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Dredge (3D-Adventure) – Friedliches Abenteuer inmitten düsterer Ungewissheit

Das kleine Entwickler-Team aus Neuseeland Black Salt Games hat mit ihrem düsteren Fischerei-Abenteuer Dredge einen Überraschungshit gelandet. Wieso wir das Spiel nicht mehr zur Seite legen konnten, lest ihr im Test.

© Black Salt Games / Team 17 Digital

Unheimliche Sogwirkung und Entspannung pur

 

Ein Spiel, in dem man Fische verkauft und sein Schiff ausbaut. Klingt jetzt erstmal nicht so besonders, wieso also der Hype auf Steam & Co.? Auch ich konnte es mir zunächst nicht vorstellen, dass mich so eine simple Prämisse fesseln wird. Zumal ich angeln wirklich unangenehm finde und mir Fische genau wie Vögel schon lange suspekt sind.

 

 

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Nur das Meer, die Sonne und du. © 4P/Screenshot

Doch schon die ersten Botengänge mit ihrem angenehm gleichen Rhythmus zogen mich so sehr in ihren Bann, dass ich einfach nicht aufhören wollte, zu spielen. Sobald meine Offline-Arbeit getan war, ging es direkt wieder digital auf See: Keine komplizierten Menüs oder Abfolgen, einfach aufs offene Meer raus schippern, etwas angeln und die Aussicht genießen. Denn das Art Design sorgt zusammen mit dem melancholisch verträumten Soundtrack für eine unheimlich stimmungsvolle Atmosphäre. Immer wieder möchte man sich im gleißenden Sonnenlicht entspannen, oder im stürmischen Wellengang zu neuen Ufern aufbrechen.

 

 

Horrorfans kommen zumindest nachts etwas auf ihre Kosten, wenn das Geschehen nur vom kleinen Schiffs-Scheinwerfer erleuchtet wird und plötzlich gruselige Augen oder ominöse Nebelschwaden auftauchen. Generell sollte man sich gut überlegen, ob man nachts lange Reisen auf sich nehmen möchte, denn gerade zu Beginn ist der Motor noch sehr langsam und es gibt keine Zusatzfunktionen wie den Boost, die man erst durch Lösen der Hauptmissionen nach und nach freischaltet. So kann es beim Nachtangeln schnell passieren, dass einem die Beute von gierigen Vögeln (ich sags doch) gestohlen wird, oder plötzlich Hindernisse aus dem Wasser stürzen, die das Schiff beschädigen. Besser ist es daher, an einem Hafen zu schlafen, wodurch die Zeit bis zum Morgengrauen verstreicht.

 

Das habe ich gemacht!

 

 

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Durch kleine Geschicklichkeitsprüfungen kann man angeln oder baggern. © 4P/Screenshot

Neben dieser Idylle ist es vor allem der eigens erspielte Fortschritt, der für diese so befriedigenden Spielsitzungen sorgt. Das Gefühl das erste Mal endlich etwas schneller mit dem eigenen Dampfer unterwegs sein zu können, nachdem man tagelang Fisch dafür verkauft hat, ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Nach diesen ersten Erfolgen, folgen viele weitere solcher kleinen Glücksmomente. Aus kleiner langsamer Angel werden große, schnelle, die Fische in den unterschiedlichsten gebieten angeln können. Später folgen Krabbenkörbe und Schleppnetze, die zahlreiche neue Fischarten ins Spiel bringen.

 

 

Und obwohl diese oft sehr ähnlichen Routinen Freude bringen, wirft Dredge immer wieder genau die richtige Portion an neuen Impulsen für den Spieler in den Mix, um das Abenteuer frisch zu halten.

 

Der alte Mann und das Meer

 

Zunächst sind das die insgesamt fünf Inselgruppen, die im Verlauf des Spiels immer bedrohlicher werden und spezielle Ausrüstung voraussetzen. Hier macht man sich für den zwielichtigen Mann „The Collector“ auf die Suche nach fünf Objekten, deren Fundorte er freundlicherweise auf der Karte markiert hat. Gelegentlich findet man verstreute Flaschenpost, die Hinweise darauf liefert, weshalb diese Gegenstände so wertvoll für ihn sein könnten.

 

 

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Folge dem Licht des Leuchtturms. © 4P/Screenshot

Die Geschichte des Spiels wird stets sehr kryptisch erzählt und ihr könnt ein schlechtes, oder ein geheimes gutes Ende erspielen. An den Häfen und Anlegepunkten trifft man immer wieder Figuren, die vage andeuten, was damals vorgefallen ist. So wirkt der Fischverkäufer so, als hätte er bereits einige Dinge in seinem Leben gesehen und auch der grimmig dreinblickende Collector flüstert bei Abgabe der Hauptquest komische Zauberformeln vor sich hin. Welche Kreaturen treiben hier ihr Unwesen?

 



Vor allem am Ende von Dredge wird deutlich, dass Lovecrafts kosmischer Horror im Abenteuer eine Rolle spielt. Diese Komponente hätte aber deutlich ausgebaut werden müssen, dafür, dass immer wieder von einem Horror-Adventure gesprochen wird. Denn der Fokus liegt deutlich auf dem stimmungsvollen Ausbauen und Erkunden, das mich einfach nicht mehr loslässt. Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn!

Kommentare

8 Kommentare

  1. Mir hat die Atmo und die gesamte Präsentation ziemlich gut gefallen. Ich war aber schon während der Demo von den Sammelquests und der Sucherei nach bestimmten Fischen/Gegenständen gelangweilt. Ich fands ziemlich anstrengend. Trotzdem wird das bestimmt bei einigen Leuten richtig zünden!

  2. Playstation Access UK war auch sehr begeistert von dem Spiel:

    Ansich mag ich die Angel-Minigames nie, wenn sie in anderen Spielen auftauchen, aber Dredge sieht interessant aus.

  3. 4P|Jonas hat geschrieben: 25.04.2023 17:44 Gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass das auch physisch erschienen ist. Dann werd ich doch mal Ausschau halten nach der PS5-Version, danke dir! :)
    Für 30€ kann man da eigentlich nichts falsch machen. Gerne. :Hüpf:

  4. Khorneblume hat geschrieben: 25.04.2023 17:36 Würde die Switch Retail nicht 10€ Aufpreis zu PS und Xbox kosten, hätte ich es vermutlich schon erworben. Von der Demo her ein richtig ordentliches Spiel. Gefällt mir unglaublich gut.
    Gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass das auch physisch erschienen ist. Dann werd ich doch mal Ausschau halten nach der PS5-Version, danke dir! :)

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