Eine Einsteigerperspektive
Können die Droprates in Diablo 4 über lange Zeit zufriedenstellen? Wie ist die Endgame-Motivation zu bewerten? Ist Teil 4 würdiger als Teil 2 und 3 zusammen? Keine Ahnung. Als Neueinsteiger und Nicht-Diablo-Professor kann ich euch nichts dazu sagen. Und für meinen Test ist es auch unbedeutend. Ich bewerte das Spiel für sich selbst und biete eine frische Perspektive, denn es wird garantiert auch viele Spieler geben, die mit Diablo 4 neu in die Reihe oder gar in das Hack&Slay-Genre einsteigen. Meine bisherige Diablo-Erfahrung zusammengefasst: Ich war für Teil 2 damals zu jung und die Resurrected-Edition fühlte sich trotz aller Modernisierungen zu altbacken für mich an. Teil 3 dagegen scheiterte trotz aller Spaßigkeit an einer absolut oberflächlichen Sache: Dem Look.
Genauso wie das alberne und in den Dad-Jokes-Topf gefallene Dungeons 3 der “Dungeon Keeper”-Alternative seinen Biss genommen hat, wollte auch das Cartoonige von Diablo 3 bei mir keine Abenteuer-Stimmung aufkommen lassen. Meine Erwartungen an Diablo 4 lauteten daher im Vorfeld: Schmiede und perfektioniere die Formel so gut, du kannst, Blizzard. Und halte dich nicht zurück, wirf mich in die düsterste Düsternis, die der Teufel ausspucken kann. Sei mystisch und nostalgisch. Verpasse der aufpolierten, Remake über Remake spamenden Gaming-Landschaft von heute etwas Anderes, mit Kanten und Narben. Verleih mir eine isometrische Perspektive auf die Welt, um Schlachten und Orte in seiner vollen Gänze zu erleben. Das waren meine Erwartungen. Jetzt kommt die Realität.
Jagt dem Kinofilm hinterher
Eine Gruppe Räuber begibt sich immer tiefer in ein Gewölbe, auf der Flucht vor zahlreichen Monstern. Am Ziel angekommen, in einer finsteren Kammer, werden sie Teil eines Beschwörungsrituals, das sie mit ihrem Leben bezahlen. Ihrem geopferten Blut entspringt Lilith, die Tochter des Hasses. Mit einem Umhang aus Blut. Und einem finsteren Plan. Das ist die erste von vielen Rendersequenzen, über die Diablo 4 seine Geschichte erzählt. Die Grafik ist popcorn-eimer-leerfressend, der Inhalt eher briefkasten-broschüren-dünn. Versteht mich nicht falsch: Das ist eine Dark Fantasy, wie man sie schon lange auf den Bildschirmen vermisst hat. Kein malerischer
0815-Drachen-Elben-Magier-Schmarrn, sondern der Stoff, von dem selbst Dämonen Albträume bekommen. Was zumindest das Optische angeht.
Fasst man den Inhalt dieser Szenen zusammen, bleibt es dabei, dass die Charaktere sich mit unheilvollen Phrasen bewerfen und sich auf irgendetwas Vergangenes aus der Diablo-Lore beziehen. Cooler Fan-Service für Insider, zahlreiche Hä’s für Uneingeweihte. Zum Glück spielt sich die Geschichte im Hintergrund ab und zielt eher auf Atmosphäre ab. Um euch im Blut und Licht dieser Welt unterzutauchen. Um euch zu vermitteln, zu welchem Helden ihr werden müsst, um die größte Bedrohung aufzuhalten. Eine lange Zeit aber haben Gameplay und Geschichte kaum etwas miteinander zu tun. Die Geschichte diktiert im Grunde nur die Reihenfolge der Areale. Und bevor ihr Lilith persönlich begegnet, werdet ihr erstmal ihren vielen Rendersequenzen hinterherjagen. Der Hauptanreiz des Spiels bleibt das Spielerische.
also ich sehe in D3 und v.a. den Addon keinen abwärtstrend - ein gewaltiger ausrutscher war das auktionshaus für echtgeld. aber immerhin man hat den fehler eingesehen. das Addon war schnell auf Maxlvl gezockt und dann hat man eben geschaut was für welchen build fällt und welcher build erst später gespielt werden kann. fand ich für zwischendurch mal ne halbe stunde 6-7 grifts zu zocken ganz nice. v.a. wenn man immer schon schwer gespielt hat, wos auch mal passieren konnte dass man nen grift nicht schafft. so bei lvl 120 war das spiel ein durchaus herausforderdes spiel auch mit dem hauptbuild. und builds gabs wie sand am meer. sich an selbsternannte profis zu halten war verschwendung von viel spielspaß und tüftelei - es war alles logisch und nicht zu komplex.
Ich hab noch nie gesehen, wie du von erster Stunde, ohne Extra-Boosting(Damit gemeint ist: Keine Item vorheriger Runs und keine anderen Mitspieler) bei Diablo 2 und schon gar nicht bei Diablo 1, einfach alles wegrotzt. D2 hab ich frequent nochmal angefasst, der einzige, bei dem ich dieses Gefühl von: "Einfach durchlaufen" hatte, war der Paladin mit Heiligem Feuer zum early leveling. Da hatte tatsächlich die Aura alles erledigt, und die hat ja seit frequentem Patches Extra Feuerschaden on Hit zusätzlich bekommen.
Das war aber auch das höchste der...
"Das ist die erste von vielen Rendersequenzen, über die Diablo 4 seine Geschichte erzählt. "
Ähm, zwei....inklusive des in den ersten Absätzen beshcriebenen Rendervideos gibt es. Alles andere sind nette, aber mehr auch nicht, Ingame-Cutscenes. Ich liebe Diablo 4, aber von vielen Rendersequenzen kann man leider wirklich nicht sprechen.