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Etrian Odyssey (Rollenspiel) – Etrian Odyssey

Erinnert sich noch jemand an Bard’s Tale? Mit einer kleinen Gruppe Abenteurer zog man Mitte der 80er vom C-64 bis zum Amiga durch die Labyrinthe von Skara Brae. Lange bevor Diablos Erben das Dauergeklicke salonfähig machten, wurde in aller Ruhe rundenweise gekämpft. Trotzdem verflogen die Stunden voller Spannung, denn man war immer besorgt um Gesundheit und Schlagkraft seiner Party. So ähnlich geht es mir mit Etrian Odyssey.

© Atlus / Nintendo

Fürsorgliches Fantasyflair

Ihr wählt einen Gildennamen und könnt bis zu 30 Charaktere aus neun Klassen erstellen: Landsknecht, Fährtenleser, Paladin, Dunkler Ritter, Medicus, Alcemist, Barde, Samurai und Drude stehen zur Verfügung.

I

ch schaue bangend auf meine fast aufgeriebene Fünfertruppe, spekuliere über Spezialangriffe und hoffe auf ein Wunder an Schadenspunkten – vielleicht den durchschlagenden Pfeilschuss versuchen? Aber ob der gegen diesen mächtigen Gegner durchkommt? Oder mit dem Paladinspruch den Schaden der erste Reihe abdämpfen? Egal, welche Taktik ich anwende: Das wird knapp. Ich bin auf das erste richtig harte Bossmonster gestoßen – den Wuthirsch. Hört sich albern an, ist aber trotzdem gefährlich, denn sein Geweih verteilt mal lockere 56 Schadenspunkte. Ich habe ihn bereits auf der Karte als wanderndes Monster der Marke FOE kommen sehen; das sind die großen Bosse, denen man theoretisch durch kluge Wegwahl ausweichen kann.

Aber diesmal wollte ich es wissen, fühlte mich stark genug. Die Lebenspunkteleiste ist allerdings fast überall blutrot. Mein tapferer Landsknecht ist tot, mein Fährtenleser ist auf acht Lebenspunkte schwer verwundet, meine 

Alchimistin ist nicht nur vergiftet, sondern pfeift aus den letzten Manalöchern – einen schweren Feuerzauber hat sie aber noch. Und mein standhafter Paladin hat dank seiner schweren Rüstung und des

Zu Beginn trefft ihr auf scheinbar leichte Gegner wie Ratten, Falter oder Maulwürfe. Aber schon die haben es in sich, wenn man seine Fünfergruppe taktisch nicht gut aufstellt.
Schildes immerhin fünfzehn mickrige Lebenspunkte! Lediglich der schwache Medicus in der hinteren Reihe hält sich mit seinen dreißig Punkten wacker. Also bereite ich einen Heilspruch für den Paladin vor…

Bangen um die Party

Aber wird das reichen? Ich habe mit meiner jungen Truppe viele Rückschläge in den labyrinthartigen Wäldern von Yggdrasil einstecken müssen – immer wieder musste ich schwer verletzt oder mit Toten in die kleine Stadt Etria zurück, um mich zu pflegen, wiederzubeleben, einzukaufen, Missionen an- oder Belohnungen entgegen zu nehmen. Man sammelt Erfahrung, steigt auf und kann die Fähigkeiten der Charaktere gezielt stärken. Wie in alten Zeiten, als man sich durch die Dungeons von Bard’s Tale kämpfte, hegt und pflegt man seine junge Party, während man Karten zeichnet.

Karten? Ja, richtig gehört. Mit dem Stylus könnt ihr auf einem freien Koordinatenfeld des unteren Bildschirms kinderleicht Wände ziehen, Symbole für Treppen, Ereignisse 

oder Monster einsetzen und im Zweifelsfall wieder radieren. Man legt sich also parallel zur Erkundung der Welt eine

Einfach und komfortabel kann man das erkundete Gebiet kartografieren. Wie in alten Zeiten malt man Wände und besondere Dinge einfach in die Karte.
klassische 2D-Karte an. Das Schöne ist, dass man sich an seltsamen Orten auch Notizen machen kann: Etwa, wenn eine Quelle vergiftet ist oder ein rätselhafter Kristall den Weg versperrt. Dieses aktive Aufzeichnen macht von Beginn an Spaß, denn es geht leicht von der Hand und erhöht den Abenteuerreiz im Labyrinth.

Unterwegs sollte man ein wachsames Auge auf die Warnanzeige halten, die eine Art Farbradar darstellt. Die kann friedlich grün, unsicher blau und gefährlich rot leuchten – dann ist ein Monster in der Nähe. Man sieht die Gegner also nicht von weiten kommen, sondern wird quasi per Zufall aus dem Nichts überrascht, was die Spannung gerade zu Beginn erhöht. Hat man allerdings eine Ebene abgegrast, tauchen leider immer dieselben paar Typen auf. Das wird erst in den tieferen Ebenen vielfältiger.

               

  1. trail and error without savepoints, gameplay at its finest since 1980...
    Bin jetzt im fünften Level ( dummerweise zu nahe am Boss gewesen, weshalb mal wieder eine halbe Stunde Spielzeit fürn Arsch war ) und leg das Teil in Bälde zur Seite, dieses stundenlange Hin- und Hergelaufe geht mir selbst mit den Warpseil so dermaßen auf die Eier. Ab wann kann man denn die ersten Abkürzungen freischalten?

  2. Ob nun Etrian Odyssey oder FF4 besser ist, kann man wohl nicht pauschalisieren.
    Wenn du Wert auf Grafik und gute Story legst, solltest du auf jeden Fall zu FF4 greifen.
    Etrian Odyssey ist zu empfehlen, wenn man mal was anderes als das übliche will. Die Grafik ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber das Gameplay ist wirklich sehr interessant - selbst Karten zu zeichen macht eine Menge Spaß und das Spiel ist auch speziell am Anfang recht fordernd.

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