Veröffentlicht inTests

Drakensang: Am Fluss der Zeit (Rollenspiel) – Drakensang: Am Fluss der Zeit

In unserer Vorschau hinterließ Drakensang: Am Fluss der Zeit bereits einen besseren Eindruck als der stimmungsvolle, aber spielmechanisch biedere Vorgänger (Wertung: 73%) aus dem August 2008. Jetzt haben wir die epische Bootsfahrt durch Aventurien hinter uns gebracht. Wie hat sich der zweite Teil des Rollenspiels entwickelt?

© Radon Labs / dtp/Anaconda

Fazit

Drakensang: Am Fluss der Zeit spiele ich lieber als den Vorgänger, obwohl es grundsätzlich dasselbe Rollenspiel ist. Dennoch tauche ich in die idyllische Welt am Strom schneller ab, weil es einfach spannender zugeht. Das gilt sowohl für die mysteriöse Story, bei der man wissen will, wie am Ende alles zusammen passt, als auch für die Landschaft, bei der es mehr zu sehen gibt. Dieses Mal existiert neben der schön verwinkelten Stadt sogar so etwas wie ein Hinterland, das man erforschen kann. Aber auch die Quests sind interessanter, da auf 08/15-Aufträge weitgehend verzichtet wurde. Auch die bisweilen riesenhaften Endgegner sorgen für Nervenkitzel. Und schließlich sind da Fragen, die ich beantworten muss, was wiederum Auswirkungen aufs Spiel hat. Welche Ausbildung will ich? Wen nehme ich in die Gruppe auf? Und wie gehe ich die Lösung an – brutal oder eher einfallsreich? Diese Fantasy wirkt allerdings auch wieder zu simpel und in einigen Bereichen altbacken, als dass sie richtig begeistern könnte. Es gibt kaum anspruchsvolle Gefechte oder mysteriöse Erkundungsreize. Die Landschaft ist oft so leer, dass sich eine Erkundung gar nicht lohnt. Obwohl man sich an die üppige DSA-Vorlage mit all ihren Möglichkeiten hält, ist auch hier vieles lieblos gemacht, was Rätsel und Spielwelt anbetrifft. Man vermisst etwa die Lebendigkeit innerhalb der Party und eine gehobene Qualität in der Dramaturgie. Auch die NPCs sind kaum echte Persönlichkeiten und die Gespräche mit ihnen meist witzlos, woran auch der eine oder andere kleine Flirt wenig ändert. Aber es ist unterm Strich eine positive Tendenz zu erkennen, die das manchmal etwas steife Erlebnis letztlich auf ein noch gutes Niveau hebt.

Wertung

PC
PC

Eine Idee besser als Teil eins aber leider immer noch nicht der große DSA-Wurf.

  1. Mindflare hat geschrieben:Toll wäre jetzt nur, wenn man sich bei Drakensang einarbeiten müsste...
    Das Spiel kann man ohne Handbuch spielen. Leveln ist auch total simpel (im Verhältnis zu NWN).
    Wie bitte? Du sprichst von Neverwinter Nights? Teil 1, in dem ich pro Level im Höchstfall ein ganzes Talent aussuchen und ein paar Fertigkeitspunkte verteilen musste?
    Versteh mich nicht falsch, ich mochte Neverwinter Nights 2 (Teil eins war eine stupide Durchquälerei...) aber die Charaktergenerierung ist typisch Dungeons and Dragons: Da kann man nichts falsch machen, im Gegensatz zu der individuellen Punkteverteilung bei DSA, die ja bei Drakensang zum tragen kommt.
    Zum Thema Objektivität: Klar kann man bei einem Test nur bedingt objektiv sein, aber es ist schon komisch, dass unterschiedliche Magazine zu einem Durchschnitt von ca 85% (DS2) kommen, nur ein gewisser Bodo Nasser nicht, der sich mal wieder besonders hervortun will.
    Und ja: Deutsche haben nunmal ein anderes Spielverhalten als Beispielsweise Amerikaner oder Japaner, ich wusste gar nicht, dass dieser Punkt strittig ist...

  2. Ja stimmt schon sind beides krieger aber wenn mann das komplette spiel mit einer festen gruppe gespielt hatt und die chars mühevoll entwickelt hatt, möchte ich doch ungerne beim finalen akt auf jemanden verzichten.. vor allem auf meinen zwerg.. und da mein main char auch ein krieger ist, gibt es in den läden auch gar nicht mehr so gute rüstungen zu kaufen.. davon gibt es einfach nicht genug..vielleicht hab ich ja auch irgendwo was übersehn.. i dont know.. und mit schmieden wollte ich mich nicht auch noch beschäftigen..bogenbau und alchemie reichte mir..eigentlich auch n witz das mann um alchemie nicht herumkommt, wenn mann sich n guten bogen bauen will..
    geld hatte ich auch immer genug nur halt alles verballert zum schluss für zutaten für tränke und pfeile und halt ausrüstung..
    Das mit Ardo zum schluss hätte mann auch geschickter lösen können.. wäre ja noch ein slot für einen zusätzlichen char frei gewesen.. oder mann hätte ihn früher mal einbinden können wenn er so wichtig ist..
    Die nägel hab ich sicherlich nicht mitgenomm..ist halt nur nervig wenn mann in 80 % aller kisten,fässern und co nur schrott vorfindet..führt dazu das ich relativ früh schon normale kisten und fässe links stehen gelassen habe..

