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Fable 3 (Rollenspiel) – Fable 3

Es ist wieder an der Zeit, Albion zu retten. Vor einem König, der sein Volk nach allen Regeln der Kunst unterdrückt. Vor einer Bedrohung, die größer zu sein scheint als alles, was das Fantasy-Land aus der Feder Peter Molyneux‘ je heimgesucht hat. Oder muss Albion vielleicht sogar vor einem übereifrigen Helden gerettet werden?

© Lionhead Studios / Microsoft

Online-Hochzeit

Nachdem der Vorgänger nur mit einem rudimentären Online-Modus ausgestattet wurde, geht man jetzt in die Vollen und bietet volles Kooperativ-Spiel an. Dazu kann man sich entweder Freunde einladen oder sogar sein Spiel für die Allgemeinheit öffnen. Einmal in der Spielwelt angekommen kann der „Besucher“ nicht nur in den Läden der Gastgeber-Welt einkaufen oder mit seinem Kumpan Geschenke austauschen, sondern selbstverständlich auch mit dem zu dieser Welt gehörenden Helden in den Kampf ziehen. Dabei hat allerdings immer der Host das Gebietsrecht, sprich: Die Wahl, wohin es geht.

Man kann online nicht nur kooperativ kämpfen, sondern sich auch auf eine Handels-Partnerschaft oder gar Ehe (samt Nachwuchs) einlassen.

Die Koop-Kämpfe sind aus mehreren Gründen reizvoll: Zum einen ist der Netzcode sehr sauber und sorgt so für lagfreie Action. Zum anderen ist es zu zweit natürlich deutlich einfacher, an Geld und Erfahrung zu kommen, wobei der Fortschritt des Partners keine Rolle spielt.

Wer seine Beziehung über den Kampf und die sporadisch verfügbaren nur zu zweit zu erledigenden Missionen hinaus ausdehnen möchte, kann zweierlei Partnerschaften mit den Xbox Live-Spielern eingehen. Die vergleichsweise unspektakuläre Geschäftsbeziehung sorgt dafür, dass man sich Anschaffungspreis und Gewinnausschüttung von Immobilien und Läden teilt. Wesentlich interessanter ist die private Bindung, die bis zu Hochzeit und Nachwuchs sowie bei eventueller Scheidung zu horrenden Alimentszahlungen führen soll. Allerdings konnten wir die letzte Konsequenz der Trennung mit Kind noch nicht in die Tat umsetzen. Und um nochmals auf den Stellenwert des Haustieres zurückzukommen: Online sind beide Helden mit ihren dazugehörigen Vierbeinern unterwegs. Doch eine Interaktion zwischen den beiden Wauzis sucht man vergeblich. Keine Begrüßung, kein gegenseitiges Anknurren. Selbst bei der ersten Kontakt-Aufnahme der Helden ist nicht mal der Ansatz eines Beschnüffelns zu sehen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass der Online-Modus mit seinem Möglichkeiten im und abseits des Kampfes in dieser Form eine schöne Ergänzung darstellt.

Das Kreuz mit den Quests

Dass bei einem Action-Rollenspiel viele der zu vergebenden Missionen mit Kampf zu tun haben, ist zwangsläufig. Und es ist schade, dass man sich beim Design immer wieder auf das allzu klassische „Gehe dorthin und räume alle Gegner aus dem Weg“ zurückfallen lässt. Aber es gibt auch immer wieder Aufgaben, die von der Standardstruktur abweichen und einen aus dem Einerlei entführen. Wie z.B. der Hilferuf dreier Zauberer, die eine Prinzessin gerettet sehen wollen. Eine klassische Fantasy-Quest möchte man meinen. Doch kaum ist man bei dem Trio eingetroffen und hat eingewilligt, wird man von ihnen geschrumpft und sieht sich plötzlich als Teilnehmer eines Tabletop-Spiels, das die drei als Gamemaster testen wollen. Dementsprechend unterhält man sich dort mit Aufstellfiguren, die von den Zauberern im herrlichen Zwiegespräch mit vielen ironischen Seitenhieben „synchronisiert“ werden. Oder man wird Zeuge, wie die drei um die Form der Umgebung streiten und aus dem sonnendurchfluteten Himmel quasi im Handumdrehen eine düstere Gewitterzone wird. Oder aus dem harmlosen Huhn, das der friedliebende Idealist der Drei als Gegner parat hat, der düstere „Flammenspeiende Gockel“ – herrlich!

