Ich habe mit Doom bei seiner Erstveröffentlichung im Mai letzten Jahres Spaß gehabt – obwohl es einige Schwächen mitbrachte, die ich ihm nicht so einfach verzeihen konnte. Auf der einen Seite gab es herrlich brachiale und mitunter rasend schnelle Baller-Action, die meist in mehr oder minder weitläufigen Arenen mit harschen Dämonengruppen forderte. Auch die klassischen Gesundheitspacks, das konservative Schildsystem und vieles mehr erinnerte positiv an die gute alte Shooter-Zeit, in der id beinahe im Alleingang mit Serien wie Doom und Quake regierte. Andererseits gab es eine nur plakative Story, eine vorhersehbare Dramaturgie, bei der sich Ruhephasen und Arena-Action bis auf wenige Ausnahmen akribisch ablösten und zu selten situative Spannung.
Zudem stellte sich irgendwann bei mir das Gefühl ein, dass der falsche Name auf dem Cover prangte – mit „Quake“ wäre man besser bedient gewesen. Sprich: Andere Shooter wie Shadow Warrior oder Bulletstorm, die ebenfalls im Kern auf die alte Ballerschule setzten, konnten mich mehr begeistern – auch weil sie es geschafft haben, abseits der Kulisse mit modernen Elementen zu kokettieren und damit die konservative Action aufgewertet haben. Auch die Horror- bzw. Spannungs-Elemente, die ich nicht nur mit Teil 3, sondern vor allem mit den Klassikern und ihrer grenzgenialen akustischen Untermalung assoziierte, wurden in der Neuauflage nur noch für einfache und vorhersehbare Jumpscare-Momente genutzt. Dazu gab es einen Karteneditor, bei dem man einfach Versatzstücke aneinander reihen und damit eigene Level erstellen konnte sowie einen Mehrspieler-Modus, der trotz der bunteren Kulisse und dämonischen Verwandlungen ebenfalls stark an Quake erinnerte.
Gewalt (auch) für unterwegs
Bis auf den Karteneditor gibt es auf Switch das gleiche Actionpaket wie in den aktuellen Versionen für die High-End-Konsolen bzw. –PC. Sprich: Man kann auch hier im Arcade-Modus, der in den anderen Versionen erst mit Update 4 ergänzt wurde, über Kombos etc. versuchen, Höchstpunktzahlen zu ergattern und in den internationalen Ranglisten aufzutauchen. Und man darf sich im weitgehend lagfreien Online-Spiel mit und gegen andere Joycon-Artisten beweisen, falls man von der umfangreichen Kampagne genug hat. Das für die Umsetzung verantwortliche Team von Panic Button hat in diesem Bereich ganze Arbeit geleistet. Bei der Kulisse hingegen macht sich im Detail die schwächere Hardware bemerkbar. Vergleicht man die PS4- oder One-Version mit der Switch-Variante im stationären Betrieb, fällt zuerst die deutlich geringere Auflösung auf, die naturgemäß zu verwaschenen Texturen führt und weniger Entfernungsdetails führt. Gleichzeitig wurde allerdings auch die Bildrate von den krispen 60 Bildern der anderen Systeme auf 30 Bilder halbiert.
Doom ist einfach nur ein Brett und hier, aus meiner Sicht, unfair bewertet worden.
Mein Genre ist es nicht (mehr), aber ich hatte lange mal wieder auf einen brachialen Shooter gewartet, ohne große Story und Weltrettungsgedöns, in albernen Cut Scenes.
Die gibt es zwar hier auch, aber so marginal, dass es eigentlich nicht erwähnenswert ist. Die Action ist einfach großartig. Fette Wummen, Tempo, Tempo und Heavy Metal (auch nicht meine Musik).
Zudem finde ich die Areale gut, die verwinkelt sind und wo man allerlei Zeug und jede Menge Abkürzungen entdecken kann.
Grafik ist auch gut, alles flüssig, was will man mehr.
Habe die Kampagne erst letztens nochmal auf der XBox angefangen und spiele immer mal wieder 'ne Stunde. Länger geht nicht, in meinem Alter, aber das geht in Ordnung.
Geschmack ist natürlich eine Sache für sich, aber bei Big N geht man zu mind. 90% davon aus, dass deren Spiele noch tatsächlich Spiele für Spieler sind. Da braucht man ja nur aus dem Fenster zu gucken und sich zb die Microtransaktionen anschauen. Von Big N bekommt man einfach ein ehrlich Produkt - ob sie damit Miese machen, oder nicht.
Dazu muss man sich einfach auch die Preise für alte Konsolen anschauen, PS3 + Controller bekommt man für ca 60€. Ne Wii U (trotz gewaltigen Flopp), ohne Extras, mind. 140€. Das geht als so weiter bis NES und älter.
Shooter sind für mich leider keine Option, ohne Maus und Tastatur (CS zocker..), dafür erweitert das restliche Portfolio mein Repertoire wunderbar und das Beste: Ich kann auch wieder mit Freunden auf der Couch gemeinsam zocken, alle anderen sehen irgendwie nur noch Online als Option für Koop - traurig
Wie sagte eins ein Kumpel von mir: Gameplay > all und nur das zählt, 95% aller Spiele auf den Markt bringen mir einfach zu wenig Neues und erinnern mich an 20 Jahre alte Spielmechaniken. Davon hatte ich aber bereits vor 20 Jahren genug gezockt, ich will überrascht und verblüfft werden - Entertain me!!!
@Krulemuk
Geht mir mittlerweile genau so, habe mich sehr schnell daran gewöhnt - ging aber erst halbwegs gut vom Finger, nach dem ich die Empfindlichkeit der Sticks sowohl vertikal als auch horizontal runtergeschraubt hatte.
Ich spiel das Ding nur mobil, weil die grafischen Reduzierungen am großen Bildschirm schon deutlich sind - vor allem im Bereich Schärfe und Kantenglättung. Mobil fällt das aber null ins Gewicht, wie ich finde.
Aber mobil hat man halt mit den Mini-Stick zu kämpfen - wenn die Empfindlichkeit zu hoch ist, treff ich nix...
Der Flow und die Geschwindigkeit ist zwar richtig geil, aber ohne Präzision beim Zielen geht man echt schneller drauf, als man Doom aussprechen kann.
Und ich spiele gerade mal auf Hurt me plenty
@casanoffi
Ich habe mich anfangs mit den Sticks auch sehr schwer getan. Mittlerweile geht Doom gut von der Hand. Ich kann also Entwarnung geben. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man da eigentlich keine Probleme mehr.