  3. Pitfall hat geschrieben:Text im Spoilertag
    Kann ich nicht nachvollziehen. Ardo und Forgrimm sind beides Nahkämpfer, also beliebig gegeneinander austauschbar. Der einzige Unterschied besteht darin dass der eine das Etikette-Talent besitzt und der andere das Zwergnase-Talent hat.
    Ardo ist halt im Kontext gesehen der Hauptcharakter der Geschichte, würde wenig Sinn machen ihn für den letzten Auftrag auf dem Schiff zu lassen.
    Zum Thema Geld - hast du die Nebenquests nicht erledigt? Ich hab im Verlauf des Spiels alles Wertvolle ausgesammelt (rostige Nägel und Co. kann man auch liegen lassen), was ich nicht braucht verkauft und hatte am Ende, bevors ins Schloss ging, mehrere tausend Dukaten in der Tasche. Damit konnte ich JEDEN Charakter optimal (also mit Ritterrüstung etc.) ausstatten.

  4. So...bin quasi durch..jetzt muss ich auch mal meinen senf dazugeben..
    Obwohl ich mich am anfang auch über die niedrige wertung aufgeregt habe, da ich den vorgänger sehr gemocht habe, muss ich jetzt zugestehen das sie vollends gerechtfertigt ist..
    Ich hätte wahrscheinlich noch weniger gegeben..
    Wenn mann ehrlich ist, hätte mann das spiel auch als addon verkaufen können..in anbetracht der spiellänge, den spärlichen neuerungen und der wirklich mal unspäktakulären geschichte die so vor sich hin plätchert denke ich sollte mann nur sehr schwer wiedersprechen können..
    Die im prinzip nicht vorhandene charakterauswahl bei der gruppe setzt dem ganzen noch die krone auf..wobei narrenkappe wohl die bessere wortwahl wäre.. und was sich die jungs dann dabei gedacht haben das ich jedesmal wenn ich das schiff benutzt habe meine leute neu in die gruppe einladen muss, was ja nicht grad selten vorkommt, ist mir schleierhaft. Besonders bezogen auf der imensen auswahl die ich habe..
    Ein running gag vielleicht?
    Ich spare mir jetzt mal kleinigkeiten wie z.B die simplen rätsel, kämpfe wenn mann ein Krieger spielt und die rostigen nägel :wink:
    Naja und das allerbeste kommt zum schluss..

    Spoiler
    Show
    Wenn mann am schluss endlich zum schloss möchte, meinen die doch im ernst das ich Ardo??? mitnehmen soll!! schlechter scherz oder was ? Auf wen soll ich denn verzichten? Forgrimm etwa? Meinen Dieb und Bogenschützen? Oder meinen Magier? Schön auch das ich vor dem finale meine ganze kohle verballert hab und nun keine ausrüstung für den tollen ardo kaufen kann..super idee jungs.. das ende schenk ich euch..
    Schade das die jungs sich auf ihre lohrbeeren ausgeruht haben..
    Vielleicht wirds ja beim nächsten teil besser.. in diesem sinne....peaz

  5. wertungsfanatiker hat geschrieben:@Arvid: Die Hauptkritikpunkte, die du angibst, sind bei jedem aktuellen CRPG klassischer Art wie DAO, NWN 2, Drakensang mangelhaft. Eine Einarbeitung mittels Lektüre des Handbuchs ist nicht mehr erforderlich, soll es auch nicht sein (nach Willen der Publisher, Entwickler).
    In der wirklich goldenen Epoche des CRPG (greife diesen Begriff mal auf, weil er sehr gelungen ist), also 1998 - 2002 (Renaissance wäre vielleicht treffender), musste sich der Spieler zum Entdecken spielerischer Feinheiten auch ins Handbuch vertiefen.
    Drakensang hat mit Teil 1 das Regelsystem (leider das neue) halbwegs ordentlich umgesetzt, soweit das in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich/erwünscht ist. Ob bei Teil 2 der Einsatz der Talente, nicht nur der Kampftalente, mehr gebraucht wird, weiß ich nicht. Mehr Möglichkeiten bei der Charakterentwicklung ist gerade bei einer P&P - Umsetzung aber immer wünschenswert.
    Du gehst davon aus, dass klassische RPG´s schwierig zu lösen waren, Wertungsfanatiker. Hierin stimmen wir dann überein.
    Weiter beschreibst du, dass diese Spielschwierigkeit alter CRPGs durch das Lesen eines Handbuches ausgeglichen werden konnte, worin hilfreiche Tips gegeben wurden?
    Meiner Ansicht nach ist dies nur die halbe Wahrheit.
    Frühere CRPGs, wie die Wizardry Serie, haben die Charakterklassen, die Steigerungsmöglichkeiten, Talente, etc. und auch die Spielsteuerung beim Kämpfen vorerklärt, damit man im Spiel die Steuerung grundsätzlich kannte.
    Heutige CRPGs haben abgesehen von Tuturialhilfen in PopUps und Spielerklärungsfenstern, etc. die Möglichkeit den Spieler nach und nach in die Spielsteuerung einzuweisen.
    Deshalb entsteht der Eindruck, man brächte kein Handbuch mehr, weil alles durch aufblinkende Kurzerklärungen und wenig komplexer Steuerung schnell erklärt ist.
    Insofern hast du recht, es verkauft sich auch leichter und diese Richtung "entwickelt leichte Spiele" werden auch die Publisher den Entwicklern aufdrücken.
    Aber meiner Einschätzung...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1