Andererseits: Das neue System der Figurenentwicklung war nach Abschluss der Kampagne noch lange nicht ausgeschöpft. Es waren bei weitem nicht alle Optionen des verzweigten Baumes freigeschaltet, und schon gar nicht alle Charakterstufen erreicht. Wie soll man das denn dann schaffen? Nun, zum einen kann man versuchen, mit der Figur in ein anderes Spielset zu gehen. Iron Man z.B. kann sich sowohl in der Spider-Man- als auch in der Welt der Guardians speziell auf ihn zugeschnittene Aufträge abholen. Nova aus dem Spider-Man-Set kann ebenfalls die Guardians heimsuchen, während Rocket Raccoon die Avengers unterstützen kann. Dieser Austausch von Figuren innerhalb der Playsets ist eine gute Erweiterung der Infinity-Idee, ist in der Praxis aber von einigen Problemen gepiesackt, von denen der Besitz der Figur noch das kleinste ist.
Denn man muss zum einen zehn Münzen mit dem Konterfei des jeweiligen Helden in der entsprechenden „Import-Welt“ sammeln, bevor man ihn auf die Infinity Base stellen und nutzen darf. Und zum anderen ist der Austausch weder wechselseitig noch garantiert. Wieso kann man keinen kompletten Transfer der Figuren nutzen? In den Comics arbeitet Spider-Man auch mit den Avengers. Und es gibt auch dort Überschneidungen der kompletten Guardians-Crew mit Iron Man, Nick Fury und Co. Wieso ist man hier so restriktiv? Diese Antwort kennen nur die Verantwortlichen von Disney. Wer auf Nummer sicher gehen will, ob seine Lieblingsfigur auch in anderen Playsets eingesetzt werden kann, sollte auf die Rückseite der Packung schauen und die entsprechenden Symbole beachten.
Da ist die Magie!
Doch die Kampagne, die sich letztlich auf dem schmalen Grat zwischen gut und befriedigend präsentiert und je nach Laune mal hierhin, mal dorthin tendiert, ist ja nur eine Seite der Infinity-Spaßmedaille. Die andere ist die sogenannte Toybox, in deren Kreationen man selbstverständlich auch Erfahrung zum Aufpäppeln seiner Figuren finden kann. Avalanche hat sich hinsichtlich der weiter entwickelten Spielzeugkiste gewaltig ins Zeug gelegt. Und auf einmal ist auch die Magie wieder zurück. Wenn man z.B. in der Einführung zur Toybox erst mit Aladdin, dann mit Merida und schließlich mit Experiment 626 (aka Stitch) durch die Gegend läuft und einführende Abenteuer erlebt, wird der Geist des ersten Infinity-Intros erfolgreich heraufbeschworen. Mit umfangreichen Tutorials bekommt man einen Eindruck all der enormen Möglichkeiten, die dieser Editor bietet, erlebt erste kleine Abenteuer in verschiedenen Disney-Welten und lässt die Zeit wie im Fluge vergehen. Vom Start weg gibt es eine breite Auswahl an von der Community erstellten und von Disney Interactive empfohlenen Kreationen, die zusätzlich verdeutlichen, was man alles mit der Toybox bei entsprechend vorhandener Fantasie und Geduld auf die Beine stellen kann.
Dabei wurde die Bedienung deutlich vereinfacht. Die Menüs sind übersichtlicher, die Klickwege wurden deutlich entschlackt und das Platzieren bzw. Modifizieren von Elementen geht einfacher denn je. Man kann Auslöser setzen, Schalter platzieren und mit zahlreichen Optionen seine Kreationen aufpeppen. Auch im Hinblick auf klassische Genre-Schubladen sind nur wenige Grenzen gesetzt. Rennspiele sind ebenso möglich wie Quasi-Sidescroller, Schienen- bzw. Geschützballereien oder Prügler. Wie im Vorgänger kann man nicht nur Figuren, sondern auch Päckchen mit Münzen erstehen, die teilweise Buffs für die Figuren (überall einsetzbar), teilweise Grafiksets für die Toybox enthalten. Und es gibt neue lilafarbene Münzen, mit denen man Minispiele freischalten kann. Zwei Beispiele dafür sind im Basispack enthalten: Eine interessante Tower-Defense-Variante, die mit ihren aktiven Kampfmöglichkeiten entfernt an Orcs Must Die erinnert. Und ein isometrischer Dungeon-Crawler, der auch als Beispiel dafür dienen kann, dass es jetzt möglich ist, in der Toybox verschiedene Welten durch Nachladen miteinander zu verbinden – was übrigens auch in den Playsets passieren kann, wenn man bestimmte Gebäude betritt.
