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Devil’s Third (Action-Adventure) – Call of Duty auf japanisch?

Einst war Devil’s Third ein Vorzeigeprojekt von THQ. Nach der Demission des Publishers schien das erste Projekt von Enfant Terrible Tomonobu Itagaki nach seinem Ausstieg bei Team Ninja dem Untergang geweiht. Doch Nintendo und Satoru Iwata glaubten scheinbar an das Projekt und haben aus dem ursprünglich auf PS3 und 360 geplanten Titel ein Exklusivspiel für WiiU gemacht. Eine gute Entscheidung? Die Antwort gibt der Test.

© Valhalla Game Studios / Nintendo

Und davon ist Devil’s Third ganz weit entfernt. Man verzettelt sich bereits in mechanischen Kleinigkeiten: Vernünftiges Zielen ist aus der Schulterkamera beinahe ein Ding der Unmöglichkeit. Die Streuverluste sind enorm hoch, aber okay. Also rein in die Visierung. Doch die Übergänge zwischen Schulter- und Ego-Ansicht sind viel zu häufig hakelig und wenn man in bestimmten Bewegungsabläufen die Perspektive wechselt, schaut man natürlich nicht in Richtung des Feindes und braucht erst einmal ein paar wertvolle Sekunden, bis man seine Sicht wieder justiert hat. Das würde umso stärker ins Gewicht fallen, wenn die KI nicht viel zu häufig absolut strunzdoof reagierte. Häufig nehmen die Feinde einen relativ effektiv unter Beschuss oder zerfetzen die Deckung, hinter der man kauert. Doch es gibt auch mindestens ebenso viele Momente, in denen man die oft auf den gleichen Laufwegen um die Ecken kommenden Feinde einen nach dem anderen ohne Probleme ins Jenseits schickt. Oder dass man sie in Deckung beschießt, sie trifft und sie nicht einmal den Versuch unternehmen, sich eine neue Position zu suchen. Oder dass sie mitunter nicht einmal auf einen schießen, wenn man frontal auf sie zuläuft. Was zu einem passablen Action-Fest hätte werden können, dessen Potenzial immer in den seltenen Momenten durchscheint, wenn Devil’s Third zu einem durchschnittlichen Shooter wird, wird von der KI ständig auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Brachial und banal

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Selbst die Bosse bieten kaum Überraschungen und stellen meist nur eine kleine Herausforderung dar. © 4P/Screenshot

Die Nahkämpfe samt Block und Ausweichfunktion werden besser inszeniert, was angesichts der Ninja-Gaiden-Vergangenheit auch nicht verwundert. Doch auch sie sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Mit einem Ninja-Schwert oder einem Katana kommt beinahe die Dynamik auf, die man mit den Abenteuern von Ryu Hayabusa assoziiert. Ansonsten stehen noch Vorschlaghämmer, Messer, Metallstangen oder Kuriki zur Verfügung, die allesamt eine unterschiedliche Schlagfrequenz bzw. Effektivität mit sich bringen und in verschiedenen Finishern enden. Doch auch, wenn die Gegner hier effektiver verteidigen als beim Schießen, Positionen wechseln oder einen verstärkt unter Druck setzen, kommt nur dann so etwas wie Spannung auf, wenn man sich fünf oder sechs Angreifern gegenübersieht. Selbst die Bosse in jedem der neun Abschnitte lassen sich vergleichsweise unkompliziert aus dem Weg räumen – insofern man Geduld hat, zwischen seinen Attacken „den einen“ sofort tödlichen Gegenangriff des Feindes antizipiert und entsprechend ausweicht. Auch hier ist man meilenweit von den Standards entfernt, die Ninja Gaiden samt Fortsetzung auf Xbox bzw. 360 setzen konnte.

Unter dem Strich fühlte ich mich bei Devil’s Third allerdings nicht an die Titel erinnert, an denen sich Itagaki offensichtlich orientierte, sondern an die Conduit-Serie auf Wii. Ebenfalls im Vorfeld viel versprechend, konnte sich die Shooter-Action vor allem durch grausiges Leveldesign sowie Technik- oder KI-Macken hervortun. Immerhin war die Steuerung auf der Vorläufer-Konsole der WiiU vorbildlich umgesetzt. Bei Devil’s Third  funktioniert die erzkonservative Steuerung ebenfalls, aber sie vorbildlich zu nennen, wäre vermessen – zumal sie keinerlei Nutzen aus dem Touchpad zieht.

