Das Charakterdesign überrascht teils mit ungewöhnlichen und skurrilen Figuren. |
Wesentlich interessanter ist hingegen das Aneignen neuer sowie Verbessern bereits erlernter Fertigkeiten: Bei jedem Stufenanstieg kann man ein bestimmtes Körperteil trainieren, das dadurch nicht nur sein Aussehen ändert, sondern auch dauerhaft mit einer aktiven oder passiven Fähigkeit ausgestattet wird. Diese kann später nicht nur stufenweise verstärkt werden, sondern schließt gleichzeitig auch alle anderen für dieses Körperteil möglichen Fähigkeiten aus, so dass man im Gegensatz zur Ausrüstung schon früh Prioritäten setzen muss. Die Spielwelt ist recht klein geraten, bietet aber abwechslungsreiche Schauplätze und Dialoge, deren Verlauf man aktiv mitbestimmen kann.
Neue Ausrüstung sowie Heiltränke erhält man regelmäßig als Beute von Gegnern, Belohnung für Quests oder aus Schatztruhen, die mehr oder weniger gut versteckt ihrer Entdeckung harren. Geschäfte oder ähnliches gibt es nicht. Die eigentliche Spielwelt ist auch relativ klein und besteht lediglich aus vier kompakten, aber abwechslungsreichen Arealen, die durch Spiegel miteinander verbunden sind. Neben der Insel Avalon verschlägt es einen auch zum Weltenbaum Yggdrasil, an Bord des Fliegenden Holländers sowie in eine orientalische Stadt, die von einem riesigen Skarabäus durch die Gegend getragen wird.
Nicht auf den Mund gefallen
Die jeweiligen Bewohner wirken oftmals etwas skurril, fast wie Karikaturen – auch wenn es sich um eigentlich vertraute Geschöpfe wie Trolle, Gnome, Feen oder Nixen handelt. Doch wo trifft man schon auf Gnome, die sich tote Fische aus dem Mund ziehen und als Waffe benutzen, untote Piraten, die sich vor Angst in die Hose machen oder gebildete Trolle, die nur in Reimform reden? Hier muss man vor allem den Übersetzern ein Lob aussprechen, die bei der Lokalisierung wirklich ganze Arbeit geleistet haben. Schade nur, dass die Dialoge nicht auch noch mit Sprachausgabe unterlegt wurden, was die Atmosphäre nochmals aufgewertet hätte.
Dass man die Fantasy-Welt fliegend erkundet, ist anfangs gewöhnungsbedürftig, hat aber durchaus Vorteile, auch wenn die Steuerung vor allem mit der Maus sehr träge ist. Grafisch reißt Faery ebenfalls keine Bäume aus, kann sich stellenweise aber durchaus sehen lassen. Ähnliches gilt für den Umfang: Acht Stunden sollte man auf jeden Fall einplanen; wer sämtliche Aufgaben bewältigen und Schätze abstauben will, kann aber auch locker doppelt so viel Zeit in Avalon verbringen. Nur das Ende ist ziemlich ernüchternd: Kein großes Finale, kein Endkampf – stattdessen ein paar klärende Worte, um zukünftige Fronten abzustecken und ein lapidares „Fortsetzung folgt“…
Dröge? Hochdeutsch anyone?
Warum ist "hoher Preis" ein negativer Punkt? Dann müsste jedes "Call of Scheiße" einen Minuspunkt bekommen da der Preis fast immer 10€ über "normal" liegt.
Danke für die Antwort.