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Darwin Project (Shooter) – Die Tribute von Fortnite

Nach beinahe zwei Jahren im Early Access wagt der Free-to-Play-Shooter Darwin Project den Schritt zum fertigen Spiel für PC, PS4 und Xbox One. Wir haben uns in die Battle-Royale-Arenen gestürzt und verraten euch, ob das Spiel von Scavengers Studio die Qualität hat, um Fortnite zumindest inhaltlich Paroli zu bieten.

© Scavengers Studio / Scavengers Studio

Upgraden & Looten

 

Zudem sammelt man ständig irgendwo Darwinium auf, damit verbessert man Charakterwerte und Fähigkeiten – aber natürlich nur für die aktuelle Runde. Zwar gibt es keine Rüstungen und Knarren, dafür Kisten mit Gadgets und Fallen – wer die späteren Sieger der Matches fleißig beobachtet, stellt fest, dass sie damit ganz coole Dinge anstellen können. Zusätzlich erlaubt Darwin Project, Spuren zu lesen: Kommt man an einen Baumstumpf oder eine ausgeräumte Kiste, kann man auf Knopfdruck herausfinden, wo sich Holzfäller bzw. Kistenleerer gerade herumtreiben – und kann dann natürlich auf die Jagd gehen.

 

Ist das genug, um zwischen den wenigen Kämpfen dauerhaft zu motivieren? Nein. Man hat zwar ständig etwas zu tun – doch die Tätigkeiten selbst sind so stumpfsinnig und repetitiv, dass man schon zweimal überlegen muss, ob das ewige Herumrennen und Holz sammeln nun wirklich unterhaltsamer ist als ein zehnminütiger Camping-Aufenthalt in einem Haus in der Prärie von Playerunknown’s Battlegrounds. Auch der dort vorhandene Nervenkitzel, wenn man eine Bude mit offensichtlich schon geöffneter Vordertür untersucht, fehlt in Darwin Project.

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Auch wenn man dann kurz schutzlos ist – Zeit zum Craften muss regelmäßig sein. © 4P/Screenshot

Kommt es schließlich zum Kampf, entsteht ein hektisches Duell, das in Grundzügen an Fortnite erinnert – allerdings ist der Bogen schwach, so dass die meisten Kämpfe in zähe Hüpf- und Axt-Hau-Eskapaden ausarten. Wirklich glänzen kann Darwin Project bei seinen Gadgets, die euch die drei Klassen bescheren: Wer die Jet Wings wählt, kann problemlos zu höher gelegenen Orten schweben und im Match mächtige Schubdüsen und Rammattacken freischalten. Mit dem Grapple Gauntlet zieht man sich rasant an Felsvorsprünge oder Feinde heran – allerdings fällt die Cooldown-Zeit sehr lange aus; praktische Boni dieser Klasse sind außerdem Schutzschild oder eine Mini-Arena, um Gegner ins Duell zu zwingen. Mit der Headhunter Drone schließlich spürt man leichter Ziele auf und kann die Drohne losschicken, um Bäume zu fällen oder Darwinium zu ernten – sehr praktisch! 

Spielt ihr länger mit den Jet Wings, solltet ihr beim Klassenwechsel vorsichtig sein: dann habt ihr die Flugfähigkeiten nämlich so verinnerlicht, dass sich die anderen Klassen plötzlich limitiert anfühlen. Wer Darwin Project fleißig zockt, kann nicht nur Tages-Challenges erfüllen, die Klassen aufleveln und generell Stufen aufsteigen (man braucht Stufe 5, um selbst Show Director zu werden), sondern auch viel Geld in optische Gimmicks investieren. Die spieleigene Währung Ramen wird durch normale Matches nämlich nur sehr spärlich verteilt – auf der PS4 führt der Versuch, Ramen mit Echtgeld zu kaufen aktuell noch zur Meldung „Es gibt keinen Inhalt“. Auf PC ärgerte ich mich aber schon in der Early-Access-Phase über horrende Preise für grafisch unansehnliche Items: vier Euro für eine Axt im Schraubenschlüsseldesign oder einen Strickpullover sind frech!

 

Verbessert nach Feedback

 

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Ein Träumchen: Dieser Spieler hat mich nicht kommen sehen und ist gerade anderweitig beschaftigt – hier kommt die Axt! © 4P/Screenshot
Wer Darwin Project im Early Access (oder auf Xbox One: Game Preview) gespielt hat, dem fallen einige Änderungen auf, auch zwischen der noch letzte Woche spielbaren Fassung und dem nun finalen Release: Das nervig langsame Holzfällen geht elegant per Axt, das Crafting-Menü wurde ebenfalls aufgehübscht. Auch das Zielen und Schießen per Bogen fühlt sich (auf PC) flüssiger an. PC-Spieler freuen sich zudem auf einige Grafikoptionen – schon ein Mittelklasserechner reicht übrigens für ein flüssiges Spielerlebnis mit den Einstellungen auf „episch“; die Konsolenversionen laufen nicht ganz so reibungslos und bringen die bunten Comic-Optik ein wenig detailärmer auf den Bildschirm. Wer des Englischen mächtig ist, dem empfehle ich englische Menütexte – die deutsche Übersetzung strotzt nämlich nur so vor Fehlern und Ungereimtheiten. Ach ja: Die im Early Access noch verfügbare Option, in Zweierteams anzutreten, ist in der fertigen Fassung aktuell nicht enthalten.

 

  1. Hans_Wurst80 hat geschrieben: 16.01.2020 15:29 Bei dieser generischen Mobilegame-Comic-Grafik kommt mir selbst als Comicfan das Würgen. Zuviel Overwatch und eben Fortnite gespielt?
    Lustig wie Du als Comicfan die Grafik in Comics als generisch bezeichnest und diese trotzdem abfeierst. Was also sagt uns das? ding ding ding richtig, Grafik ist erstmal nebensächlich, wenn das Gameplay stimmt.

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