Auf den Spuren von Robert Langdon
Neue Ideen stecken zwar kaum in den Rätseln, sie wurden aber meist glaubwürdig in die Handlung eingebunden. Zu Beginn des Spiels muss Henry z.B. meist auf seinen Grips zurückgreifen, um etwa eine alte Getränkedose mit einem Messer zu einem Dietrich umzufunktionieren. Cooper ist dagegen der Mann fürs Grobe: Er kann ein eingestürztes Mauerstück einfach mit Muskelkraft zur Seite hieven. Ich kann übrigens nicht frei zwischen den Figuren wechseln – stattdessen spiele ich je nach Story-Verlauf einen der Charaktere. Je tiefer ich in die Geheimnisse des Ordens eintauche, desto mehr Erinnerungs-Fetzen werden aus den Tiefen von Johns Gedächtnis zu Tage gefördert. Manche drehen sie sich um Folterpraktiken mit Stromschlägen, spitzen Gegenständen oder andere sadistische Gemeinheiten. Sie tauchen nur in Form kurzer Schnipsel auf und werden bei weitem nicht so explizit dargestellt wie in Saw oder ähnlichen Horrorfilmen. Nach Meinung der USK sind sie aber offenbar verstörend genug, um dem Titel eine Freigabe ab 16 zu verpassen. Für eine angenehm unbehagliche Stimmung sorgt auch der Soundtrack: Die unheilvollen Piano-Melodien werden in spannenden Momenten immer wieder vom metallisch quietschenden Synthesizer durchschnitten.
Schade ist, dass die aufgebaute Spannung ab und zu durch schlecht platzierte Rückblenden durchbrochen wird. Als z.B. Johns alte Freundin mit einer Pistole bedroht wird, kann ich mir nicht einfach das Katana von der Wand schnappen und aus dem Hinterhalt zuschlagen. Stattdessen versetzt sich John in einem Flashback zurück in seine Lehrzeit bei einem asiatischen Kampfkunstmeister. Statt meine bedrohte Geliebte zu retten, muss ich also erst
einmal durch die karge Bergwelt schlurfen und ein paar willkürliche Aufgaben für den Meister erledigen, bis der mich endlich in die Kunst des Schwertkampfes einweist. Die Episoden mit Johns altem Meister spielen zwar auch später noch eine wichtige Rolle, werden aber in den falschen Momenten eingestreut.
Fummeliges Inventar
Auch die Steuerung hätte Pendulo nicht so eigenwillig gestalten müssen. Umständlich wird es bei der Kombination zweier Gegenstände in meinem Gepäck: Wenn ich z.B. Essig in einen Topf fülle, muss ich ihn erst gerade nach oben und dann zurück nach unten auf den Topf ziehen. Auch die Hotspot-Anzeige ist umständlich: Sie funktioniert nicht per Leertaste, sondern nur per Klick aufs entsprechende Icon. Außerdem übersieht man die kurz aufleuchtenden Mini-Markierungen leicht. Nach einer Weile hatte ich mich an die kleinen Unzulänglichkeiten gewöhnt, doch warum bleiben die Entwickler nicht einfach beim etablierten Standard?
Hab jetzt auch endlich mal zugegriffen. Die Wertung passt ganz gut, finde ich. Der Umfang ist wirklich ganz schön knapp bemessen, aber dafür hatte ich auch keinen Moment Langeweile bei dem Spiel. Leider sind die Schauplätze doch recht übersichtlich und wirkliche Kopfnüsse gibt es nicht. Das Rätseldesign hat mir aber ganz gut gefallen und die Story hat auf jeden Fall ein paar interessante Momente, auch wenn die Erzählweise doch etwas arg holprig wirkt, an einigen Stellen.
Der Humor hat mir wirklich sehr gut gefallen. Gerne hätte ich noch ein paar Schauplätze mehr erkundet mit Cooper und seinen Pfadfinder-Erinnerungen.
Das Spiel ist für mich überaus interessant. Nur 30 Euro will ich nicht so ganz zahlen für ein etwa 7 bis 10 Stunden Spiel hm.
Auf Steam gibts es übrigens schon länger zu kaufen, allerdings nur die englische Fassung.
Ich werd es mir kaufen, aber erst wenns etwa 15 Euro kostet.
Nein ich klicke weder Dialoge weg, noch brauchts für das Spiel nen Walkthrough.. und die 5 Stunden waren noch gemächlich gespielt. Aber die Herrn "Tester" werdens natürlich besser wissen So wie die Type von Adventure Treff, der ja ebenso gut in der Werbeabteilung des Entwicklers angestellt sein könnte.
Naivität ist schon schlimm...
Da muss ich dir leider rechtgeben. Gemini Rue war eines der atmosphärisch besten Adventures, die ich je gespielt habe. Dieses Spiel hat leider nur eine Wertung von 78 % bekommen. Wäre ich nach dieser Wertung gegangen hätte ich es nicht gekauft.
Die von 4Players gut bewerteten Spiele, wie Edna, Harvey bzw. Deponia, finde ich ein bisschen seelen und spannungslos. Sie sind aufgrund der schweren (für mich leider oftmals logisch nicht nachvollziebaren) Rätsel und der Blödelhaltung nur eine Wahl wenn sich sonst kein Adventure findet.