Mit Tiger Woods solltet Ihr die Schlagsteuerung ohnehin nicht vergleichen, denn statt möglichst hoher Authentizität steht hier natürlich Handlichkeit sowie uneingeschränkter Spielspaß für Groß und Klein im Vordergrund. Für die ganz Kleinen disqualifiziert sich Disney Golf mangels Tutorial und aufgrund der fehlenden Lokalisierung allerdings von selbst.
Gute Unterhaltung
Eigentlich schade, denn in den insgesamt sieben Spielmodi kann man sowohl alleine als auch mit bis zu drei Freunden eine Menge Spaß haben. Ganz gleich, ob Ihr traditionell auf Gesamtschläge, im direkten Duell auf Lochsiege oder mit Münzeinsatz um Lochprämien spielt. Des Weiteren könnt Ihr auch in Zweierteams gegeneinander antreten, Euch nur anhand von Weite bzw. Präzision Eurer Abschläge messen oder CPU-Herausforderungen gewinnen, um Charaktere aufzuleveln und Extras freizuspielen. CPU-Gegner können auch in drei Spielstärken fehlende Mitspieler ersetzen, aber natürlich ersetzt nichts die Genugtuung gegen reale Gegner zu gewinnen.
Schlichte Präsentation
Technisch präsentiert sich Disney Golf solide, aber weitestgehend unspektakulär. Gerade bei der audiovisuellen Präsentation hätte man bei einem Disney-Titel eigentlich mehr erwartet.__NEWCOL__Die englische Sprachausgabe wirkt zwar authentisch, bietet aber wenig Abwechslung und die Zwischensequenzen sind für Disney-Verhältnisse geradezu peinlich. Unangenehm ist auch das einmal mehr, einmal weniger starke Kantenflimmern. Die Animationen sind hingegen gewohnt witzig, die Sicht auf den Rasen trotz eingeschränkter Kameraführung PAL-Balken-frei und die besten Aktionen als Replays speicherbar. Der Spielstand kann sogar mitten in einer Partie gespeichert werden, wenn es der Spielmodus zulässt.
Amüsantes Hokuspokus
Eine, wenn nicht sogar die Besonderheit von Disney Golf ist aber das abgedrehte Power-Up-System. So kann man sich je nach Spielmodus magische Extras aussuchen oder kaufen, um sie dann im Spiel manuell oder via Glücksrad einzusetzen. Dabei reicht die Auswahl von harmlosen Kraft- oder Energieschüben über zuschaltbare Hilfslinien beim Putten bis hin zum Herbeirufen von Sturmböen oder dem fiesen Beeinflussen gegnerischer Schlaganzeigen. Insgesamt sorgen über sechzig solcher Gimmicks für vorübergehende Boni bzw. Handicaps. Doch solange gleiches Recht für alle gilt, ist der Einsatz der Power-Ups vor allem mit mehreren Mitspielern eine willkommene und mit jeder Menge Schadenfreude verbundene Abwechslung.