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Defiance (Shooter) – Defiance

Defiance müsste genau mein Ding sein: Science-Fiction-Serien gibt es nicht gerade wie Sand am Meer und wenn das Spiel parallel zu einem Neustart entwickelt wird – warum nicht? Allerdings sorgten schon die ersten Videos für Unbehagen: Denn das müffelte verdächtig nach Fließbandaction ohne Pepp in einer ach-so-offenen, völlig belanglosen Welt. Und genau das wurde inzwischen auch an Land gespült.

© Trion Worlds / Syfy / Trion Worlds / Namco Bandai

SM minus 31

Ein Raumschiff, ein Absturz, ein Hologramm, das mich durch die Gegend scheucht: Mehr muss man zu Defiance nicht wissen. Mehr spuckt es in den spröden ersten Stunden nicht aus. Ein Löffel Sand schmeckt saftiger als dieser Friss-oder-stirb!-Einstieg. Die Brücke zur [GUI_PLAYER(ID=105392,width=377,text=Coole Musik, starke Bilder – ein Versprechen, das das Spiel zu keinem Zeitpunkt halten kann.)] Fernsehserie schlagen wenige Charaktere, die mit noch weniger Sätzen einen Teil der Geschichte erzählen – nein, es wäre gar nicht aufgefallen, hätte man stattdessen ein Spiel namens „Planet mit Mutanten und Aliens und drögen Einspielern“ draus gemacht.

Auf dem landet meine selbst erstellte Archejägerin jedenfalls, um sich mit Gewehr, Schrotflinte oder Raketenwerfer durchzuboxen. Ich wusste lange nicht einmal, was sie auf dem Schiff zu suchen hatte und weshalb ihr der verlorengegangene „Herr von Bach“ (die Synchronisation ist zum Ohrenzuhalten, das englische Original unwesentlich besser) so wichtig war, aber das klärte sich im Verlauf Aberdutzender stetig gleicher Schießereien.

Doch, natürlich war es sinnvoll, weder das Universum noch einen handlungstragenden Charakter vorzustellen. Auf keinen Fall darf man zu Beginn andeuten, dass eine interessante Geschichte auf mich warten könnte. Immerhin bekam ich mit, dass der völlig nebensächliche Colonel

Die Geschichte erzählt von einem großen Konflikt...
Die Geschichte erzählt von einem großen Konflikt… © 4P/Screenshot

ein ganz schön taffer Macher ist – das muss reichen. Es hätte auch abgelenkt, wenn meine Archenjägerin sprechen würde. Ich soll ja in die Haut meines Alter Ego schlüpfen. Und das funktioniert mit einem charakterlosen Klebstoff-Verkoster am besten.

SM minus 24

In Kürze und ohne Sarkasmus: Das Spiel existiert zum reinen Selbstzweck. Erzählung und Figuren sind zum vergessen banal, die Serieneinbindung entpuppt sich als schnapstrunkener Marketingeinfall. Die Installation dauert Stunden, weil das Spiel selbst auf Konsole zunächst fünf Gigabyte installiert, um anschließend weitere Gigabyte an Patch zu laden. PC-Spieler schreckt eine solche Installationsroutine nach World of WarCraft & Co. natürlich kaum ab.

  1. Das Spiel ist trotzdem immernoch besser als das Standardcallofbattledutymodernwarfield 423, und die bekommen immer Wertungen in den 80ern.
    Ich frage mich oft welche Kriterien ein Tester ansetzt. Verkaufszahlen sind definitiv auf Nummer 1, aber was kommt dannach...

  2. Defiance wird ab dem 4. Juni auf Free-To-Play umgestellt.

    Trion Worlds has just announced that the PC version of its transmedia-synergistic wonder Defiance will go free-to-play on June 4th of this year, with the PlayStation 3 version to follow around July 15th and the Xbox 360 edition expected to switch over at an unannounced date. The game had been running a free unlimited trial since last December.
    http://massively.joystiq.com/2014/05/01 ... is-summer/

  3. Naja, angeschwirrt zu kommen und fingerzeigend "Stockholm-Syndrom! Stockholm-Syndrom!, höhöhö" zu rufen, nur weil jemand geschrieben hat, dass es ihm trotz niedrigerer Wertung Spaß macht, ist jetzt die auf höherem Niveau agierende Gegenbewegung für bessere Spiele?
    Wieso man einander für sowas wie Geschmack dumm machen muss... - Mist jetzt mache ich auch mit :mrgreen:

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