Zu wenig gute Quests
Und egal, was man macht: Richtig gute Quests, die über das Holen und Bringen, Zerstören und Bescheid geben hinausgehen, muss man lange suchen. Ja, es gibt sie, wenn man als Retter in der Not mal zwischen Parteien schlichten oder in arkane Missgeschicke eingreifen muss. Oder wenn man nach einigen Hinweisen, Erledigungen und Suchen endlich das Versteck eines Drachen ausfindig macht. Aber die Mehrheit der Aufgaben inszeniert eine 08/15-Routine, die man von vielen Online-Rollenspielen kennt. Und manche davon machen es sogar besser als BioWare.
Die eigentliche Bedrohung der Welt versinkt angesichts der Fülle an möglichen Aufgaben in der Sammelroutine: Weil es auf dem Weg liegt, kümmert man sich erst um diesen durchgeknallten Templer, errichtet noch ein Lager oder überbringt diesen Trank an die schnappatmige Mutter. Obwohl das erste von mehreren riesengroßen, wunderschön designten Gebieten „Hinterlande“ heißt, erinnert es aufgrund der vielen Aktivitäten manchmal eher an einen All-you-can-XP-Vergnügungspark als an eine wirklich gefährliche Wildnis. Zwar freut man sich später über Oasen, Sturmküsten und Sümpfe, aber das Prinzip dahinter ist immer dasselbe.
Dabei gibt sich BioWare durchaus Mühe, so etwas wie Schroffheit oder monumentale Pracht à la Skyrim zu inszenieren – zumindest grafisch. Die Landschaft ist mit ihren bewaldeten Hängen und Wasserfällen, mit ihren kleinen
Bergstiegen und zerklüfteten Nischen immer wieder eine Wanderung wert. Man findet verwitterte Statuen oder alte Ruinen, in denen man sogar etwas herum stöbern und klettern kann, um in versteckte Bereiche zu gelangen. Warum will dann trotzdem eher dieser Freischalt- als Entdeckerreiz entstehen? Das liegt nicht nur daran, dass es kaum Städte gibt: Neben Haven und kleineren Siedlungen ist eigentlich nur Val Royeaux in Orlais als solche zu bezeichnen. Und diese Metropole enttäuscht mit ihrer Statik. Das malerische Artdesign deutet etwas adliges Exotisches an, aber spätestens nach den ersten Teleports (!) durch die sterilen Gassen, in denen man wieder zu einer dämlichen Schatzsuche mit Pingimpulsen genötigt wird, verfliegt die Neugier. Alles Erkundbare wird einem schon recht früh über die Karte und die Symbole verraten – man surft von Icon
zu Icon, man hakt seine Listen ab. Außerdem kann man sich sehr unkompliziert und sicher selbst innerhalb kleiner Regionen von Lager zu Lager teleportieren.
Reiten und Routine
Das macht auch die Reittiere nahezu überflüssig: Der Moment, in dem man das erste Mal auf einem Pferd aufsitzt, ist auch alles andere als bemerkenswert, denn das Führen des Rosses plus Tempoboost mit Rauch am Schweif wirkt sehr künstlich. Spiele wie Shadow of the Colossus oder auch Two Worlds haben das Reiten besser inszeniert. Begegnet man Feinden, die einen im Sattel bis auf wenige Meter nahezu ignorieren, steigt man einfach ab und die während des Ritts unsichtbaren Gefährten materialisieren sich dann um einen herum. Aber sie sind nicht ganz überflüssig, denn es gibt so viele Hol- und Bringquests zwischen den Lagern, dass man als Bote gerne mit Tempo unterwegs ist.
Für den Fall, dass das hier iwer liest.. wie ist Teil 3 auf der PS3?
Gemessen an Teil 1 miese Diashow und Teil 2 auf Speed. Überlege ob ich mir den Spaß gönne um die Platin auf der 3 anzugehen.. oder lieber bei der fertigen Platin der Ps4 Version auf der PS5 bleibe.
Tatsächlich freue ich mich auf den nächsten Run, ungeachtet der inkompetenten Kommentare meines früheren Selbst Anno 2014
Super Test/Video! Werde das vermissen! Wir vermissen es erst wenn es nicht mehr da ist!
Ging mir ähnlich mit dem Titel. Am Anfang fand ich sogar die Open World extrem beeindruckend, weil man sie wirklich merkbar beeinflussen kann. Dass ich irgendwelche hohlen MMO-Aufgaben mache und dann beim nächsten Besuch auf einmal dort tatsächlich eine Kolonie anfängt, sich aufzubauen und NPCs auf mich reagieren habe ich so bisher in keinem Spiel erlebt. Dadurch hat sich ein Gefühl entwickelt, dass es eben nicht nur dumme Quests sind sondern man tatsächlich sein Imperium ausbaut. Die Begeisterung ist dann im Laufe der Zeit aber schnell verflogen und man hat sich wie in einem Ubisoft-Spiel gefühlt, wo man 100 Stunden mit langweiligem Sammelmist verbringen kann. Die Story war anfangs sau episch, als dann das scheinbare Intro vorbei war war da aber auch schnell die Luft raus. Am Ende des Tages hat sich der Titel dann wieder durch die alten Bioware-Stärken gefangen, die da aber schon so langsam angefangen haben zu bröckeln. Lust das nochmal zu spielen habe ich bisher auch nicht so wirklich verspürt. War aber trotzdem "ganz nett" .
Nachdem Inquisition jahrelang unangetastet auf der Festplatte meiner Xbox schlummerte, habe ich mich endlich durchgegrindet.
Habe das Spiel mit allen DLC‘s auf Maximallevel 27 beendet, mein Spielstand zeigt eine Netto-Spielzeit von 102 Stunden an.
Trotz konfuser und eher uninteressanter Story, sowie dem repetitiven abklappern von Sammelaufgaben und dem allgemeinen MMO-grind-gameplay (ist eigentlich kein Rollenspiel) hat mich irgendwas bei der Stange gehalten. Mir hat es sehr gut gefallen.
Ich frage mich nur welcher normale Mensch eigentlich Zeit haben soll für so ein Monstrum..