Zwischen schick und schade

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Die Kulisse bleibt über einen Großteil der Zeit unspektakulär. © 4P/Screenshot

Gleiches gilt für die Kulisse. Man nutzt die Unreal Engine, die vermutlich ein Überbleibsel der Arbeit an den ursprünglich für 360- und PS3- vorgesehenen Fassungen ist. Dementsprechend hat man nicht nur die typischen Nachladephasen für Texturen am Anfang eines Abschnitts, sondern auch einige andere Probleme, die hauptsächlich in einer instabilen Bildrate gipfeln. Leider lässt sich diesbezüglich kein Muster ausmachen. Während es mitunter sehr stimmige Panoramen zu bewundern gibt und das Geschehen häufig auch mit zahlreichen Gegnern, Explosionen und durch die Gegend flirrenden Projektilen flüssig läuft, kann ein Gang durch unterirdische Passagen, in denen nicht viel gezeigt wird, mit deutlich unter den angestrebten 30 Bildern pro Sekunde ablaufen. Auch Zwischensequenzen in Spielgrafik sind nicht vor Rucklern geschützt. Und natürlich kann die Bildrate in heißen Gefechten ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ästhetisch läuft ebenfalls nicht alles rund. Das Artdesign wirkt über große Strecken generisch, das Figurendesign wirkt unangenehm vertraut. Und wieso die eigentlich passable Mimik der Antagonisten oft durch unpassend große Kieferbewegungen beim Sprechen beinahe den Eindruck von Schlangenwesen hinterlässt, die ihren Unterkiefer zwecks Nahrungsaufnahme „aushaken“, stellt mich vor ein Rätsel. Dann wiederum passt es doch ins Gesamtbild: Devil’s Third ist maßlos überambitioniert.

Mehrspieler-Bombe?

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Im Online-Spiel warten Personalisierung und zehn Modi. © 4P/Screenshot

In der mehrwöchigen Testphase Spiele zu finden, in denen man sich mit aller Herzenslust auf den separaten Mehrspieler-Modus stürzen zu können, war eine Glücksfrage. Andererseits sagt dies auch schon viel über den Charakter der Online-Duelle aus: Man spielt nicht häufiger, als man muss. Nicht, weil es keinen Spaß macht. Mit zehn Modi, von denen viele Varianten bekannter Spieloptionen sind (wie z.B. Deathmatch, Melee-DM), aber auch ungewöhnlicher Optionen wie „Chicken“ (man jagt in der Tat Hühner), bietet Valhalla ein ordentliches Spektrum an. Man verzichtet auch nicht auf die Online-Gefechte, weil das Spiel unsauber läuft – zumindest nicht wesentlich unsauberer als im Offline-Modus für Solisten.

Das Umfeld mit umfangreicher Personalisierung, Levelaufstiegen und dem Erwerb neuer Fähigkeiten ist konzeptionell ebenfalls solide. Aber es bietet zum einen nichts, was nicht auch in anderen Multiplayer-Shooter zu finden ist. Und zum anderen gibt es Mikrotransaktionen, die auf „Pay-to-win“ schließen lassen. Man findet bei der zweiten zur Verfügung stehenden Währung (goldene Eier!) eine Umleitung in den Store, der vorab allerdings noch keine Ergebnisse lieferte. Hier dürfte auch im Hinblick auf die Zukunft mit der Ankündigung von Devil’s Third Online als Free-to-play-Spiel für den PC vorgebaut worden sein.

  1. halte das Spiel für totale Grütze. Schon komisch, dass sich Nintendo für den Müll Rechte gesichert hat.
    Vermutlich weil sie sich davon etwas versprochen haben? Der Wii U fehlen doch Spiele für ähem.... "Erwachsene". Was Nintendo selbst nicht entwickelt versuchen sie halt durch fremde Studios zu bekommen. Und das Projekt ansich hätte ja durchaus was werden können. Nun ists mit einem zugedrückten Auge noch akzeptabler Trash.

  2. The Antagonist hat geschrieben:
    hydro-skunk_420 hat geschrieben:Hui, das Spiel ist hier aber noch verdammt gut weggekommen, vergleicht man die Wertung mal mit der auf metacritic (zur Zeit 29 :ugly: ).
    4Players bewertet ja auch grundlegend zu hoch (Devil's Third)...nein, zu niedrig (MGS V)...nein, zu hoch (beliebiges Indie-Spiel)...nein, zu niedrig (Mass Effect 3)...nein, zu hoch (Dark Souls)...nein, zu niedrig (Dragon Age: Inquisition)... und die nächste Runde geht rückwärts... :Blauesauge:
    ich ziehe meinen Hut vor dir. :lol:

  3. OK, nachvollziehbar. Das Spiel klang auf dem Papier richtig gut, aber leider blieb es dabei...
    Das ist einer dieser Fälle, wo man sich wünscht, dass das Unausweichliche nicht eintritt, aber dann holt
    einen die Realität wieder ein. Ich fand den Multiplayer eigentlich recht ansprechend, weil bescheuert. Na vielleicht wirds
    ja ein F2P sleeper-hit aufm PC....die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist allerdings ungefähr so hoch, wie das morgen alle Palästinenser und Israelis Hand in Hand durch die Straßen von Tel Aviv ziehen, wo auch der Nikolaus auf dem Osterhasen reitend dem Christkind in einem Lambo sitzend die Vorfahrt raubt.

  4. jack1112 hat geschrieben:hmm auf 4 players kann man eh nicht mehr viel geben... das was ich bisher gesehen habe sieht besser aus als cod naja wir werden es spätestens am 28.8 dann sehen
    Jaja...auf 4players und alle anderen Magazine die das Spiel schlecht bewerten (also alle).
    Aber hey, immerhin gibt es noch die Famitsu :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

  5. hmm auf 4 players kann man eh nicht mehr viel geben... das was ich bisher gesehen habe sieht besser aus als cod naja wir werden es spätestens am 28.8 dann sehen

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