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Evolve (Shooter) – Katz- und Monsterspiel

Vier Jäger gegen ein Monster: Mit Evolve wollen die Turtle Rock Studios Dramatik und Anspruch eines Bosskampfs neu definieren. Dafür schicken sie ein hochspezialisiertes Koop-Quartett in die Schlacht gegen eine mächtige Kreatur, die sich nicht nur weiterentwickelt, sondern von einem fünften Spieler gesteuert wird. Wartet nach Left 4 Dead der nächste Mehrspieler-Kracher?

© Turtle Rock / 2K Games

Eine Frage des Glücks…und Vorteils

Doch diese dramaturgische Idealsituation findet man nicht immer vor, denn hier gibt es so viele Faktoren, welche die Balance zwischen Monster und Jägern mehr oder weniger stark beeinflussen. Angefangen bei den Fähigkeiten der Spieler, ihrer Kommunikation und einer effektiven Zusammenarbeit spielen auch die Zusammenstellung des Teams, die daraus resultierende Ausrüstung und nicht zuletzt auch die verfügbaren Verbesserungen (Perks) eine gewichtige Rolle. Letztere schaltet man entweder mit Rangaufstiegen frei und legt sich auf eine von ihnen vor dem Beginn der Runde fest. Oder man findet zusätzliche Perks, indem man markierte Elite-Tiere zufällig findet und erlegt.

Das gilt nicht nur für die Jäger, die sich z.B. eine verbesserte Sprunghöhe, Schadensresistenz, eine automatische Gesundheitsregeneration, höheres Lauf- oder Nachladetempo zuweisen können. Auch das Monster hat die Wahl zwischen Vorteilen wie einer schnelleren Fressgeschwindigkeit, Schadensbonus oder der Erweiterung der Geruchsreichweite sowie einer gesteigerten Ausdauer. Dynamische Perks bei der Elite-Fauna können außerdem dazu führen, dass Vögel nicht länger auf seine Anwesenheit reagieren und damit auch nicht mehr seine Position verraten. Das alles macht es nicht unbedingt leicht, ein endgültiges Urteil über die Balance zu fällen. Innerhalb der Redaktion haben wir nach den anfänglichen Vorteilen für das Monster eine Tendenz für ein zunehmend ausgeglichenes

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Sollte man feststellen, dass innerhalb einer Gruppe ständig die Balance hinten und vorne nicht passt, hat man glücklicherweise die Möglichkeit, durch manuelle Anpassungen die Machtverhältnisse durch leichte Handicaps zu verschieben. © 4P/Screenshot

Verhältnis festgestellt. Beim Spiel mit Fremden über das zeitweise etwas lahme Matchmaking waren die Erfahrungen unterschiedlicher: Mal gewannen die Jäger mühelos, mal wurden sie innerhalb weniger Minuten von einem Stufe-2-Exemplar dezimiert, mal kam es zum ähnlich knappen Schlagabtausch wie mit den vertrauten Redaktionsgesellen. Immerhin: Genau wie beim Spielen im Büro zeichneten sich auch die übrigen Online-Partien durch eine flüssige Darstellung sowie erfreulich lag- und störungsfreie Jagd aus. Hier haben sich offenbar die gewonnenen Erkentnisse aus den Alpha- und Beta-Stresstests bezahlt gemacht.

Manuelle Anpassungen der Balance

Sollte man feststellen, dass innerhalb einer Gruppe ständig die Balance hinten und vorne nicht passt, hat man glücklicherweise die Möglichkeit, durch manuelle Anpassungen die Machtverhältnisse durch leichte Handicaps zu verschieben. An einem Regler darf man schon grob festlegen, ob die Partie ausgeglichen sein oder eine der beiden Parteien Vorteile haben soll. Mit Veränderungen an der Fauna-Population, der Wartezeit bis zum Wiedereintritt, einem Verbot dynamischer und persistenter Vorteile kann man zudem weiter an der Balance schrauben.

Die so genannten Karteneffekte sind dann das Tüpfelchen auf dem iI Verschiedene Wettereinstellungen von wolkenfreiem Himmel über einen Monsun bis hin zu Schneestürmen sorgen z.B. nicht nur für visuelle Abwechslung, sondern beeinflussen auch merklich die Sichtweite. Mit weiteren Optionen wie etwa Teleportationstoren, mehr Vögeln, radioaktiven Wolken , automatischen Geschützen oder der Ergänzung von Fleisch fressenden Pflanzen gibt es weitere Möglichkeiten, eine Feinjustierung hinsichtlich der Balance vorzunehmen, wobei die zur Verfügung stehenden Effekte je nach Karte variieren. Kurzum: Die Turtle Rock Studios geben Spielern mehr als genug Werkzeuge in die Hand, um selbst für ausgeglichene Partien zu sorgen – prima!

