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Etrian Odyssey 5: Beyond The Myth (Rollenspiel) – Partykombomonster

Seit fast zehn Jahren sorgt Etrian Odyssey mit seiner aktiven Kartographie, rundenbasierten Gefechten und dem Party-Management für exklusive Unterhaltung auf Nintendos Handhelds. Was 2008 auf dem DS begann und dort drei mal fortgesetzt wurde, konnte 2013 mit dem vierten Teil auf dem 3DS unser Gold erobern. Und man musste lange auf den fünften Teil warten, denn zunächst wurden Ableger oder Remakes veröffentlicht. Wie schlägt sich Etrian Odyssey 5: Beyond the Myth?

© Atlus / Deep Silver / Atlus

Und ewig ruft der Weltenbaum

Meine Güte ist das langweilig! Ich spiele jetzt seit 2008 dieses Etrian Odyssey, habe 2013 noch den vierten Teil ausgezeichnet, aber spätestens in diesem fünften Teil ödet mich der Einstieg mit den immer gleichen Abläufen an. Schon wieder lockt das unerforschte Baumlabyrinth Yggdrasil irgendwelche Abenteurer aus fernen Ländern herbei, die sich in einer bunten Stadt als Gilde registrieren müssen, in der man von Fahrstuhlmusik begleitet und von kichernden Kulleraugenladys bedient wird. Diese ersten Szenen wirken für einen Serienkenner gerade nach den letzten Veröffentlichungen von Ableger und Remake wie ein schales Déjà-vu. Hallo Atlus, woran habt ihr denn vier Jahre gearbeitet? Natürlich kann und soll man die etablierte Spielmechanik nicht über den Haufen werfen! Aber ich habe erwartet, dass man mutiger von der bekannten Formel abweicht – wenn schon nicht vom putzigen Artdesign dann wenigstens hinsichtlich der Regie.

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Das aktive Kartografieren der Labyrinthe zeichnet die Serie seit 2008 aus. © 4P/Screenshot

Das Problem ist, dass sich dieses Fantasy-Rollenspiel nach dieser langen Wartezeit einfach viel zu vertraut anfühlt. Inn, Shop, Bar, Guild, Council? Kennt man alles. Die erste Quest? Richtig, die erste von sechs Etagen des Labyrinths kartographieren, damit man weitere Aufgaben annehmen kann – so wie immer. Auch Präsentation, Figuren sowie Partyinteraktion ernüchtern zunächst, schließlich hatte Atlus in Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl oder Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight entweder mit ausgezeichneten Anime-Sequenzen, interessanten Nebencharakteren oder dynamischen Dialogen und Konflikten gepunktet. Schade auch, dass das Spiel erneut nur auf Englisch erscheint. Das klingt bis hierher vielleicht nach einem Verriss, aber dieser Dungeon-Crawler wehrt sich dagegen mit scharfen spielmechanischen Krallen, die vor allem Veteranen schätzen werden.

Komplexe Charaktererschaffung

Etrian Odyssey 5: Beyond the Myth hat es hinsichtlich Anspruch, Taktik und Party-Management dermaßen in sich, dass man

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Was putzig aussieht, kann lebensgefährlich austeilen: Der Schwierigkeitsgrad hat es in sich; Einsteiger können jederzeit eine Stufe runterschalten. © 4P/Screenshot

irgendwann aus dem Tüfteln und Experimentieren gar nicht mehr heraus kommt. In der komplexesten Charaktererstellung der Seriengeschichte bekommt man schon einen Eindruck davon. Und damit meine ich nicht die für mich überflüssigen kosmetischen Fummeleien von den Haaren bis zur Rüstung inklusive riesiger Farbpalette, Stimmauswahl & Co, sondern die vielfältigen Wege, die ein Held hier in seiner Karriere beschreiten kann. Zu Beginn darf man bis zu dreißig Figuren erstellen, von denen fünf in der aktiven Gruppe ihren Platz finden.

