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Dave the Diver (2D-Adventure) – Zwischen Seekreaturen und Sushi-Bar

Bereits Anfang des Jahres hat Dredge die Fischfang-Saison eingeläutet. Mit Dave the Diver erschien ein weiterer Titel, der sich hauptsächlich um das Fangen von Fischen dreht und doch alles ein wenig anders macht. Mit Dave, dem namensgebenden Taucher, geht es nicht nur auf die Jagd nach allerlei Meerestieren und sogar Haien, zusätzlich muss abends auch noch das eigene Sushi-Restaurant versorgt werden. Auch wenn der grundlegende Spielablauf hauptsächlich aus genau diesen Aktivitäten besteht, hält die Tiefe des blauen Lochs noch einige Überraschungen bereit. Wir haben uns mit Taucheranzug und Harpune auf den Weg gemacht, um der Sache auf den Grund zu gehen und verraten euch in diesem Test, ob Dave the Diver wirklich eine echte Perle ist.

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Nicht nur in der Tiefe warten Überraschungen 

Im Wechsel zwischen den Tauchgängen am Tag und dem Restaurant-Management und Kellnern am Abend, trefft ihr ab jetzt immer wieder auf neue Charaktere, die euch meist komplett neue Möglichkeiten bieten. Recht früh wird euch Duff vorgestellt, der für das Verbessern eurer Waffen zuständig ist. Dadurch könnt ihr später verschiedene Schießeisen herstellen, von Netzkanone über Betäubungspfeile hin zu Granatwerfern. Diese lassen sich teilweise dann mit bestimmten Elementen verbessern und verändern, wofür ihr neben dem nötigen Kleingeld auch noch Organe oder Teile von ganz speziellen Unterwasserkreaturen benötigt. Über eine App auf dem Handy gibt es dann außerdem auch Upgrades für den Taucheranzug, die Lufttanks, das tragbare Gewicht und andere Dinge, wodurch ihr immer länger und tiefer tauchen könnt, um weiteren Geheimnissen auf den Grund zu gehen. 


 

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Im Dorf der Unterwasserbewohner müsst ihr den verschiedenen Charakteren helfen um euren Ruf zu steigern. Das hat ein bisschen was von Stardew Valley. © 4P/Screenshot

Neben den Charakteren an der Oberfläche trefft ihr auch auf freundlich gesinnte Delfine, Mitglieder einer Organisation, die sich angeblich für das Wohl der Meere einsetzt und sogar ein Volk von Unterwasserbewohnern. Anfänglich begegnet ihr nur zwei Mitgliedern, die ihr aber noch nicht verstehen könnt. Vom Archäologen Dr. Bacon erhaltet ihr recht bald einen Übersetzer und könnt so der verletzten Ramo helfen, wieder fit zu werden und in ihr Dorf zu gelangen. Dort angekommen eröffnet sich eine weitere Beschäftigung, bevor es weitergeht, müsst ihr hier nämlich euren Ruf erhöhen. Das Ganze ähnelt ein wenig Spielen wie Stardew Valley, abseits von der eigentlichen Arbeit, erledigt ihr kleine Hilfsaufgaben für die Bewohner und schaltet neben Glücksspielen auch Seepferdchenrennen und verschiedene andere kleinere Features frei. Wie genau es mit der Story rund um die Unterwasserbewohner weitergeht, möchte ich euch an dieser Stelle nicht verraten. Es hat aber etwas mit dem Erdbeben zu Beginn des Spiels zu tun, soviel sei gesagt. 

 


Auch im Restaurant gibt es immer wieder neue Begegnungen. Sogenannte VIP-Gäste zum Beispiel, die ganz bestimmte Anforderungen an die Küche eures kleinen Sushi-Restaurants haben. Natürlich stellt sich Bancho jeder Herausforderung, weshalb ihr meistens losziehen müsst, um bis zu einem bestimmten Stichtag die richtigen Zutaten zu organisieren. Bei diesen handelt es sich anfangs noch um einfache Dinge, die ihr bei jedem Tauchgang findet, später jedoch benötigt ihr beispielsweise Reis, der so natürlich nicht am Meeresgrund auf euch wartet. Zum Glück ist da aber noch Otto, der euch mit einem zusätzlichen Gebiet zum Anbauen von Reis und Gemüse sowie einer Fischfarm ausstattet. Eine weitere Sache, um die ihr euch ab jetzt gewissermaßen täglich kümmern solltet. All diese kleinen zusätzlichen Dinge bringen so viele unterschiedliche Elemente in das auf den ersten Blick etwas eintönige Gameplay, dass euch vermutlich niemals so richtig langweilig wird. 

 

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Dieser viel zu groß geratene Kollege ist nur einer der vielen verschiedenen Bosse. © 4P/Screenshot

Während ihr also von Tag zu Tag verschiedene Aufgaben erledigt, neue Fische für das Restaurant besorgt und euch um euer Feld kümmert, trefft ihr im Verlaufe der Story immer wieder auf besonders bösartige Kreaturen. Dabei handelt es sich um die Bosse im Spiel. Den ersten von Ihnen könnt ihr schon in einer frühen Zwischensequenz erspähen. Das Besondere hier ist definitiv die Art, wie ihr die einzelnen Bosse bekämpft. Ihr seid zwar mit einer Schusswaffe ausgerüstet, aber in den meisten Fällen richtet diese keinen direkten Schaden an den viel zu groß geratenen Ungetümen an. Stattdessen besitzt jeder der Bosse eine ganz eigene Mechanik, durch die ihr ihm Schaden zufügen müsst. In einem Kampf sind es explosive Fässer, die ihr auf den Gegner werfen müsst, in einem anderen könnt ihr Angriffe mit einem Baseballschläger zurückschlagen. Insgesamt unterscheiden sich die verschiedenen Bosskämpfe so gänzlich voneinander und sind so immer wissen jedes mal auf Neue zu überzeugen. In ebendiesen Kämpfen bemerkt man auch eine der einzigen kleinen Schwächen von Dave the Diver: Die Steuerung, insbesondere mit Maus und Tastatur. Denn hier sind Tasten teilweise etwas komisch belegt und auch das Zielen und Schießen fällt in hektischen Momenten etwas problematisch aus.

