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Das Bourne Komplott (Action-Adventure) – Das Bourne Komplott

Warum ist der neue James Bond anders als alle anderen? Nicht nur, weil er über Kräne hopst und einen Scheißdreck darauf gibt, ob sein Martini geschüttelt oder gerührt ist. Sondern auch, weil er nicht mit Laseruhren, Raketenflügelautos oder BH-Aufknöpf-Krawatten hantiert, sondern erdiger ist. Roher, rotziger, aufsmauliger. Der neue Bond ist endlich das, was Jason Bourne in der Welt des Robert Ludlum schon seit 1980 ist. Macht das Bourne nun im Umkehrschluss zum besseren Bond?

© High Moon Studios / Sierra Entertainment

 

Das gilt übrigens für das gesamte Spiel, das euch den einzig möglichen Weg von A nach B aufzwingt. Und zwar so entschieden, dass ihr nicht mal 

Neben dem Nahkampf beherrscht Jason Bourne auch die Waffenanwendung – leider steuern sich Pistole, Schrotgewehr und Co. etwas schwammig.

springen oder klettern dürft, wenn es nicht vorgesehen ist. Bisschen bizarr, einen Spitzensportler wie Jason Bourne an einer kniehohen Kante verzweifeln zu sehen.

Bourne to be wild

Interessanterweise überlassen euch die Entwickler die Entscheidung, wie groß der Teil des Spiels sein soll, den ihr prügelnd verbringt: Ihr müsst nur nahe genug an einen Gegner rankommen, dann wird automatisch in den Nahkampf geschaltet. Falls ihr darauf, aus welchem Grund auch immer, keine Lust haben solltet, steht es euch auch frei, mit Pistole, MG, Schrotgewehr oder Maschinenpistole für Ruhe im Karton zu sorgen. Ihr könnt maximal zwei Knarren gleichzeitig mit euch herumtragen, eine kleine und eine große, außerdem ist die maximale Menge der gleichzeitig die Taschenverstopfenden Munition sehr begrenzt – Jason Bourne ist nun mal kein Space Marine. Aber das ist auch gut so, denn auch der Waffeneinsatz ist nicht optimal gelöst: Die Kamera steht der Action oft im Weg, die Zielsteuerung fühlt sich schwammig an. Immerhin könnt ihr einen großen Teil der Objekte als Deckung nutzen bzw. zerballern – gerade im Falle explodierender Dinge wie Autos oder Propasgastanks sehr befriedigend. Außerdem lassen sich so Gegner vorzüglich aus der Reserve locken, die sonst ihr Heil in der ständigen Deckung suchen. In solchen Momenten gewinnt der »Bourne-Instinkt« an Bedeutung: Per Druck auf Y (sprich: Dreieck-Taste)

Ihr könnt einen Großteil der Umgebung als Deckung nutzen – die Gegner allerdings auch.

wird die Umgebung ausgegraut, nur wichtige Dinge (Gegner, Munitionsnachschub, Boni) leuchten für kurze Zeit wie überdimensionierte Glühwürmchen. Auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad könnt ihr den Instinkt aktivieren, so oft ihr wollt, auf den kniffligeren Varianten kostet der Einsatz wertvolles Adrenalin.

360- und PS3-Fassung gleichen sich im Großen und Ganzen wie eine Beretta der anderen: Optisch nehmen sie sich nichts, die PS3-Variante ruckelt gelegentlich ein bisschen mehr, aber nie so, dass es den Spielfluss stören würde. Allerdings muss auch hier wieder lange installiert werden; danach bietet die PS3-Festplatte knapp fünf GB weniger Platz, die Ladezeiten sind trotzdem nicht kürzer als auf der 360. Hier wie da ist das Abenteuer nach etwa sieben bis acht Stunden vorbei, danach warten nur höhere Schwierigkeitsgrade sowie die Herausforderung, in den Levels versteckte Pässe zu finden, die Boni wie wiederholbare Bossfights oder Artworks freischalten. Ein Mehrspielermodus ist leider vergebene Hoffnung, was schade ist – Klopp-Duelle wären bestimmt ganz nett gewesen.

Die Takedowns sind nicht nur herrlich rasant, sondern auch herrlich brachial inszeniert – und es gibt davon mehr als 300!

In Sachen Technik sind vor allem die Animationen zwei weit aufgerissene Augen wert: Die Kampfbewegungen sind flüssig, realistisch und abwechslungsreich, die ständig die Perspektive wechselnde Kamera verleiht den Fights eine herrliche Rasanz. Die glaubwürdig aufgebauten Levels sehen gut, aber nicht spektakulär aus; wenn ihr mit den Umgebungen in Stranglehold zufrieden wart, dann werdet ihr das auch hier sein – beide Spiele verfolgen einen ähnlichen künstlerischen Ansatz, hier wie da ist ein Großteil zerstörbar. Und die Renderfilme sind zumindest in einer Hinsicht wirklich bemerkenswert: Sie stellen essentielle Szenen des Films ganz fantastisch nach! Doch an anderer Stelle vermisst man die Liebe zum Detail – die Figuren wirken gerade hier leb- und emotionslos. Darüber hinaus ist es eigentlich ein Unding, im Jahre Fünf nach Enter The Matrix immer noch Reifen zu sehen, deren Kanten man an zwei Händen abzählen kann. Auch die in Nahkämpfen gelegentlich in bizarren Winkeln schwirrende Kamera hätte mit mehr Sorgfalt vermieden werden können: Mal zeigt sie die Kombattanten aus der Vogelperspektive, mal gar nicht – wenn sie etwa zu nahe an einer Wand zu Sache gehen.
      

  1. ach ihr habt alle kein plan....
    Die erste stunde in dem game ist auch nich so besonders aber dann mit der zeit wirds immer besser und auf einmal ist man voll drin und findet es nur noch geil.
    Macht genau soviel Spass dann wie früher Goldeneye!

  2. Am Anfang dachte ich wow ist das game geil,
    Kampfsystem ist genial,
    ich ab nie in nem spiel mehr headshots gemacht,
    aber iwie fehlt die story von Bourne.
    WEr die Filme nicht gesehen oder das Buch gelesen hat wird einige Fragen haben,
    ausleihen am We durchspielen, zurückgeben.
    80% kriegts von mir,
    wäre die Story ausgeprägter (damit auch die Spielzeit länger) wäre Platin in meinen Augen sicher.

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