Mein eigenes Formel-Eins-Team
Neben altbekannten Spielmodi vom Einzelrennen über Zeitfahren bis hin zur klassischen Meisterschaft und der bewährten Fahrer-Karriere steht in diesem Jahr My Team als große Neuerung im Fokus. Dabei erlebt man zunächst ein kleines Déjà-vu, denn der neue Modus greift viele Elemente der normalen Karriere auf. Dazu zählen u.a. die Testläufe während des Trainings, um den Streckenverlauf zu lernen und Faktoren wie Benzinverbrauch oder Reifenverschleiß zu optimieren. Auch die Weiterentwicklung von Komponenten in den Bereichen Chassis, Antrieb, Aerodynamik und Strapazierfähigkeit sowie deren Abnutzung wird quasi 1:1 übernommen. Neu hinzugekommen ist die Option, mit einem erhöhten Fehlschlag-Risiko die Herstellung zu beschleunigen. Trotz vieler Parallelen geht My Team dennoch weit über die bisherige Karriere hinaus und verlangt dem Spieler als Besitzer eines eigenen F1-Rennstalls zusätzlich noch Management-Aufgaben ab. Dazu zählt z.B. die Planung der freien Tage zwischen den Rennen, die man u.a. für PR-Aktionen, Warenverkauf, Trainingslager oder den Fokus auf bestimmte Entwicklungsabteilungen möglichst effektiv nutzen sollte. Je nach Aktivität steigert man dabei Ansehen, Einnahmen oder die Ausbeute an Ressourcenpunkten.
Neben der Erstellung eigener Logos und Lackierungen muss man sich zu Beginn außerdem für einen der vier offiziellen Motorenlieferanten entscheiden und einen Teamkollegen einstellen. Bevor man sich irgendwann Top-Fahrer wie Lewis Hamilton mit Gehältern von mehreren Millionen Dollar leisten kann, muss man zunächst noch kleine Brötchen backen und mit Nachwuchs-Piloten Vorlieb nehmen, deren Fähigkeiten man aber durch diverse Aktionen wie ein angesetztes Reaktionstraining oder den Ausbau der eigenen Fakultäten verbessern kann. Tatsächlich lässt sich die zunächst noch rudimentäre Schrauber-Garage mit entsprechenden Investitionen zu einem echten Hightech-Unternehmen mit optimierten Arbeitsabläufen und Top-Ingenieuren verwandeln. Neben der Entwicklungsabteilung zählen auch der Ausbau von Personal und Marketing in den Verantwortungsbereich des Teambesitzers.
Ohne Moos nix los
Doch wie im echten Leben verlangt das alles Geld. Sehr viel Geld. Für das wirtschaftliche Überleben des eigenen Rennteams mit seinen hohen wöchentlichen Ausgaben sind daher finanzkräftige Sponsoren essenziell. Die lassen die stattlichen Summen aber nur dann rüberwachsen, wenn man die im Vertrag vereinbarten Ziele erfüllt. Daher sollte man sich ganz genau überlegen, auf welche Deals man sich einlässt und wessen Logos man auf Anzügen und Rennwagen anbringt. Im Gegensatz zum kommenden DiRT 5 gibt es hier im Rahmen von My Team aber leider nur fiktive Sponsoren, um den realen Vorbildern keine Bauchschmerzen zu bereiten. Erfreulich ist, dass Codemasters gar nicht erst auf die Idee gekommen ist, den Kontostand innerhalb der Karriere mit Hilfe von Mikrotransaktionen aufwerten zu können.
Podium Pass und die Auswirkungen
Tja, leider zu früh gefreut: Hatte ich im ursprünglichen Text noch Codemasters dafür gelobt, im Gegensatz zum Vorgänger abgesehen von Editionen-Upgrades auf Mikrotransaktionen für kosmetische Zusatzinhalte verzichtet zu haben, folgte am Releasetag mit der Aktivierung des Podium Pass und Shops die volle Breitseite, nachdem unsere Testarbeit bereits abgeschlossen war. Tatsächlich gab es in unserer Fassung zwar schon Hinweise auf beides, doch keine konkreten Angaben, was genau sich dahinter verbirgt. Auch Codemasters sah keine Veranlassung, uns Tester im Vorfeld über die Pläne zu informieren, obwohl den Mustern bereits ein Dokument mit Hinweisen zum Spiel beigelegt wurde. Fies: Bei den Charakter-Anpassungen fehlten im Gegensatz zu F1 2019 zudem sämtliche Angaben zu geplanten Premium-Inhalten in Form eines zusätzlichen Reiters im Menü, den man mittlerweile ebenfalls wieder sieht.
Jetzt sind wir schlauer: Beim Podium Pass hat man die Möglichkeit, durch das Meistern täglicher und wöchentlicher Herausforderungen weitere kosmetische Inhalte freizuschalten. Dazu gehören etwa neue Lackierungen für Autos, dämliche Posen und Podiumsgesten sowie zusätzliche Gegenstände wie Helme, Handschuhe oder Rennanzüge. Und wie es heutzutage sein muss, wird dieser überflüssige Quatsch auch noch von „außergewöhnlich“ über „selten“ und „episch“ bis „legendär“ eingestuft. Zugriff auf die jeweiligen Extras erhält man jedoch erst, wenn man den entsprechenden Rang beim Podium Pass erreicht. Innerhalb einer Season, die etwa 50 Tage andauert, kann man durch die Erfüllung der Aufgaben einen Maximal-Rang von 30 erreichen, was mitunter aber mit enorm viel Grind verbunden sein könnte. Wer es wirklich nur darauf anlegt, manche der dümmlichen Ziele für noch dümmlichere Belohnungen zu erfüllen, senkt einfach den Schwierigkeitsgrad und hat dadurch z.B. keine Probleme mehr, die schnellsten Runden auf vorgegebenen Strecken in den Asphalt zu brennen.
Jetzt wird es kurios.
Die Seventy Edition, also die normale Version, sollte eigentlich 10'000 PitCoins enthalten, um den Season Pass zu kaufen.
Ich habe diese 10'000 nun erhalten plus weitere 5'000 als "Wiedergutmachung".
Hab jetzt in 3 Rennen, zweimal je 1x Safety Car draussen gehabt. Virtuelles gab es auch ein paar mal. Eigentlich ganz gut bisher.
Das ist ja auch korrekt wie es da steht. In der VIP Schiene bekommt man 7'500 PitCoins. Und in der normalen Season Schiene, wofür man kein VIP benötigt bekommt man 2'500 PitCoins.
Das ganze ist eben wie bei Rocket League oder Apex Legends gestaltet. Von dort kenne ich diese Season Systeme. Wenn man immer mal zockt zahlt man "lediglich" beim Start.
Ahh, schau an... Hast Recht: Gibt mittlerweile mehr als die 7500 Coins in der Season. Das war am Anfang wohl noch nicht so. Hab noch diesen Screenshot gemacht und hatte daher die 7500 Coins im Hinterkopf:
https://kumnsw.db.files.1drv.com/y4ma62 ... pmode=none