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Earth Defense Force: Insect Armageddon (Action-Adventure) – Earth Defense Force: Insect Armageddon

Vor etwa vier Jahren hat das Team von Sandlot mit Earth Defense Force auf der 360 das Musterbeispiel für unterhaltsamen Trash abgeliefert: Spielerisch höchst simpel, visuell trotz pompöser Mech-Kolosse eigentlich nicht der Rede wert sowie erzählerisch maximal auf B-Film-Niveau. Und dennoch hat die Dauerfeuer-Jagd nach Insekten und Robotern einen Heidenspaß gemacht. Gelingt dieses Kunststück mit einem neuen Team abermals?

© Vicious Cycle / Namco Bandai / D3 Publisher

Hit oder Shit?

Oh ja: Earth Defense Force Insect Armageddon (EDFIA) ist im Kern nicht mehr als das Bits- und Bytes-Gegenstück zu dem Versuch eines Filmstudenten, einen Michael Bay- oder Roland Emmerich-Blockbuster nachzustellen.
Die Story ist ebenso alt wie vorhersehbar: In der Rolle eines Elitesoldaten tritt man mit seinen zwei Kameraden an, um eine Invasion von Rieseninsekten, Aliens und Mechwesen aufzuhalten – später kommen sogar noch Rieseninsekten-Mechwesen hinzu!

[GUI_PLAYER(ID=74367,width=370,text=Wie der Vorgänger zelebriert Insect Armageddon Zerstörung und Action auf B-Film-Niveau.,align=right)]Die Action ist ebenso simpel wie eingängig: Mit zwei Waffen aus einem insgesamt in die Hunderte gehenden Arsenal sowie ggf. noch zusätzlichen Fähigkeiten wie z.B. der Option, Geschütztürme aufzustellen oder Minen zu legen, hält man einfach auf alles, was mindestens sechs überdimensionierte Beine hat oder sich dank außerirdischer Technologie in der Luft hält. Wenn dabei die Häuser von New Detroit unelegant und in groben Teilen zu Bruch gehen: Egal! Dementsprechend ergötzt man sich auch daran, wenn eines der abgeschossenen Alien-Raumschiffe Rauchschwaden hinter sich her ziehend eine Schneise durch das Wohngebiet schlägt. Kollateralschäden sind einkalkuliert, die Bewohner sind bereits evakuiert.

Oder in einem Satz: EDFIA ist genau die Fortsetzung, die Fans des Vorgängers erwartet haben. Wer hier auf Grund der Trailer einen hochklassigen Shooter erwartet hat, ist fehl am Platze und sollte das Spiel schleunigst wieder ins Regal stellen. Das Abenteuer als Kammerjäger erfordert vom Kopf nur den „Hirn-Aus“-Schalter und von den Fingern bzw. Händen eine einigermaßen geschulte Pad-Haltung, damit man keinen Krampf bekommt, wenn man den rechten Trigger wie wild durchzieht.

Trash as Trash can

Das mittlerweile zuständige Team von Vicious Cycle (PuzzleQuest-Serie, Eat Lead – The Return of Matt Hazard) hat sich Gedanken gemacht, wie man die einfach gestrickte Action aufwerten kann.
So gibt es mittlerweile ein paar Railshooter-Sequenzen, man kann Geschütztürme bemannen und sogar mit Panzern oder erstaunlich beweglichen Mechs versuchen, der Insektenplage Einhalt zu gebieten. Dadurch wird die Ballerei zwar nicht niveauvoller, aber als Auflockerung vom Alltag als ballistischer Kammerjäger funktionieren diese eingestreuten Sequenzen allemal.

Es stehen vier „Klassen“ zur Verfügung, für die man im Lauf der 15 Missionen eigene Erfahrungspunkte sammelt sowie spezielle Waffen und Fähigkeiten freischaltet. Der Clou: Die richtig potenten Schießprügel bekommt man erst in Stufen, die nur in höheren Schwierigkeitsgraden freigegeben werden.

Gleißende Explosionen, Insekten und Außerirdische sind die ständigen Begleiter der Earth Defense Force

Gleißende Explosionen, Insekten und Außerirdische sind die ständigen Begleiter der Earth Defense Force.

Da die einzelnen Abschnitte aber ohnehin nicht allzu lang sind (man kann sie jeweils  in etwa 15 bis 25 Minuten bewältigen) und man nach dem erstmaligen Durchgang nicht nur die freie Kapitelwahl, sondern auch den so genannten „Campaign Remix“ freispielt, wird tatsächlich ein interessanter Wiederspielwert geboten. Insbesondere, wenn man entweder mit einem Freund am Splitscreen oder mit zwei Kumpanen über den Online-Modus der Invasion die Stirn bietet. Alternativ kann man sich auch am Überlebenskampf versuchen, in dem man online sogar zu sechst einer Angriffswelle nach der anderen trotzt. Schon der Vorgänger war kooperativ ebenso simpel wie unterhaltsam. Und daran hat sich auch hier nichts geändert. Eine stärkere taktische Komponente bei der Team-Zusammenstellung oder Waffenauswahl wäre zwar wünschenswert gewesen, doch auch so kommt zu mehreren schnell Spaß und angenehme Hektik auf: Dutzende Insekten segnen das Zeitliche, ein Dropship sorgt beständig für Angriffsflieger-Nachschub auf Seiten der Feinde und gleichzeitig zerlegt ein Mega-Roboter mit seinem Vernichtungsstrahl die Umgebung, während man einen seiner Kameraden gerade wiederbelebt oder einen der Ameisenhügel mit einer Sprengladung versieht – fein!