  1. ColdFever hat geschrieben:
    aseria23 hat geschrieben:Was genau ist an evolve denn so anspruchsvoll?
    Hast Du Evolve schon einmal gespielt? Ich hatte gestern einen Gast, der Evolve nicht kannte und selbst trotz Tutorial nach 10 Minuten abgewinkt hat, weil ihm das Spiel einfach zu komplex und zu schwer war. Die Lernkurve der verschiedenen Spielmechanismen ist steil, und im Spiel muss man auf sehr vieles gleichzeitig achten, z.B. die feindliche Umwelt, das Jetpack, die anderen Mitspieler, den Status der Fähigkeiten, die Anzeichen des Monsters usw. usw. Die meisten Shooter sind simpel, auch Titanfall ist innerhalb von 5 Minuten zu verstehen. Bei Evolve muss man schon eine halbe Stunde investieren, um das Spiel halbwegs zu verstehen, und auch danach lernt man ständig dazu. Die vielen Tutorialvideos haben ihren Grund. Inzwischen gibt es schon zwei Tutorialvideos pro Spielfigur, dazu eines pro Spielmodus, das müssten jetzt also schon 35 Tutorialvideos sein, die trotzdem nur einen Teil des Ganzen zeigen. Diese hohe Komplexität ist anspruchsvoll. Auch ich habe mich noch nie so schwer getan mit einem Einstieg in ein Actionspiel. Aber dafür habe ich nun auch länger was davon.
    Ich habe es an einem Gratis-Wochenende gespielt und klebe seitdem fest. :D
    Muss Cold dahingehend vollumfänglich Recht geben, das Spiel ist nicht einfach nur pures ballern.
    Nein, es ist tatsächlich sehr! anspruchsvoll und kleinste Fehler können den kompletten Spielverlauf kippen.
    Ich finde es gerade gut, dass man sein Köpfchen einschalten muss.
    "Witzigerweise" ist auch der generelle Umgangston sehr! freundlich.
    Woran das wohl liegen mag? :wink:

  2. Sevulon hat geschrieben:Scheint übrigens so als hätten die Kritiker, die das Spiel zerrissen und es prognostiziert haben, recht. Innerhalb eines Monats 90% der Spieler verloren, niemand interessiert das neue Monster. Joah. Zu wenig Content killte das Spiel ziemlich schnell.
    Bei der DLC Politik von 2k sollte das keinen wundern.

  3. Scheint übrigens so als hätten die Kritiker, die das Spiel zerrissen und es prognostiziert haben, recht. Innerhalb eines Monats 90% der Spieler verloren, niemand interessiert das neue Monster. Joah. Zu wenig Content killte das Spiel ziemlich schnell.

  4. SpookyNooky hat geschrieben:Seit wann ist ein schwieriger Einstieg in ein Spiel ein Vorteil?!
    Die "besten" Spiele (die Formulierung ist mit Vorsicht zu genießen, was heißt schon 'beste') sind einfach zu erlernen und führen den Spieler langsam an die Möglichkeiten heran und zeigen nach einer Weile durch mannigfaltige Möglichkeiten, welche Tiefe sich hinter dem Spielprinzip verbirgt.
    Sperrige Spiele sind nicht komplex. Sie sind kompliziert.
    Der Einstieg wird Dir damit vielleicht ein wenig erleichtert, dass Du zumeist in Partys mit Spielern auf in etwa Deinem Rang kommst. Soll heißen, dass Anfangs sowohl Jäger, als auch Monster nicht unbedingt wissen werden, wie man die einzelnen klassen spielt. Dein Stufenaufstieg ist jedoch bei Evolve nicht nur mit dem Freischalten diverser Dinge verbunden, sondern auch mit einem tatsächlichen Aufstieg Deiner Vorgehensweise. Du wirst immer mehr lernen, was man wann und wie tun sollte... Und genauso wirst Du auch merken, dass die anderen Spieler das tun. Ich bin jetzt auf LVL 26 und erlebe in Random Games eigentlich kaum noch Jäger, die dumm den Spuren nachlaufen... Die meisten Spieler nutzen ebenso nun das volle Spektrum ihrer Fähigkeiten. Trotzdem wird es nicht leichter zu gewinnen, da auch die andere Seite weitaus cleverer agiert...

  5. SpookyNooky hat geschrieben:Seit wann ist ein schwieriger Einstieg in ein Spiel ein Vorteil?! Die "besten" Spiele sind einfach zu erlernen [...] Sperrige Spiele sind nicht komplex. Sie sind kompliziert.
    Evolve ist wie Action-Schach. Die einzelnen Regeln sind einfach, aber das gesamte Gefüge ist komplex. Da hilft alles nichts, Du musst die Spielfiguren und Spielregeln von Anfang an verstehen, sonst überlebst Du den Gegner nicht. Dazu kommt eine feindselige Welt, die auch keine Fehler verzeiht. Diese Unverzeihlichkeit macht den Reiz des Spieles aus, wie beim Schach. Da muss man durch.
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