Schlagen von Wellen an Kaimauern reicht das Repertoire, das akustische Spannung aufbaut. Auch die krachigen Ballerei-Effekte und vor allem das energetische „Schwusch“ der Glaive, wenn sie durch die Luft saust, können sich hören lassen. Und über allem liegen bedrohlich wirkende Kompositionen – sehr sehr schön!
  

  1. Ich muss sagen ich habs nur kurz - bis zu dem ersten grossen Endgegner Vieh gespielt und ich muss sagen - Schrott.Schlecht portiert weil die Steuerung mit Maus völlig inakzeptabel ist und nicht für PC angepasst wurde.Hat man leider bei vielen Portierungen-siehe Dead Space.Und mit dem (360)Pad Spiele ich keine Shooter mit Zielkreuz.Das ist mir zu lahm.Und es war doch Zeit genug bis zum PC Release einiges für PC zu verbessern und nicht ne 1:1 Umsetzung mit besserer Grafik-wenn überhaupt.Mein Fazit: Was auf XBOX gut ist,ist es auf PC noch lange nicht.Ich fand das leider bei Gears of War schon enttäuschend mit der Steuerung.Viel zu Konsolen lastig.Bei Rennspielen,Sport und Arcade Sachen wie Devil May Cry zB. klappt das ja noch alles ganz gut.Aber Portierte Ego Shooter.Selten!

  2. 5 Pfund waren bei amazon.uk im marketplace. kam aber noch porto dazu, das ich aber noch auf andere artikel aufteilen konnte.
    ist auch immer ne sache der erwartungshaltung.
    GoW wurde überall als der megaknaller hingestellt, dementsprechendes wurde von mir dann auch erwartet und es geht tatsächlich richtig die post ab.
    von dark sector hab ich im prinzip gar nichts erwartet.
    hatte es für schmales geld gesehen, ein paar screenshots angeschaut, die mir gefielen und dann blind gekauft.
    von der action, der atmosphäre (z.b. am anfang diese heruntergekommenen gemäuer) und der grafik sehr angetan.
    ok, die story bleibt etwas krude, aber wann gab es zuletzt schon mal einen shooter mit einer tiefgreifenden story? GoW hat das in meinen augen auch nicht.

  3. In dem Fall gebe ich dir natürlich recht. ;) Leider hab ich es nie für 5 Pfund gefunden. Das ist es aber allemal wert. Ich glaube auch nicht, daß man überhaupt festhalten kann, dass GeOW 2- oder 3-mal so gut ist. In Werten festmachen, läßt sich sowas her schlecht. :) War eher eine Bauchentscheidung, die GEARS für mich zum besseren Spielerlebnis gemacht hat. Das soll im Umkehrschluss dann natürlich nicht bedeuten, daß DARK SECTOR schlecht ist.

  4. Also ich habe für GoW2 35 Pfund bezahlt und für Dark Sector 5 Pfund. Jeweils natürlich die X-Box Fassung.
    GoW2 ist ganz klar das bessere Spiel, da brauch man glaube ich nicht diskutieren. Aber selbst wenn man sagt, dass GoW2 doppelt oder dreimal so gut ist wie DS, hat das immer noch das bessere Preis-Leistungsverhältnis.
    Und DS ist durchaus ein gutes Spiel, wie ich finde.
    Far Cry2 war viel langweiliger und da habe ich für die PC-Version 50 euro zum Fenster rausgeschmissen :Schüttel:

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1