Veröffentlicht inTests

EA Sports UFC (Sport) – Feuer im Octagon?

Wenn aus Feinden Freunde werden: Das könnte das Motto der Privatfehde zwischen UFC-Präsident Dana White und Electronic Arts sein. Doch nach dem Untergang von THQ wurde das Kriegsbeil begraben, mit der Übernahme der Lizenz durch die Firma aus Redwood City begann eine neue Ära. Das erste Ergebnis dieser Partnerschaft ist jetzt erschienen. Kann EA Sports UFC, unterstützt von der Ignite-Engine, neue Kampfsport-Standards setzen?

© EA Sports / Electronic Arts

Verschenktes Potenzial

Doch zurück zur Karriere: Für absolvierte Kämpfe gibt es Erfahrungs- und Entwicklungspunkte. Für die drei Trainingseinheiten, die vom Spiel vorgegeben werden, ebenfalls. Mit Erfahrung und Levelaufstieg werden neue Plätze in den so genannten Game-Plans (bis zu fünf „Buffs“, die Auswirkung auf das Kampfgeschehen haben) sowie Fähigkeiten freigeschaltet. Mit den Entwicklungspunkten kauft man sich neue Bewegungen und verbessert die insgesamt gut 20 Charakterwerte. So weit, so gut. Das System funktioniert, ist aber kaum mehr als zweckmäßig und wird irgendwann beliebig. Wieso kann ich mir nicht aussuchen, was ich trainieren möchte? Wieso habe ich keine Wahl, ob ich mich einem „Camp“ anschließe und von den Teammitgliedern dort profitiere? Wieso werden mitunter einfache Übungen wiederholt, wenn es sinnvoller wäre, dass das Spiel mit mir Submission- oder Takedown-Verteidigung trainiert, weil mein nächster Gegner dort Stärken hat? Zwar kann man versuchen, über den Game-Plan ansatzweise die Buffs so einzustellen, dass man mehr Chancen hat. Doch zielgerichtetes Training wäre weitaus interessanter. Die Crux: Sowohl THQ war mit Undisputed 3 in dieser Hinsicht weiter als auch EA Sports mit seinem MMA-Ableger aus dem Jahr 2010.

[GUI_STATICIMAGE(setid=76259,id=92482816)]
Weibliche Kämpfer wie Miesha Tate oder Ronda Rowsey sind zwar dabei, aber sie tauchen auf Fight Cards nicht auf. Und der Editor erlaubt das Erstellen von Kämpferinnen nicht. © 4P/Screenshot

Sinnbildlich dafür: Man bekommt die Meldung, dass BJ Penn oder Rory McDonald einen besuchen, um einen beim Training zu unterstützen – cool! Und dann? Dann werden per Zufall die üblichen Übungen abgespielt. Nur dass statt dem Trainingsdummy nun die Stars die Rübe hinhalten und für Clinch-Übungen oder 10 Sekunden lange Submission-Defense verheizt werden. Stattdessen hätten sie einen z.B. zu einer Sparringsrunde auffordern können, in der sie einen einerseits bis zum letzten fordern, andererseits in bestimmten Situationen Hinweise geben könnten, wie man sich am besten verhalten sollte. Doch das Potenzial lässt EA hier gnadenlos liegen. Statt dessen verlässt man sich auf die Star-Power, die auch in den immer wieder auftauchenden Videoschnippseln zum Tragen kommt, an denen man sich aber trotz witziger Ausnahmen wie Forrest Griffin schnell sattgesehen hat – zumal sie sich in der langen Karriere irgendwann wiederholen.