Alte Figuren, neues Flair
Wer noch Figuren der ersten Infinity-Ausgabe zur Verfügung hat, wird sich freuen, dass diese auch hier in der Toybox einsetzbar sind – und das über alle Systeme hinweg. Sehr schön: Sie schalten nicht nur weitere Bau- und Verschönerungsoptionen frei. Denn Avalanche hat sich die Mühe gemacht, die Figuren bzw. deren Entwicklungsbaum an die Marvel Superhelden anzupassen. Dadurch spielen sich die Charaktere zwar nicht grundsätzlich anders als im Vorgänger, dennoch rechne ich es dem Team hoch an, dass ich mit meinen alten Figuren auch die eine oder andere neue Finesse lernen kann. Man kann sogar eine leicht veränderte Version der alten Heldenhalle entdecken, in der man wie in der neuen Variante die Figuren kennenlernen und Videoclips von ihnen betrachten kann.
Hinsichtlich eines anderen Aspekts hat Avalanche ebenfalls Fortschritte gemacht: Auf der 360 ist die Performance in der Toybox deutlich besser. Man scheint die Streaming-Technologie deutlich besser im Griff zu haben als noch vor einem Jahr – wobei es in Bereichen, in denen man viel vertikal baut und dazu noch Effekte verballert, als ob es kein morgen gibt, immer noch zu Bildrateneinbußen kommen kann. Dafür jedoch wird trotz theoretisch höherer Power die erstmals mit Infinity bedachte Nachfolgekonsole über die Maße belastet. Sprich: Hier kann man häufiger ein stockendes Bild beobachten, wenn viele Elemente in die Toybox nachgeladen werden. Das ist allerdings nur ein initiales Problem beim Laden von Abschnitten. Sobald alles im Speicher ist, läuft die Toybox auch auf der One (PS3/PS4 standen leider nicht zur Verfügung) ebenso flüssig wie die Playsets bzw. geraten nur selten ins Stocken. Lob verdient auch die deutsche Lokalisierung: Disney hat die bekannten Synchronsprecher hinter das Mikrofon gelockt, um den hinsichtlich des Designs mal an die Filme (Nick Fury), mal an die Comics (Thor) angelehnten Helden die Stimme zu leihen.
Dito, vor 20 Jahren hätte ich das unbedingt spielen wollen...
Man als Kind hätte ich so etwas ja absolut geliebt..
Ich habe die Playstation 3 Version des Spiels für meine Nichte und mich gekauft und ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht bin. Ich muss dazu auch betonen, dass wir beide große Fans des LEGO-Marvel-Spiels sind. Ich habe gehofft, ähnlichen Spielspaß auch mit dem Spiel von Disney zu erleben. Dies ist leider nicht so
Die Welt des Avangers-Playsets ist viel zu steril, die Missionen zu monoton und abwechslungsarm, und die Grafik bringt die PS3 bis an ihre Grenzen (ich würde sogar behaupten: darüber hinaus) - dabei muss man Sagen, dass ich die schwammigen Texturen und Polygonarmen 3D-Modelle sogar einer PS2 zumuten würde.
Dazu noch die beschränkte Heldenwahl und das Ganze für 60€ (Danach pro Playset nochmals 30€ und pro Einzelfigur 11€) So kommt man schnell über 100€.
Erkundugsreize in der Welt ergeben sich nur, wenn man Zusätzliches Material für die Toybox haben möchte.
Dabei ist die Toybox zwar ein schönes Gimmick, jedoch sehe ich nicht wirklich einen Sinn darin stundenlang eine Welt zu erstellen, nur um dann ohne Ziel darin rumzulaufen.
Ich würde jedem, der es nicht bereits besitzt raten, sich eher das LEGO-Spiel anzusehen: Tolle Grafik, dynamische wunderschöne Welt, über 100 Helden und Schurken, abwechslungsreiche Missionen, mindestens 3-4-mal längere Spielzeit und das bei einem Preis von aktuell 30€ für PS3 und 5€ (!!!) für PC.
Ich hoffe es wird einen zweiten Teil geben, dann hol ich den bestimmt.
Einen Anreiz weitere Playsets bzw. Figuren für Disney Infinity 2.0 zu holen sehe ich zurzeit nicht.
Gibts auch X-Men oder ist man bei Disney immer noch beleidigt das man die Filmrechte von FOX nicht zurück bekommt?
Ob ich mir das Spiel dann geholt hätte weiß ich nicht aber die ein oder andere X-Men Figur hätte ich vielleicht gekauft.
Ich finde es sehr traurig, dass man die Welten der Vorgängerversion nicht integriert hat...
Alle "alten" Weltensteine sind somit nutzlos...