Es war einmal eine arme Familie namens Introversion Software. Sie lebte im nebligen England, inmitten der grünen Wanderhügel von Surrey. Ganz abgeschieden vom Rest der bösen Spielewelt arbeitete sie fleißig an ihrem Traum: einem fein geschliffenen Edelstein, der weltweit verzaubern solle.
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Im Oktober 2001 blitzte ihr handwerkliches Können zum ersten Mal auf: Uplink erhielt auf der Insel zahlreiche Auszeichnungen und gilt noch heute als einer der wenigen Underground-Hits für PC und Mac.
Aber das war nur ein kleiner Schritt, der längst vergessen ist. Darwinia ist jedoch ein kleiner Meilenstein – wenn man ihn aus Innovation, Kreativität und Design meißeln möchte. Über drei Jahre hat das vierköpfige Team an diesem Arcade-Strategiejuwel gefeilt, das euch mit einem nostalgischen Wind in eine bizarre digitale Welt trägt. Noch hat sich kein deutscher Publisher gefunden. Aber das dürfte nicht mehr lange dauern: Märchen enden immer gut. Unser Test sogar sehr gut.
Da ist die Welt noch Ordnung: Glückliche Darwinier-Sprites genießen den Platz auf der Festplatte…
Worum geht`s? Ein britischer Wissenschaftler namens Dr. Sepulveda hat zunächst erfolgreich Heim-PCs gebaut. Aber mit den tollen Verkäufen kam der Übermut: Der Nachfolger floppte, barg Fehler und seine Firma ging Konkurs. Doch der Ehrgeiz ließ den Doktor nicht los: Er wollte digitales Leben schaffen. Also vernetzte er 10.0000 Prozessoren zu einem Quantum-Computer, ließ eine Welt zwischen Bits und Bytes entstehen und das Gesetz des Stärkeren walten: Schwache Programme starben, starke setzten sich durch – die Welt von Darwinia war geboren. Hier tummelten sich fröhliche grüne 2D-Sprites und vermehrten sich. Aber irgendwie hatte sich wieder ein Fehler eingeschlichen. Und der duplizierte sich rasend schnell…
Zugegeben: Diese Hintergründe liefert Darwinia leider nicht von Beginn an über ein Intro, sondern in Häppchen über Porträt-Einblendungen des Doktors. Direkte Kommunikation ist zwar lobenswert, aber erzählerisch wäre hier weitaus mehr drin gewesen, um dem Einstieg ein besseres Fundament zu geben. Hier schließt sich auch das Tutorial an, das über spröde Befehlszeilen zwar klare, aber nur bruchstückhafte Anweisungen gibt – Einsteiger werden vielleicht überfordert, Kenner suhlen sich in der Faszination des Fremden.