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Dungeon of the Endless (Taktik & Strategie) – Dauertod und Pixelkunst

Es ist etwas mehr als eineinhalb Jahre her, seitdem PC-Spieler in Dungeon of the Endless versucht haben, Energiekerne und Besatzungsmitglieder durch die zufällig generierten Räume eines Höhlenlabyrinths zu manövrieren. Jetzt darf man auch auf iPad und der Xbox One den knallharten Überlebenskampf starten. Wie sich die Umsetzung schlägt, verraten wir im Test.

© Amplitude Studios / Amplitude Studios / Playdigious / Merge Games

Der Respekt vor der Tür

Auriga ist ein gefährliches Pflaster. Doch die Mannschaft eines auf diesem finsteren Planeten abgestürzten Raumschiffes hat keine Wahl. Sie muss sich mit dem wertvollen Energiekern durch zwölf Ebenen schlagen, um einen alternativen Weg in den Orbit dieser Welt zu finden. Dazu arbeitet man sich mit seinem Team in diesem Pixelart-Abenteuer aus der Vogelperspektive von Raum zu Raum – die Zimmer werden mitsamt ihren Inhalten zufällig generiert. So wird jeder Klick auf eine verschlossene Tür zu einem spannenden Moment. Verbirgt sich dahinter eine Monsterschar? Ist es eine harmlose Höhle? Oder findet man dort vielleicht sogar Artefakte einen Händler oder Truhen, die es einem ermöglichen, sein Inventar aufzustocken, so dass die Figuren schließlich eine höhere Überlebenschance haben? Anfangs besteht das Team aus zwei Mitgliedern, die man aus einem halben Dutzend auswählt. Weitere Helden können im Laufe der Zeit freigeschaltet werden, während die Teamgröße ebenfalls variieren kann.

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Hinter jeder Tür können Aliens lauern. © 4P/Screenshot

Erschwert wird die Aufgabe durch das Semirunden-Prinzip. Bis zum Öffnen einer Tür, die das Ende einer Runde symbolisiert, kann man seine Figuren frei und unabhängig durch die bis dahin geöffneten Zimmer bewegen und die ggf. vorhandenen Annehmlichkeiten nutzen. Und man kann die Zeit verwenden, um Abwehrtürme zu errichten oder Rohstoffquellen zu bauen, von denen es letztlich drei Formen gibt (Nahrung, Wissenschaft, Industrie). Das dadurch entstehende Ressourcen-Management bleibt zwar meist oberflächlich, hat aber vor allem hinsichtlich Nahrung und Industrie entscheidende Bedeutung. Denn mit Essen kann man nicht nur die Helden schneller aufleveln, sondern (solange der Vorrat reicht) auch in den harten Kampfsituationen für Heilung sorgen. Auch bei anderen Bauvorhaben oder Forschung steht man vor Entscheidungen: Setzt man auf Lasertürme zur Abwehr der Monsterwellen, die auch bei jeder Runde in die Höhlen einfallen können, und sich auf die Suche nach dem Energiekern machen, der auf keinen Fall zerstört werden darf? Oder baut man vielleicht doch lieber Anlagen, die die Statuswerte des Teams verbessern.

Taktik und Glück


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Auch auf dem iPad ist die Umsetzung des Pixelkunst-Abenteuers gelungen. © 4P/Screenshot

Doch es gibt noch mehr zu beachten. So lange der Energiekern es verkraftet, kann man Räume mit Strom und damit Licht versehen, was die spontanen Angriffswellen der Monster beeinflusst, die sich präferiert im Dunkeln aufhalten. Rohstoffquellen können nicht beliebig platziert werden und sind natürlich für vorbei schwadronierende Gegnergruppen ein Angriffsziel. Sprich: Man muss gut überlegen, wo man seine Figuren platziert, um im Zusammenspiel mit den beleuchteten Räumen und etwaigen Verteidigungsanlagen eine möglichst schlagkräftige Front aufzubauen. Dass es am Ende nicht reicht, um den Fahrstuhl in die nächste Ebene zu finden, sondern man den Energiekern dorthin transportieren muss, muss ebenfalls beachtet werden. Vor allem auch, da der aus der Verankerung gerissene Kern dafür sorgt, dass beleuchtete Räume nach und nach abgeschaltet werden und das dadurch ausgelöste Signal die Monsterhorden auf den Plan ruft. Und überall dem schwebt immer der Reiz, eine ggf. noch geschlossene Tür zu öffnen. Sei es nun, um noch mehr Rohstoffe zu sammeln und sie gebührend einzusetzen. Oder weil man die Hoffnung hat, dass sich dahinter noch etwas ganz Besonderes verbirgt.

Dabei sind die zufällig generierten Inhalte zusammen mit dem permanenten Tod der Helden ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sorgt diese Kombination bei jeder Türöffnung für Spannung. Andererseits jedoch kann man urplötzlich auf Situationen treffen, die ein sorgfältig aufgebautes Sicherheitssystem auf einen Schlag unschädlich machen. Man muss Geduld und eine nicht zu verachtende Frust-Resistenz mitbringen – zumal das Gefühl überwiegt, dass Fortuna einen häufig nicht mal eines Blickes würdigt. Doch gerade anfangs freut man sich bereits, wenn man das zweite Stockwerk erreicht, bevor man das Zeitliche segnet. Später setzt man sich die eigenen Ziele natürlich höher und arbeitet dann z.B. darauf hin, gefundene Figuren über drei Stockwerke am Leben zu erhalten, damit man sie beim nächsten Start in die Gruppe aufnehmen kann, deren Zusammenstellung mit den unterschiedlichen Fähigkeiten in vier Bereichen eine weitere taktische Komponente in dieser ungewöhnlichen Dungeon-Erforschung mitbringt.

Technisch sauber und mit alten Fehlern

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Gegen derartige Gegnermassen hat man meist das Nachsehen. Vorausschauende Planung ist in diesen Verliesen eine Grundvoraussetzung. © 4P/Screenshot

Hinsichtlich Steuerung und Technik wurde bei der Umsetzung sowohl auf iPad als auch auf Xbox One sauber gearbeitet. Natürlich darf angesichts der 2D-Kulisse nichts anderes erwartet werden. Die stimmungsvollen Räume mit ihren düsteren Ecken, schönen Lichteffekten und dem durchweg gelungenen sowie charmantem Pixel- haben auch etwa eineinhalb Jahre nach der PC-Veröffentlichung nichts von ihrem Reiz verloren und sorgen auch am großen oder kleinen Bildschirm für Atmosphäre.

Und dass man im Vergleich zum Überlebenskampf am PC inhaltlich nicht nachgebessert hat, verwundert wiederum nicht. So bleibt es dabei, dass die Hintergrundgeschichte ebenso schwach bleibt wie die Charakterzeichnung und auch Party-Interaktion abseits von ein paar belanglosen Einzeilern beim Etagenwechsel auf Sparflamme kocht. Das schadet dem entstehenden Spaß aber kaum.

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