Veröffentlicht inTests

Field of Glory: Empires (Taktik & Strategie) – Risiko in der Antike

Ist da strategische Konkurrenz für Paradox im Anmarsch? Field of Glory: Empires wurde von AGEod (u.a. Birth of America, To End All Wars) entwickelt und entführt ähnlich wie Imperator: Rome in die Antike. Zehn Jahre nach dem Tod von Alexander dem Großen sucht ihr euch eines von etwa 70 Völkern von Schottland über Afrika bis Persien aus, das ihr ab 310 v. Chr. anführen könnt. Ob die in Frankreich entwickelte und von Slitherine vertriebene 4X-Strategie überzeugen kann, verrät der Test.

© AGEOD / Slitherine

Von Dekadenz und Stabilität

Aber falls euch nicht in erster Linie die Militärtaktik interessiert, sondern der strategische Ausbau des eigenen Reiches, bietet das Spiel zumindest einige interessante Ansätze. Da wäre zum einen die dyamische Entwicklung: Jede Regierungsform kann drei Stufen erreichen – was z.B. als Königreich beginnt wird irgendwann zur Monarchie und schließlich zum Imperium, wobei jede Stufe weitere Gebäude und Einheiten freischaltet. Aber auch diese Freischaltungen werden wie so vieles in Field of Glory nicht gut dokumentiert, so dass vieles perspektivisch nebulös bleibt.

Interessant wird es aber innerhalb einer Regierungsform, denn diese kann fünf Reifegrade erreichen (jung, stabil, glorreich, alt oder dekadent), die wiederum Loyalität, Wirtschaft & Co beeinflussen. Es gibt zudem keine lineare Entwicklung vom Königreich zur Monarchie und darin von jung bis dekadent, sondern eine dynamische, die auch den Verfall ermöglicht: Man kann je nach Spielweise entweder Progressions- oder Regressionspunkte bekommen, die in einen jederzeit sichtbaren Quotienten münden – aber der alleine reicht nicht.

Aufstieg und Verfall von Weltreichen


[GUI_STATICIMAGE(setid=86358,id=92592316)]
Zwar beruht das Kampfsystem auf dem Tabletop-Regelwerk von Fields of Glory, aber man ist lediglich passiver Zuschauer. © 4P/Screenshot
Selbst mit einem positiven Wert entscheidet der eigene Rang innerhalb des internationalen Wettbewerbs in drei Stufen, ob man Boni, gar nichts oder Mali bekommt – und selbst da gibt es jeweils prozentuale Chancen auf mehr oder weniger Punkte. Wer z.B. als junge Monarchie zu viel Dekadenz ansammelt, z.B. durch Sklaverei, Bevorteilung der Reichen & Co, fällt wieder zurück zu einem Königreich und riskiert einen Bürgerkrieg. Wer aber als glorreiche Monarchie genug Kultur anhäuft, z.B. durch Gebäude oder Gesetze, steigt zu einem jungen Imperium auf. Schön ist auch, dass man selbst Provinzen bilden kann, sobald man mehr als die Hälfte der zugehörigen Regionen besitzt. Diese großen Verwaltungsgebiete schalten Einheiten frei, beschleunigen den Gebäudebau und senken die Dekadenz.

Außerdem gefällt mir die kombinierte Siegbedingung: Hier sorgt ein Mix aus Regierungsstatus, der gewonnenen Kultur, den Wundern oder einzigartigen Gebäuden sowie territorialer Zielerreichung durch Eroberungen für einen speziellen, ebenfalls dynamisch wechselnden Vermächtniswert, der in einer weltweiten Rangliste abgebildet wird. Erreicht dieser zu irgendeiner Zeit das Fünffache des Tabellenzweiten, hat man sofort gewonnen! Und selbst wenn man im Multiplayer-Modus vernichtet werden sollte, kann man das Spiel am Ende noch gewinnen, wenn das eigene Vermächtnis höher bewertet wurde. Das sind alles gute Ideen, die den Verfall und den Aufstieg eines Volkes je nach Spielweise abbilden. Aber in der Praxis der Regierungsgeschäfte gibt es zu viele Defizite, Unklar- sowie und Indirektheiten.

  1. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 12.07.2019 15:12 Es ist nicht regeltechnisch, aber visuell hoffnungslos veraltet - wie fast alles von AGEOD. Das fehlte vielleicht als Hinweis.
    Abgesehen davon, dass das bei dieser Art von Spielen nicht die große Rolle spielen sollte, ist FoG II nicht von AGEOD, sondern von Byzantine Games - und eine echte Perle unter den "Rundenschlachtern". Die Umsetzung von zwei Spielen in einem finde ich in Empires auch wesentlich gelungener, als bspw. In TW, allein schon, weil FoG II durch brauchbare KI bei weitem fordernder ist.

  2. Die eine schöne Karte gucken wollen kaufen sich Imperator, Paradox hat es total versemmelt, es eingesehen und korrigiert inzwischen. Wer jetzt Gameplay und richtig geile Grand Strategie haben möchte ==> FOG:Empires. Ich daddel seit 30 Jahren fast ausschließlich Strategy/Grand Strategy, und das Dingen ist einfach nur geil. Nicht nur seine Wertung zählt, und das ist auch gut so. Mach euch selbst ein Bild :Pharao:

  3. 4P|T@xtchef hat geschrieben: 12.07.2019 15:12 Es ist nicht regeltechnisch, aber visuell hoffnungslos veraltet - wie fast alles von AGEOD. Das fehlte vielleicht als Hinweis.
    Und Imperator:Rome,Hearts of Iron4 sind grafisch zeitgemäss?Ich habe übrigens beide Titel,das nur am Rande erwähnt.
    Das sind doch keine Tomb Raider,BF XYZ oder Titel die eigentlich fast nur durch Grafik punkten?Verstehe nicht wieso das bei solch einem Spiel als Kriterium hinhält. :?
    Edit:davon ab,mir ist ein FoG2 als Beispiel,lieber als ein Total War.Klar hat TW die bessere Grafik,das wars dann aber auch meiner Meinung nach.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1