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Everybody’s Golf: World Tour (Sport) – Everybody’s Golf: World Tour

Das Mädel im blauen Trainingsanzug reicht dem knuffigen alten Herrn das Dreier-Eisen und wünscht ihm Glück. Nach drei Tastendrücken zischt der Ball vom Tee weg. „Guter Schuss!“ Mein Caddie geht erst in Deckung, flitzt dann aber mit geschätzter Schallgeschwindigkeit den Fairway runter und kommt völlig außer Puste beim Ball an. Natürlich war’s ein guter Schuss – trotz der neuen Steuerung. Schließlich verlässt Entwickler Clap Hanz nach zehn Jahren zum ersten Mal seine ausgetretenen Pfade…

© Clap Hanz / Sony

Fazit

Das mit einem Jahr Verspätung aus Übersee eintreffende World Tour leidet unter ähnlichen Problemen, mit denen auch 2K und EA Sports auf aktuellen Konsolen zu kämpfen hatten: Es gibt weniger Charaktere sowie weniger Plätze als auf PS2 und PSP. Minispiele fehlen ebenso. Zudem steht die „Karriere“ diesmal für „stures Abklappern“ im Vergleich zur offenen Wahl einer Herausforderung – auch hier haben PS2-Vorgänger und aktuelle PSP-Version die Nase vorn. Die Langzeitmotivation bleibt so auf halber Strecke liegen. Die Online-Welt macht mit ihren wunderschönen Lobbys, zahlreichen Turnieren sowie knuffigen „Mii“-Verschnitten zwar viel wett, doch am Ende fehlt dem PS3-Einstieg die souveräne Größe seines Vorgängers. So sind es lediglich die lebendigen Fairways, die liebenswerten Anime-Golfer und ein beschwingter Soundtrack, die den fünften Teil trotz seiner Rückschritte so unglaublich sympathisch machen. Zumal die vorsichtig überarbeitete Steuerung und eine erstklassige Ballphysik das überzeichnete Sporterlebnis zur leicht erlernbaren, aber anspruchsvollen Simulation machen. Everybody’s Golf ist wie gehabt der fröhliche Muntermacher zu Tiger Woods‘ nüchterner PGA Tour – selbst wenn in diesem Jahr einige Wünsche offen bleiben.

Wertung

PS3
PS3

Unglaublich sympathisches, im Vergleich zur letzten PS2-Version aber abgespecktes Golfen.