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Deadly Creatures (Action-Adventure) – Deadly Creatures

Ein finsteres Loch irgendwo unter der Erde. Argwöhnisch fingern die dicken Beine einer Tarantel an der fremden Kamera herum. Doch plötzlich zuckt der Schatten im Hintergrund zusammen – eine Sekunde später ist der haarige Körper schon im Maul des Geckos verschwunden! Nur die Beine zucken noch verzweifelt, der Rest wird längst lebendig verdaut. Brutale Grausamkeiten und morbide Machenschaften in einem finsteren Milieu: Weil man sehen darf, was man sonst nicht sehen darf, üben Tierfilme eine fast schon magische Anziehungskraft aus. Wo es kreucht und fleucht ist das Schreckliche ganz normaler Alltag. Wo es kreucht und fleucht sind die Deadly Creatures zuhause.

© Rainbow Studios / THQ

Doch leider hat Deadly Creatues scheinbar Angst vor seiner eigenen Courage, denn erst viel zu spät durfte ich als Tarantel kopfüber in jeden Winkel krabbeln. Als Skorpion laden hingegen lediglich ein paar steile Wände zum Entdecken ein. Erinnerungen an Aliens vs. Predator <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=260′)“>

wurden wach, in dem ich als Alien auf jedes Objekt geklettert bin. Hier war mein Wunsch nach spielerischer Freiheit leider größer als die Wirklichkeit. Denn auch das Erkunden der Umgebung, immerhin einer der zeitlich intensivsten Aspekte des Abenteuers, wird kaum belohnt und lässt mich nur wenig Neues entdecken. Hier und da vernasche ich eine versteckte Heuschrecke, um meine Lebenskraft zu erhöhen und an vielen Ecken sind Maden versteckt – zum Freischalten von Konzeptzeichnungen. Ansonsten werde ich allerdings schnurgerade durch die Wüste gescheucht. Dass

Der Skorpion ist weniger wendig – greift als Kampfmaschine dafür umso härter durch.

die Tarantel mithilfe ihrer Spinnenfäden zwischen Spinnennetzen umher springt, während der Skorpion Tunnel frei gräbt, ist meist schon das höchste der Gefühle. Ich war an diesem Nachmittag wirklich gerne als Spinne und Skorpion unterwegs. Doch als der Abspann lief, ließ mich ein ungewöhnlich leeres Gefühl im sprichwörtlichen Regen stehen.

Widerliches Schauspiel

Hat sich meine Flucht in die Tierwelt denn gelohnt? Ja. Besonders als Spinne habe ich jeden Schritt mit vollen Zügen genossen! Es ist so ungemein befriedigend, sich die Dreistigkeit dieser widerlichen acht Beine zu Eigen zu machen, um jeden noch so kleinen Winkel zu durchforsten. In einer Ecke nahe der Lampe, unter einem finsteren Felsvorsprung – ich krabbele dorthin, weil ich es kann. Besser noch: Ich töte, weil ich es kann! Mit gierigem Heißhunger mache ich mich über Maden und Heuschrecken her, setze argloses Futter mit einem Netzfaden außer Gefecht und stürze mich in einem hohen Bogen auf das Opfer. Und wenn es mir im Kampf gelingt, einen Gegner auf den Rücken zu werfen, reicht ein Druck auf die A-Taste und schon kann ich den armen Tölpel durch Schütteln von Remote und Nunchuk einfach fressen. Als Mensch ekle ich mich vor den achtbeinigen Räubern; als Spinne liebe ich dieses widerliche Schauspiel!

