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FIFA 09 (Sport) – FIFA 09

Mit einer „geklauten Innovation“ startet Electronic Arts auf Wii in die nächste Fifa-Saison, denn was bei Konamis Pro Evolution Soccer auf der Nintendo-Konsole gut ankam, kann sicher auch der eigenen Serie nicht schaden. So bahnt ihr euch jetzt auch hier mit einer mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Point’n’Click-Steuerung den Weg zum gegnerischen Tor. Was hat FIFA 09 sonst noch Neues zu bieten?

© EA Canada / Electronic Arts

Lizenzen vor…

…noch ein Tor! Natürlich erwarten euch auch auf Wii an die dreißig Ligen und unzählige Nationalmannschaften mit ihren Originalspielern – Nachbildungen realer Stadien ebenfalls inklusive. Da EA zu den wenigen Publishern zählt, die bei Nintendos Onlineservice die Fahne hoch halten, dürft ihr euch außerdem auf die interaktive Liga sowie Einzelbegegnungen über die DSL-Leitung freuen. Auch wenn euch ab und zu selbst mitten in den Auseinandersetzungen Verbindungsabbrüche erwarten oder vereinzelte Lags den Spielablauf kurz stören, erwarten euch insgesamt saubere Onlinepartien, die ihr entweder als reine Freundschaftsspiele oder gewertete Ranglisten-Matches austragen dürft. Wie schon bei anderen EA-Titeln müsst ihr euch

Mit der neuen Point’n’Click-Steuerung dirigiert ihr die Akteure passiv über den Rasen. Hier hat sich EA merklich von Konamis Wii-PES-Auftritt inspirieren lassen…

auch bei Fifa 09 nicht mit den lästigen Wii-Codes rumschlagen, sondern legt unkompliziert eine Freundesliste innerhalb des Spiels an und kommuniziert über den EA Messenger, von dem sich Nintendo in Sachen Komfort ruhig mal eine Scheibe abschneiden sollte.

Veraltete Technik?

Seid ihr auf dem Spielfeld, dürft ihr euch technisch keinen großen Sprung im Vergleich zum letzten Jahr erwarten: Zumindest grafisch halten sich die Fortschritte bis auf ein paar verfeinerte Animationen in Grenzen und so erinnert das Wii-Gekicke an eine leicht aufgepeppte PS2-Version, die aber wenigstens ruckelfrei über den Bildschirm läuft. Auch bei der Ballphysik orientiert man sich eindeutig an dem, was man in den vergangenen Jahren auf den Konsolen der letzten Generation abgeliefert hat, sprich: Der Ball wirkt insgesamt viel zu leicht und viele der Schüsse donnern wie an einer Schnur gezogen in Richtung Tor. Hätte man nicht auch hier auf eine Zwischenlösung setzen können, wie sie EA in diesem Jahr bei der PC-Version umgesetzt hat? Der mittlerweile

Grafisch sieht FIFA 09 aus wie der Vorgänger, der seinerseits so aussah wie ein Jahr zuvor. Fortschritt kann man das nicht nennen…

veralteten Technik steht jedoch eine moderne Steuerung gegenüber, mit der man ähnliche Wege beschreitet, wie Konami mit der speziellen Wii-Version von Pro Evolution Soccer 2008.

Point’n’Click für mehr Präzision

Anstatt die Akteure auf dem Platz wie gewohnt direkt zu steuern, ist die Steuerung mit der Remote darauf ausgelegt, dass ihr lediglich mit einem Cursor die Stelle markiert, wohin sich der gerade aktive Spieler begeben soll. Je weiter das Ziel von der aktuellen Position entfernt ist, desto schneller bewegt er sich. Zusätzliches Tempo baut ihr auf, indem ihr die B-Taste gedrückt haltet, die den Fußballer zu einem Sprint ansetzen lässt. Seid ihr in Ballbesitz und wollt das runde Leder zu einem Mitspieler passen, visiert ihr diesen einfach an und drückt die A-Taste. Leider habt ihr keine Möglichkeit, zwischen einem flachen Pass und einer Flanke zu unterscheiden – hier entscheidet der Spieler automatisch und je nach Entfernung, was eher angebracht ist und nimmt euch dadurch leider einen nicht unwesentlichen Teil der spielerischen Freiheit. Wollt ihr aufs Tor abziehen, müsst ihr die Remote schütteln: Je kräftiger die Bewegung ausfällt, desto härter wird der Schuss! Um aber das Ei auch wirklich im Netz zu versenken, müsst ihr das Ziel vorher noch mit dem Cursor der Remote markieren, was im Eifer des Gefechts alles sehr hektisch werden kann. Zusätzlich müsst ihr bedenken, dass ihr den Ball durch das Neigen des Controllers anschneidet. Gut, wer dieses Feature beim Schuss mit einberechnet und den Ball vor allem bei Freistößen geschickt um die Mauer und den Keeper zirkelt. Schlecht für all diejenigen, die beim sicheren Torschuss die Remote schief halten und doch noch am Ziel vorbei schießen. Die Verteidigung läuft dagegen simpler ab, denn hier haltet ihr lediglich den B-Knopf gedrückt, um euren markierten Spieler Richtung Ball zu bewegen und diesen im Idealfall dem Angreifer abzujagen.