In Schutt und Asche

Vicious Cycle nutzt EDFIA auch, um die hauseigene Engine VE² (Vicious Engine 2) in einem guten Licht dastehen zu lassen. Das Ergebnis lässt mich jedoch mit einem zwiespältigen Gefühl zurück. Der Trash-Faktor des Vorgängers hat sich auch durch die für damalige Verhältnisse vollkommen rückständige Kulisse aufgebaut, bei der die Power-ups z.B. durch grobe Sprites dargestellt wurden.

Hier ist alles etwas glatter, polierter und es wirkt, als ob man tatsächlich versucht, aus der Insektenhatz eine Hochglanz-Produktion zu machen. Dementsprechend wünsche ich mir eigentlich, dass all die Mankos wie Clippings, Pop-ups oder Texturschwächen beabsichtigt sind. Doch letztlich ist natürlich klar, dass sie genau wie die Slowdowns im großen Finale einer Überlastung des Grafikmotors zuzuschreiben sind, der zu diesem Zeitpunkt einfach nicht mit der Anzahl an Wesen und Effekten auf dem Schirm klarkommt.

[GUI_PLAYER(ID=69617,width=370,text=Im Überlebenskampf können online bis zu sechs Spieler der Insektenarmee trotzen.,align=right)]Da allerdings die grellen Mega-Explosionen sowie die in sich zusammenfallenden Hochhäuser haargenau den B-Film-Charme widerspiegeln, den man vom Insekten-Armageddon erwartet, wird man auch hier letztlich nicht enttäuscht.
Vor allem auch, da die Insekten oder Mechs als Fahrzeuge durch die Gegend schmeißende sowie aus allen Ecken und Enden angreifende Streitmacht einen recht imposanten Eindruck hinterlassen. Mit Dutzenden Viechern gleichzeitig auf dem Bildschirm kann man schon mal den Überblick verlieren – insbesondere, wenn um einen herum alles zusammenbricht und gleichzeitig ein Robot-Boss in einem gleißenden blauen Lichtball explodiert.

„Lightning? Ops here!“

Über Geschmäcker lässt sich ja bekanntlich vortrefflich streiten. Aber die englische Sprachausgabe (es gibt weder deutschen Ton noch Text) wird hier auf den Punkt gebracht: B-Film pur! Die weibliche Stimme des Operators mit ihrem für mich nicht einzuordnenden Akzent irgendwo zwischen Französisch und Schottisch (!) ist optimal besetzt. Sie schafft es, sowohl die überzeichnete Dramatik als auch die für den unterschwelligen Humor erforderliche Süffisanz innerhalb der Missionsbeschreibungen sowie den ständigen Plan-Änderungen zu transportieren. Die One-Liner der mitlaufenden Kameraden passen ebenfalls, wiederholen sich aber viel zu schnell und verlieren dadurch schnell meine Aufmerksamkeit.

  1. also ich finde es auch genial (auch wenn ich meine socom special forces zurückgeben musste was ich erst seit gestern hatte damit ich die kohle für edf hab^^)
    ps: kann es sein das die bewertung nochmal um 3 hochgegangen is denn wo ich zuletzt geschaut hatte war sie bei 71

  2. Gelagge auf Inferno?
    Hab Inferno komplett durch im Splitscreen Coop und in der Hinsicht absolut nichts gemerkt. Inferno war doch mal richtig schön anspruchsvoll. Da musste man schon überlegter vorgehen. Hatte selten bei einem Spiel die Motivation es so oft durchzuspielen wie bei 2017. Der Anreiz, die anfänglich so unschaffbar geglaubten Level doch erfolgreich zu absolvieren, war bei mir enorm.
    @Abwechslung
    Höhle, Strände und allgemein Landschaften und dazu viele Areale gefühlt bedeutend weitläufiger und voller, was das Gegneraufkommen betrifft.

  3. Lord_Zero_00 hat geschrieben: @TheOro44
    "und nicht allzulange/schwere Kampagne"
    Das ist für dich also eine Verbesserung. oO
    Jep, ist es. 2017 wurde nach den ersten 10 Levels schnell langweilig, die Fahrzeuge waren für gar nichts gut zu gebrauchen und bis man 5 Schritte mit dem Mech gemacht hat, hätte man Tomb Raider Legend durchspielen können. Außerdem war es auf Inferno so chaotisch, dass es wie sau gelaggt hat. Und wo wir schon beim Punkt Abwechslung sind: 53 Levels? Das war dann sowieso die Höhe, aber gut, ich bin durch diese Hölle 2 mal gegangen und sehr viel gegrindet, weil man sonst auf Inferno keine Chance hatte. Ach ja, diese verdammten Achievements :x
    *Sorry für den Doppelpost*

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