Auch die Suche nach einer bestimmten Statue entwickelt sich vom üblichen Standard zu einer Gewissensfrage. Denn nachdem man in einem von Werwölfen heimgesuchten Dorf den Hinweis bekommt, wo die Statue zu finden sein könnte, macht man sich auf den Weg. Jedoch nicht ohne vorher die Geschichte des Wachmannes zu hören, der während seiner Schicht eingeschlafen ist und darüber vergessen hatte, die Silbernitrat-Fackeln zu entzünden, die die Lycanthropen fernhält. Zur Strafe wurde der Wächter im Wald ausgesetzt.
Und eben dieser Wächter steht direkt mit der gesuchten Statue in Verbindung und bietet sie einem an – wenn man im Gegenzug ins Dorf zurückkehrt und die Fackeln auslöscht, damit die Werwölfe freie Bahn haben. Was tun?

Der Vegabunden-Anführer will nicht nur mit erledigten Aufträgen, sondern auch mit einem Versprechen überzeugt werden, den Helden bei der Revolution zu unterstützen.

Nicht zu verachten ist auch die „Verführungs-Aufgabe“, die von einem in seiner Ehe unglücklichen Mitglied der Bevölkerung an einen herangetragen wird, damit es endlich zu einer Scheidung kommt. Denn bis man mit seiner Verführung am Ziel ist, muss man nicht nur ein paar Hol- und Bringdienste erledigen, sondern vor allem auch viel wirklich blödes Geschwätz über sich ergehen lassen. Und das wir mir tatsächlich irgendwann zu viel, so dass ich nicht einmal mehr die satten 20 (!) Gildensiegel als Belohnung einstreichen wollte und die Aufgabe links liegen gelassen habe.

König von Albion

Bei den ganzen Aufgaben, die in der Welt Albions versteckt liegen, darf natürlich die Hauptmission nicht außer Acht gelassen werden: Die Revolution. Um das Volk hinter sich zu versammeln, reicht es aber nicht aus, sich mit allen gut (oder schlecht) zu stellen. Man muss vor allem bestimmte Anführer hinter sich versammeln. Und für diese muss man nicht nur Aufgaben erfüllen, sondern häufig auch ein Versprechen geben, das man erfüllen sollte, nachdem man den Thron bestiegen hat. Da Versprechen bekanntlich leicht gegeben sind, hat man relativ schnell eine unerwartet hohe Bringschuld versammelt, die einem als Regent vorgehalten wird. Jetzt gehen die Probleme erst richtig los: Denn wie sich herausstellen wird, hatte der alte König (der eigene Bruder) gute Gründe für sein Verhalten. Und um die nahende Bedrohung abzuwenden und die Bevölkerung zu retten, sind nicht nur Entscheidungen und guter Wille, sondern ist auch viel Geld nötig – verdammt viel.

 

  1. Ich hab's mir mal geholt, um mal mehr von den Exclusives der Xbox 360 kennenzulernen. (Halo Reach und 4 ist ja ganz nett). Ich hab jetzt mal ein zwei Stunden gespielt und finde det janze ja son bisschen behäbig. Die Kämpfe spielen sich irgendwie langweilig,und das ich jeden Dorfbewohner anquatschen, abpfeifen etc. kann, um dann eine Quest freizuschalten.... Das ist mir alles viel zu viel Routine. Und die Grafik sieht ja 2013 nur "ganz okay" aus. Und die Geschichte rockt irgendwie nicht. Ist mir alles viel zu 0815. So wird das wohl nix mit mir und der Xbox 360.

  2. Ok werde ich machen, danke für den Hinweis, habe mir erst kürzlich wieder eine Xbox 360 zugelegt von 2009 (mit HDMI), weil meine alte von 2006 (ohne HDMI) den Ring of Death hatte und nicht mehr zu reparieren war und die Garantie war nur wenige Tage drüber. Deswegen habe ich hier reingeschrieben, weil ich die Titel Fable 1-3 nachgeholt hatte, da ich diese vorher aufgrund des RoDs nicht zocken konnte. (außer Fable 1, das hatte ich damals schon auf der alten Ur-Xbox gezockt).

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