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DTM Race Driver 2 (Rennspiel) – DTM Race Driver 2

Mit dem vor gut einem Jahr auf PS2, Xbox und PC erschienenen DTM Race Driver hatte Codemasters ein ungeschliffenes Rennspiel-Juwel in der Pipeline, das viele gute Ansätze zeigte, aber in einigen Detailfragen hinter den Erwartungen zurück blieb. Frei nach dem Motto „Schöner, größer, besser“ setzt nun DTM Race Driver 2 auf zahlreiche Verbesserungen, um die Rennspielkrone –mittlerweile nur noch auf Xbox und Rechenknechten- zu übernehmen. Begleitet uns auf der rasanten Testfahrt durch die Welt des Motorsports.

© Codemasters / Codemasters

Karriere, die zweite…

Eines der Merkmale, die den Vorgänger von der bis dahin erschienenen Konkurrenz abheben konnten, war der Karriere-Modus. Doch so innovativ dieses Feature auch war, so unspektakulär und plakativ wurde es umgesetzt. Ganz anders bei DTM Race Driver 2: Weg von der Darstellung in Spielgrafik setzt man auf gute FMV-Videos, die umgehend für Stimmung sorgen. Zusätzlich wurde die im Kern lineare Abfolge der Rennen durch kleine Wahlmöglichkeiten hier und da aufgelockert, so dass der Aufstieg vom Gaspedal-Nobody zum Renn-Superstar von Anfang bis Ende unterhalten kann.

Die Cockpit-Sicht schreit geradezu nach Lenkrad-Einsatz.


(PC)

Namensverwirrung?

Ein paar blanke Zahlen vorweg: 48 Strecken und 35 Fahrzeuge müssen im Lauf der Karriere freigespielt werden. Dabei spielt die namensgebende Deutsche Tourenwagen Meisterschaft aber nur eine untergeordnete Rolle. Denn im Lauf der acht Kapitel umfassenden Einzelspieler-Kampagne fahrt ihr nur einen Bruchteil der Zeit mit den DTM-Fahrzeugen.
Doch Rennspielfans brauchen nicht verzweifeln, denn anstatt euch durch eine Tourenwagen-Meisterschaft nach der anderen zu schicken, setzt euch Codemasters in eine ganze Reihe von Boliden, die euer ganzes fahrerisches Können verlangen: amerikanische Stockcars sind genauso vertreten wie die Power-Carts der Formel Ford, ausgewachsene Trucks geben sich ein Stelldichein mit Musclecars, ihr dürft euch hinter das Lenkrad einiger Klassiker setzen, Rallyes fahren und und und…

__NEWCOL__Und selbst wenn man mit viel bösem Willen so etwas wie Namenstäuschung unterstellen kann, ist das Endergebnis für angehende und fortgeschrittene Rennfahrer einfach nur fordernd und klasse umgesetzt.
Denn auch wenn die übrigen Spielmodi wie Zeitfahren usw. nur eine nette Beigabe sind und eher als Training zu sehen sind, reißt der Spielspaß nicht ab.

Unberechenbar gut

Die KI hat im Gegensatz zum Vorgänger ebenfalls Fortschritte gemacht. Je nach eingestelltem Level voll am Limit fahrend, hält sich die Konkurrenz aber nicht streng an die Ideallinie, sondern fährt, wenn es sein muss, auch knallharte Kampflinie und scheut sich auch nicht davor, sich gegenseitig zu überholen.
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass die KI-Fahrer nicht vor Fehlern gefeit sind. Verbremser, Ausrutscher ins Kiesbett und Ähnliches geben einem häufig das Gefühl, nicht gegen Bits & Bytes zu fahren.
Und natürlich scheuen sich die künstlichen Pedaltreter auch nicht, euch direkt anzugreifen und wenn es sein muss, knallhart auszubremsen oder auf den Grasstreifen zu drücken.

Das Schadensmodell ist aufwändig, ansprechend in Szene gesetzt und lässt endlich auch Totalschäden zu!


(Xbox)

Du hast doch ein Rad ab

War das Physikmodell im Vorgänger bereits gut, hat sich Codemasters hier wieder übertroffen. Die Charakteristika der einzelnen Klassen wurden wunderbar getroffen und vermitteln ein extrem gutes Fahrgefühl. Vor allem, wenn man gerade eben noch hinter dem Steuer eines Trucks saß und daraufhin in einem DTM-Boliden oder einem Fahrzeug der Formel Ford Platz nimmt, wird deutlich, wie ausgefeilt an der Fahrphysik geschraubt wurde.