Das FIFA-Syndrom


[GUI_STATICIMAGE(setid=75699,id=92476490)]
Natürlich dürfen auch Legenden wie Chuck Liddell oder Forrest Griffin nicht fehlen – und können natürlich auch in Online-Matches verwendet werden. © 4P/Screenshot

Hat man von den Kämpfen gegen die ordentliche, aber auch auf höheren Stufen nicht immer überzeugende KI genug, greift man auf menschliche Herausforderungen zurück. Entweder gemeinsam auf dem Sofa (dank der Kampfmechanik zumeist ein kurzweiliges Vergnügen) oder in der weiten Welt des Online-Spiels per PSN oder Xbox Live. Der Netzcode erweist sich dabei als sehr wankelmütig: Man kann Matches erleben, die mit nur minimalem Lag ablaufen. Es kann aber auch vorkommen, dass das Geschehen stockt oder gar einige Sekunden lang stehen bleibt – unschön. Bei den Duell-Strukturen gab es ein in der Form nicht erwartetes Déjà-vu: Die einzigen Optionen neben „Quick Matches“ sind die kompetitiven Eins-gegen-Eins-Auseinandersetzungen in den Divisionen sowie Turniere, die in bestimmten Zeitfenstern stattfinden. Und das ist im Wesentlichen eine 1:1-Kopie des FIFA’schen Saisonmodus: Man hat zehn Kämpfe Zeit, um genug Punkte zusammenzukratzen, um in der Division aufzusteigen oder sie zumindest zu halten.

Das ist weder originell noch steht dies in irgendeinem Zusammenhang mit den Ranglisten der UFC , erfüllt aber unter dem Strich seinen Zweck und sorgt für die aus FIFA hinlänglich bekannte Online-Motivation. Immerhin möchte man bei EA Sports UFC die „Ragequitter“ minimieren, indem man die Verbindungsabbrüche analysiert und ggf. Sperren vom Matchmaking-Service ausspricht – zuerst temporär, bei Wiederholungen evtl. sogar permanent. Doch wie man die jeweilige Entscheidung trifft und wie rigoros man dies verfolgt, wird die Zukunft zeigen.

  1. Hatte gerade den ersten Title-Fight und da tauchen dann plötzlich auch die beiden fehlenden Dinge auf:
    - Kompletter Entrance Beider Kämpfer
    - Touch Gloves Szene...
    Also entweder das ist was Freischaltbares mit den Touch Gloves oder nur bei Championship Matches...

  2. Kann es sein dass im Karriere-Modus die Entrance Szenen fehlen??? Ich seh meinen Kämpfer oder den Gegner nie zum Ring kommen wie noch bei The Ultimate Fighter.?!?
    Hat jemand das gleiche Problem oder kennt eine Lösung? :)

  3. Typisch EA... die Fight night Spiele waren doch solide?! Wieso dann hier so einen Murks?
    Zwei Fragen:
    Wie ist das Schadenssystem? Kopf rot hauen bis KO? Würde gerne Chad Mendes Style ein paar TKOs über livershots erzielen, aber das scheint nach dem selben Prinzip zu funktionieren (bauch rot kloppen)
    Gibt es solche Regler wie in Fight Night? Da konnte man zumindest einstellen, wie KOanfällig die Gegner sind... wünsche ich mir für UFC schon lang.
    So taugt dass meiner Meinung nach icht mal als Prügler...

  4. Da das Spiel von EA kommt, wird es sowieso nicht gekauft. Schade aber um Yukes, sie haben wirklich drei sehr gute Spiele abgeliefert. Hoffe sie zeigen den selben Enthusiasmus bei den kommenden WWE Spielen.

  5. Auch geil: Nicht nur zahle ich als Digital Pre-Order Kunde den Maximalpreis und bekomme Spiele nicht vor offiziellem Release, jetzt darf ich auch noch zwei Extra-Tage warten, während Retail-Kunden bereits am Feiertag zocken können.
    Ich kann Mischsammlungen zwar überhaupt nicht leiden, aber wenn ich weiter nachteilige Konditionen zu erwarten habe, wechsel ich wieder auf die Ressourcen-verschwendende Disc zurück.

    Sindri hat geschrieben: @neukln81
    Ich hab ein paar mal Undisputed 3 online gezoggt und ehrlich gesagt verpasst man nicht viel. Die meisten machen ständig nur 1-3 Moves und wenn das nicht klappt täuscht man einen DC vor. Nene das hat kein Spass gemacht. Und ich vermute, daß es beim EA MMA ähnlich sein wird.
    Das zockt man auch nicht online. UFC Undisputed 3 ist ein hervorragendes Single-Player Spiel und als solches auch deutlich besser als EA MMA.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1