Überhaupt ist den Entwickler die Einbindung der bewegungsempfindlichen Steuerung richtig gut gelungen. Sie erfinden die Remote-Attacke zwar ebenso wenig neu wie das Ausführen angezeigter Bewegungen unter Zeitdruck. Aber dass sich der Skorpion beim Drehen der Remote um die Längsachse in den Sand eingräbt, um beim Hochziehen des Controllers anzugreifen, wird einem exklusiven Wii-Titel gerecht. Seine unbarmherzigen Finisher, für die ihr die Attacken des Achtfüßlers nachmachen müsst, ebenso. Trotzdem schöpft Deadly Creatues auch im Kampf nicht sein ganzes Potential aus, denn nach spätestens fünf Kapiteln trefft ihr immer wieder auf die immer gleichen Tiere. Besondere Zwischengegner heizen euch viel zu selten ein und neue Angriffe lernt ihr dann ebenfalls kaum noch. Laufen, Absuchen, Kämpfen – und wieder von vorn: Die Rainbow Studios füllen ihre fantastische Fassade leider mit zu wenig Eigenleben. Ihr Spiel arbeitet auf das Treffen mit Wade und Struggs hin; man will endlich die Welt der Menschen erforschen!

Ganz langsam nähern sich die ungewöhnlichen Protagonisten den Menschen. Diese Entfernung hier könnte ein kompletter Level sein.

Umso

ernüchternder wirkt deshalb das schnelle Finale. Zumal im letzten Kapitel technische Probleme verärgern, wenn der Skorpion gelegentlich durch den Boden ins Designer-Nichts fällt.

Der legalisierte Ekel

Hinzu kommt die Tatsache, dass einige Abschnitte so wirken, als würden sie unnötig in die Länge gezogen. Erzählerisch ist es ein cleverer Kniff, dass sich Skorpion und Tarantel immer wieder über den Weg laufen. Spielerisch ist es allerdings mühsam, wenn man bereits absolvierte Gegenden ein zweites Mal abgrasen muss. Das kommt zum Glück zwar selten vor – in Anbetracht des ohnehin gemächlichen Tempos hätten die Entwickler solche Passagen aber lieber komplett vermieden. Ähnlich langatmig wirken die Ladezeiten, wenn ihr selbst mal zum Futter eurer Umwelt gestochen werdet: Bis der aktuelle Speicherpunkt wieder aktiviert ist, könnt ihr euch einen Kaffee holen. Und solltet ihr kurz vor dem folgenden Speicherpunkt das Zeitliche segnen, müsst ihr unter Umständen eine Viertelstunde Krabbelarbeit wiederholen – einschließlich kurzer Filmszenen, die ihr nicht abbrechen dürft sowie diverser Flüche in Richtung Kamera. Die zeigt nämlich nicht immer dorthin zeigt, wo ihr etwas sehen wollt oder springt in engen Räumen wie eine angestochene Heuschrecke immer im Kreis. Ein bisschen Frust, eine Prise spielerischer Kaugummi – schade.

Inhaltlich halten die Rainbow Studios dagegen konsequent an dem morbiden Bild fest, das sie schon im Menü aufbauen. Da wickelt eine Spinne gerade ein noch zappelndes Opfer ein, der Skorpion richtet seine Gegner im Stile von Kratos hin, überall hängen in Kokons eingewickelte Leichen und die beiden Menschen… seht es euch an. Zwischen all den makaberen Szenen schmatz es, knirscht es, knackst es – Deadly Creatures ist ein Paradebeispiel des legalisierten Ekels. Und irgendwann rächt es sich dann doch noch auf wunderbar schmerzhafte Weise an einem, der sich dem Tierreich haushoch überlegen wähnte…             

  1. Supabock hat geschrieben:Ich hab gestern noch mal 3 Kapitel gespielt: 5,6 und 7.
    Dieses Spiel ist echt der Hammer. Selten so dichte Atmosphäre, und so liebevolle detailierte Umwelt. Besonders jetzt als Budget-Version für alle, die nicht grade Arachnophobiker sind, ein Must-Buy!
    Dann spiel mal schön "Echos". Mein Persönliches Lieblingskapitel. Da zieht auch die Präsentation etwas an. Aber ich will nicht zuviel versprechen.
    Und dreh den Sound auf! :lol:

  2. Ich hab gestern noch mal 3 Kapitel gespielt: 5,6 und 7.
    Dieses Spiel ist echt der Hammer. Selten so dichte Atmosphäre, und so liebevolle detailierte Umwelt. Besonders jetzt als Budget-Version für alle, die nicht grade Arachnophobiker sind, ein Must-Buy!

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