 

Cutscenes im Food Wars-Stil 

Natürlich ist der Pixellook nicht für jeden die richtige Grafik, jedoch muss man bei Dave the Diver ganz klar hervorheben, wie grandios ebendieser Look hier umgesetzt wurde. Nicht nur die statischen Grafiken, auch die Animationen der Fische und Charaktere sehen insgesamt einfach klasse aus. Was mich aber am meisten erstaunt hat, waren die Cutscenes. Wann immer ihr ein neues Gericht lernt, gibt es ein kurzes Video von Bancho, in dem er die neue Speise in Samurai-Manier zubereitet. Hier hört es aber noch nicht auf, auch der

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Ein Ausschnitt aus einer der grandiosen Zwischensequenzen von Duff dem Waffenspezialisten. Natürlich mit der Figur einer hübschen Dame aus seinem Lieblingsanime. © 4P/Screenshot

Waffenhersteller Duff hat eigens kreierte kleine Zwischensequenzen. In diesen verpasst er euren Waffen ein Upgrade, wichtig ist hier das Augenmerk auf die verschiedenen Figuren und seine Klamotten, denn bei ihm handelt es sich um einen waschechten Otaku. 

Meine persönlichen Favoriten sind aber definitiv die Cutscenes der im letzten Absatz angesprochenen VIP-Gäste, die mich ein wenig an den Anime Food Wars erinnert haben – natürlich ohne den Fan-Service, da es sich schließlich um ein Spiel für Kinder ab sechs Jahren handelt.

 


Abseits des wirklich schönen und stimmigen Looks wird auch mit guter und passender Musik aufgewartet. Der Soundtrack passt in jeder Situation einfach perfekt, egal ob beim Tauchgang in 400 Meter Tiefe oder an einem stressigen Abend im Restaurant. Durch die lockeren und meist recht humorvollen Gespräche mit den ganz unterschiedlichen Charakteren kommt auch in längeren Dialogen keine Langeweile auf. Obwohl ich in den letzten Absätzen schon über die großen Hauptbeschäftigungen geschrieben habe, bietet Dave the Diver auch hier noch eine ganze Reihe an weiteren Dingen. Vom eigenen Tamagotchi, über den Pokedex für Fische, der dafür sorgt, dass der Drang besteht, auch wirklich jeden Fisch möglichst lebend zu fangen, bis hin zu Kartenspielen im Dorf der Unterwasserbewohner. Wie ihr merkt, gibt es immer genug zu tun und das ist gut so, denn nahezu jede Aktivität bringt Spaß mit sich. 

Kommentare

17 Kommentare

  1. Ich verstehe zwar die Wertung, weil unglaublich viel Mühe ins Spiel reingesteckt wurde - jedoch versäumt der Test meiner Meinung nach, einen ganz wichtigen Kritikpunkt anzusprechen.
    Nämlich, dass das Pacing ab dem Seevolk-Dorf so ziemlich absäuft, so ab der 10-Stunden-Marke.
    Ich schwöre, die meisten Storymissionen sind reiner Filler. Besonders gern habe ich dabei die "Schwimme ziellos herum bis du ein Event triggerst"-Missionen. Die haben weder etwas mit dem Plot zu tun, noch sind sie unterhaltsam. Bonuspunkte wenn die Wege weit entfernt sind, und man noch zwischen den einzelnen Missionen warten muss.
    Will man nur für die Geschichte spielen, sollte man sich auf lange Durststrecken einstellen. Hab's mit 36 Stunden durchgespielt und bin einfach nur froh, dass es endlich vorbei ist. Übrigens kommt dat Ding auch noch mit ziemlichen Plotlöchern und grottigen Charakteren daher. Das Tauchen und das Restaurant für sich sind ja leider nicht tiefgreifend genug, um abseits der Story für länger zu unterhalten, und sind zudem verdammt grindy.
    Zudem ist die Aufwertung des Sushi-Rankings eine Falle. Ab Platin schießen die Betriebskosten aus bislang ungeklärten Gründen in die Höhe, sodass man unvorbereitet rasch ins Minus rutscht. Mein Rat: Steigt erst auf Platin auf, wenn ihr täglich Gerichte im Wert von mehreren Hundert Dollar auftischen könnt, und euer Servicepersonal mindestens Level 10 ist - wobei ich da Level 13 empfehlen würde, und selbst dann haben die zwei Hanseln Schwierigkeiten, die Kundenflut zu bewältigen.
    Wenn man wirklich etwas für Zwischendurch sucht, ist das Spiel prima. Ansonsten lieber nicht.

  2. ZackeZells hat geschrieben: 29.08.2023 11:40 Sicher das Dave the Diver nicht auch unter Genre Cozygame auftauchen könnte?
    Würd ich nicht unbedingt sagen. Das Spiel ist stellenweise schon recht stressig, hat Schleichmissionen und Bosskämpfe, etc.

  3. Jo, Erkundung ist bpsw. durch Open World anders gewichtet, ebenso wie narratives framework durch Inszenierung in nahezu sämtlichen Genres an Bedeutung gewonnen hat.

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