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DiRT Rally (Rennspiel) – Die neue Rallye-Referenz?

Codemasters will nicht nur zurück zu den Wurzeln eines Colin McRae Rally, sondern noch einen Schritt weiter gehen: Nachdem bei Dirt die klassische Rallye immer stärker von hippen Varianten wie Gymkhana verdrängt und mit einem coolen „Trendsport-Image“ versehen wurde, wagt man sich mit DiRT Rally erstmals an eine waschechte Simulation. Weht endlich wieder der anspruchsvoller Fahrspaß im Stil eines Richard Burns Rally über die Offroad-Pisten?

© Codemasters Racing / Codemasters

Nüchtern, trocken, hammerhart

Was für eine überraschende Kehrtwende! Nach der stylischen Aufmachung der DiRT-Reihe, die mit Showdown endgültig in den Arcade-Bereich abdriftete, präsentiert sich Codemasters bei DiRT Rally von einer ganz anderen Seite: Die Menüs und Aufmachung sind ungewöhnlich zurückhaltend und funktional – böse Zungen würden sie vielleicht sogar als einfach, trocken und öde bezeichnen. Aber irgendwie passt es zu der nüchternen Ausrichtung, die man hier verfolgt. Es geht nicht länger um das laute „Tam-tam“, die Pyro-Technik bei der Zieldurchfahrt, das möglichst spektakuläre Schlittern durch Kurven oder das Zerstören von aufgestellten Schildern. Nein, hier steht wieder der klassische Kampf gegen die Uhr im Mittelpunkt, wenn die Rallye-Piloten im Einzelzeitfahren mit Vollgas durch die Natur preschen, mit dem Einsatz der Handbremse enge Haarnadelkurven bezwingen oder waghalsige Sprünge absolvieren.    

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Der Mini eignet sich hervorragend für Anfänger, kann aber auch schon ganz schön zickig sein. © 4P/Screenshot

Klar verfolgten Milestone und zuletzt Kylotonn mit ihren offiziellen WRC-Spielen den gleichen Ansatz und das Ziel, den Motorsport möglichst realistisch einzufangen. Doch wer sich zum ersten Mal hinter das Steuer von DiRT Rally klemmt, wird sehr schnell feststellen: Das hier ist eine ganz andere Liga, wenn es um den Anspruch und Simulationscharakter geht! Während das Fahrerlebnis für Anfänger trotz zuschaltbarer Hilfen wie ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle mit einer steilen Lernkurve schnell von Frust geprägt sein dürfte, finden Freunde anspruchsvoller Physik und Fans des betagten Richard Burns Rally endlich das, was ihnen so viele Jahre vorenthalten wurde: eine ernsthafte, realistisch anmutende Rallye-Simulation, die keine Kompromisse eingeht, keine Fehler verzeiht, sich auf das Wesentliche konzentriert und den Fahrern alles abverlangt, wenn sie mit einer konkurrenzfähigen Zeit über die Ziellinie fahren wollen.

Rasen mit Gefühl

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Auch ohne Handbrems-Einsatz bricht das Heck in Kurven schnell weg – mit einem reinen Bleifuß kommt man hier nicht weit. © 4P/Screenshot

Selbst bei den Anfänger-Boliden aus den 1960er-Jahren, also dem Mini Cooper S und dem Lancia Fulvia HF, hat man schon alle Hände voll zu tun, die Kontrolle beim Rasen über die unebenen Pisten zu behalten. Sitzt man später in PS-Monstern der Gruppe B wie dem Ford RS 200 oder dem Klassiker Audio Sport Quattro sowie modernen WRC-Karossen wie dem Ford Focus aus dem Jahr 2007 bzw. aktuellen Vertretern wie dem Volkswagen Polo, artet das Fahrvergnügen in harte Arbeit aus. Bei höherer Geschwindigkeit zeigt die authentische Lastenverteilung entsprechend stärkere Auswirkungen und es fällt zunehmend schwerer, das ausbrechende Heck zu bändigen. Nach dem Sprung über eine schlecht einsehbare Kuppe kann sich ein ungünstiger Winkel genauso fatal auswirken wie ein zu spätes Bremsmanöver. Tatsächlich muss man erst ein gewisses Gefühl für die einzelnen Wagen der verschiedenen Klassen entwickeln, bevor man nur daran denken kann, die Boliden halbwegs souverän über die Pisten zu dirigieren. Der Weg dorthin kann hart und beschwerlich sein, denn Codemasters hat den einzelnen Modellen nicht nur individuelle Fahreigenschaften verpasst, sondern kennt auch kein Pardon: Jeder größere Abflug wird mit einer saftigen Zeitstrafe quittiert, und jeder Neustart einer Etappe verringert den möglichen Prämien-Bonus am Ende einer Rallye. Zudem sind die recht niedrigen Preisgelder an die Verwendung von Fahrhilfen gekoppelt und für Reparaturen  steht – wie in der Realität üblich – nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung. Wird es überschritten, wartet die nächste Zeitstrafe.

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Die Anweisungen des Beifahrers sind hilfreich. Eigene Streckenkentnisse sind vor allem später von Vorteil. © 4P/Screenshot

Ich muss gestehen: Mir gefällt diese harte, kompromisslose Linie, obwohl ich manchmal am liebsten vor Frust ins Lenkrad gebissen hätte, wenn ich nach einer blöden Aktion mit den ärgerlichen Konsequenzen leben musste. Aber nach all den Rückspul-Orgien und unendlichen Neuversuchen fühlt es sich hier einfach gut an, der Rallye-Herausforderung wieder mit etwas mehr Respekt zu begegnen. Man fährt völlig anders und unter einer angenehmen Anspannung, wenn man weiß, dass man Fehler nicht einfach oder ohne Konsequenzen auf Knopfdruck rückgängig machen kann.


