Anschauungsunterricht
Weniger frustrierend geht es dafür in den übrigen Spielmodi zu. Im Freeride-Modus dürft Ihr ohne Vorgaben und Zeitlimit nach Herzenslust die weitläufigen Locations erkunden und in Ruhe die zahlreichen Trickmanöver einstudieren. Im Session-Modus kann man sein Können dann unter Zeitdruck an zwölf vorgegebenen Rekorden, wie weitester Sprung, längster Grind, bester Trick oder höchste Punktzahl messen.
Der Multiplayer-Modus macht seinem Namen hingegen keine Ehre, denn statt sich via Splitscreen oder Linkkabel mit anderen Spielern zu duellieren, darf man sich hier lediglich mit einem weiteren Mitspieler in nacheinander stattfinden Läufen messen. Zwar sorgen insgesamt zehn Wettkämpfe wie ein direktes Trickduell oder die Aufgabe, den spektakulärsten Crash zu fabrizieren, für originelle Abwechslung, aber auf Dauer macht sich hier eher Langeweile breit – vor allem in den Best-Run-Wettkämpfen, wo der Gegner Minuten lang zum Zuschauen verpflichtet ist.
Mangelndes Feintuning
Beim Gameplay orientiert sich Dave Mirra 2 deutlich an den Vorgängern. Dadurch geht die Steuerung prinzipiell zwar leicht von der Hand, aber das damit verbundene unrealistische Handling hat auch seine Tücken: Die Geschwindigkeit lässt sich auch in der Expert-Konfiguration des Controllers nicht richtig justieren und selbst im Schritttempo sind abgesehen von 180°-Turns keine schnellen Richtungswechsel möglich.
Zudem sorgt das teils peinliche Kollisionsverhalten für Verwunderung und Ärger: Stürze wirken oft willkürlich, manche sind überhaupt nicht nachvollziehbar und allzu oft bleibt man an unscheinbaren Barrieren hängen oder findet sich plötzlich im Inneren eines eigentlich undurchdringlichen Hindernisses wieder. Das schier endlos scheinende Trick-Repertoire lässt hingegen kaum Wünsche offen. Ob Sprünge, Stalls, Grinds, Wheelies oder Signature Moves – fast alles lässt sich durch geschicktes Timing und einfache Tastenfolgen problemlos bewerkstelligen.
Überzeugende Soundkulisse
Lobenswert sind auch die authentischen Sound-FX und der hervorragende Soundtrack, der unter anderem mit Beiträgen von Rage Against The Machine, Sum 41, Godsmack und Gang Starr gut zum Geschehen passt. Sprachausgabe gibt es hingegen keine und eine Lokalisierung hat man sich bei Acclaim ebenfalls gespart.
Mühe gegeben hat man sich dafür bei der PAL-Anpassung, die bis auf seltene Slow-Downs angenehm flüssig läuft und kaum störende Balken aufweist – mit den späteren Bikes stimmt dann auch die Geschwindigkeit. Ansonsten sorgen jedoch deutlich sichtbarer Grafikaufbau und lästige Clipping-Fehler für optische Abstriche. Zudem hat man trotz drei wählbarer Kamera-Einstellungen aufgrund Sicht versperrender Hindernisse nicht immer den optimalen Überblick und die speicherbaren Replays fangen unverständlicherweise immer nur den Anfang Eurer Vorführung ein.