Man kann aus vier Rassen für seine Party wählen, die nicht nur deutliche Unterschiede in den acht Attributen wie Stärke, Intelligenz oder Lebenskraft aufweisen, sondern auch über zwanzig (!) exklusive Fähigkeiten besitzen, die in fünf Stufen bis Level 20 freigeschaltet werden: Nur die elfenartigen Celestrians haben z.B. Nachtsicht, können Verzauberungen zurückwerfen oder magische Kettenreaktionen auslösen. Nur die kleinen Brounis beschleunigen die Gruppe, verlängern Buffs und können ab Level 15 mit „Hygieia’s Bowl“ die komplette Gruppe heilen und Tote auferstehen lassen. All das sollte man perspektivisch berücksichtigen. Aber das ist auch noch längst nicht alles, denn man managt quasi zwei Fähigkeitenbäume parallel – für Rasse und Klasse.

  1. Grind war das falsche Wort, aber die generell recht redundante Spielweise, bei der es recht lange dauert bis man durch eine Map durchkommt würde mich nicht bei der Stange halten, wenn es nicht die Dialoge gäbe. Eigentlich ist das generell nicht so mein Genre aber Untold hat sich neben A-Train zu meinem unterwegs-Zeitkiller für lange Sbahnfahrten entwickelt :)

  2. Dungeon Crawler ohne Echtzeit *schauder* Stehe ich schon seit dem C64 auf dem Kriegsfuss. Aber glaub das Genre der Echtzeit Dungeon Crawler wird evtl alle 5 Jahre 1x bedient. Dazwischen kommen leider nur die rundenbasierten Dungeon Crawler raus.

  3. PfeiltastenZocker hat geschrieben: 11.11.2017 10:25 Also ja, definitiv ein Spaß für Genre-Liebhaber mit dem Credo "Gameplay-First"
    Trifft das nicht auf quasi alle Dungeon Crawler zu, die in der DS-Ära enstanden sind?
    ...der einzige Dungeon Crawler mit Storyfokus der mir spontan einfällt ist dieses Ray Gigant für die Vita.

  4. Also in den Hauptteilen gibt es ebenfalls eine Story nur eben keine Partydialoge, das müsste man sich schon selbst ein wenig vorstellen. Aber abseits dessen ist es wohl ein Spiel für Leute die sehr viel Spaß an taktischen Kämpfen haben, den Nervenkitzel den Ressourcen-Management in einem gefährlichen Ort ausmachen, das kartographieren jedes einzigartigen Layouts eines Dungeon, die übrigens wirklich mit vielen ideenreichen Mechaniken und Eigenheiten punkten können. Das ausweichen der unterschiedlichsten FOE ist quasi für sich ein Rätsel und wirklich kein Gegner in dem Spiel wurde einfach so erstellt um als Grindingfutter zu dienen, jeder noch so kleine besitzt irgendeine Eigenschaft der ihn gerade bei bestimmten Gruppenkonstallationen äußerst gefährlich macht. Oftmals stellt sich das sogar erst viele Etagen später heraus, wo man glaubt man kennt den Feind schon und man plötzlich mit anderen Umständen überrascht. Es ist also wirklich absolutes Gameplay-First mit Kontext und leichter Narrative aber natürlich keiner ausdetailierten Handlung.
    Wenn dir etwas davon zusagt kann ich es trotzdem empfehlen. Untold 1 war ein Remake vom ersten Teil, dort wurden viele Dungeons und Endgegner noch relativ simpel gestrickt, spätere Iterationen gehen mit sehr verrückten Dungeonlayout und mehrphasigen Endgegnern die sich wie ein Raidboss aus WoW anfühlen total ab.
    Was man definitiv dabei nicht vergessen sollte ist stets auf Expert zu spielen. Denn das Spiel wurde ganz klar für diesen Schwierigkeitsgrad designed und bietet dort den meisten Nervenkitzel. Wenn man alle Gegner auf den Weg mitnimmt reicht es eigentlich immer um den Endboss eines Stratums mit einer strategischen Herangehensweise zu schlagen und das ist ein weiterer Vorteil für Spieler welche die Herausforderungen suchen, Grinding ist in dem Spiel nur sehr schwer, weil es zäh ist und der größte Unterschied die Skill-Punkte ausmachen die erst mal kumulativ verteilt werden müssen. Level machen da so gut wie nie den...

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