  1. Hab mir das Game vor nem Jahr(?) zum schmalen Kurs im Early Access geholt.
    Fande den Trailer damals richtig geil, so das ich das ganze einfach fördern musste.
    Dirt 2 Habe ich damals immer im Multiplayer mit meinen Kumpels gezockt.
    Schöne Rally Kurse im Kampf um die Zeit bei den man nach einander Zeitversetzt gestartet ist
    und sofern man einen Fehler macht eingeholt bzw. überholt werden konnte mit Kollisionen und Crashes etc.
    Es war einfach ein unglaublicher Spaß, man schraubte an den Karren lernte die Strecken auswendig ging bis an seine Grenzen jeder Fehler kostet den Sieg. Adrenalin Pur man brauchte absolute Konzentration...
    Jetzt wird hier ein fantastisches Rallyspiel auf höchstem Niveau her gezaubert und es fehlt
    KOMPLETT der Multiplayer Rally Modus, was ich einfach nicht verstehen kann.
    Ich will die "alte" Zeit zurück im neuen Glanz und neuer Technik.
    Diese Tatsache geht mir mächtig auf den Sack, es kotzt mich einfach nur an,
    es macht das ganze Spiel für mich kaputt.
    Was nützt mir dieser ganze Daily Online Crap bzw.
    das ich mir eine Weltliste anschauen kann aber nichtmal Live mit meinen Kumpels, Was zur Hölle soll das ?

  2. Na endlich habt ihr mal an den Test gedacht! :mrgreen:
    Dass man in der Karriere erst alles freischalten muss finde ich ok. Man sollte schon was leisten um die coolen Kisten fahren zu dürfen. Außerdem sorgt das für mehr Motivation und eine gute Lernkurve für das Spiel.

  3. ronny_83 hat geschrieben:Ich denke eine Sprecherstimme, paar mehr Info-und Detail-Bildschirme sowie Animationssequenzen als Begleiter der Rally und Einführung/ beeindigung der Etappen, wo man bischen mehr das Geschehen drumherum mitbekommt, wäre schon hilfreich gewesen. So klickt man sich halt nur durch die Rallys, wird auf die Strecke gesetzt und danach gleich wieder weggebeamt. Das fällt dann halt in die Kategorie "dröge". Motorsport hat ja viel mehr zu bieten als nur das Auto auf der Strecke. Da wäre sicher mehr drin gewesen.
    Leider verzichten heute viele auf eine anständige Präsentation des Drumherum, um mehr Stimmung und Atmosphäre zu erzeugen.
    Mich erinnert es, auch vom gesamten Layout her, stark an Colin McRae Rally 2.0. Das hielt sich bei der Präsentation auch sehr zurück was mich aber nie gestört hat. Ich will ehrlich gesagt einfach immer so schnell wie möglich wieder auf die Strecke. Mich nervt ja auf Dauer schon die Animation wenn der Wagen an die Startlinie fährt. Ich will selber fahren, spart euch den Quatsch.
    Was vielleicht eine coole Sache gewesen wäre, wenn es weniger Teamchef und Mechaniker zur Auswahl gäbe die dafür eine eigene Persönlichkeit und Sprecherrollen haben. Ein Teamchef z.B. der verständnisvoll reagiert wenn man mal eine Etappe versaut hat während ein anderer einen komplett zusammenstaucht ob man denn das Gaspedal vergessen hätte. Allerdings muss man dann auch wieder aufpassen, dass das ganze nicht ins Lächerliche gezogen wird.
    Da Dirt Rally ja über Early Access lief glaube ich auch, dass Codemasters aus finanzieller Sicht nicht volles Risiko gehen wollte und sich deshalb auf das Wesentliche konzentriert hat. Mir reicht es völlig. :)
    Nebenbei finde ich übrigens auch den (leider etwas zu kurzen) Soundtrack irgendwie cool. Sehr ungewöhnlich für ein Rennspiel aber im Gegensatz zu dem standardmäßig eingekauftem Rock- und Elektrogedudel (was nicht schlecht sein muss) erfrischend anders.

  4. liovalio hat geschrieben:was an dem ding gut sein soll...muss mir jemand beibringen glaub ich...grafik find ich jetzt eher lau..und die strecken??immer das selbe..aber des fällt euch wohl net auf..?
    Dazu brauchst echt ne fahrschule..mit controller hab ich da keine chance,und die bekackten strafen wenn ich eh auf null runter muss bei nem neuen reset..von 16 sekunden macht es einfach gesagt völlig unmotivierend diesen müll zu spielen,...
    da hab ich gleich wieder mein dirt 2 raus geholt und bin abgegeangen ...und hat a great feeling...verglichen mit dem krückstocjk
    Da hat Codemasters also alles richtig gemacht, wenn Leute wie du dann doch lieber Arcade-Racer zocken.
    Du bist der lebende Beweis. Danke dafür. :mrgreen:
    Anstatt zu akzeptieren, dass das Game für dich evtl zu anspruchsvoll ist (es ist nun einmal eine Simulation), ziehst du es in den Dreck. Super Einstellung. Etliche Sim-Racer haben seit Richard Burns Rally auf eine anspruchsvolle Rally-Sim gewartet und nun mit Dirt Rally erhalten.

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