Nein, der Ball rollt nicht viel besser. Wie schon im letzten Jahr gibt es immer noch einige Defizite, die sich bei den teilweise unrealistisch hohen sowie harmlosen Flanken, aber auch bei abgefälschten Bällen sowie Torabschlüssen aus der Distanz zeigen. Wenn ich nach einem Ballgewinn über außen vorstürme und aus dem Halbfeld flanke, oder wenn ich zur Grundlinie durchbreche und flach passen will, ist das Ergebnis über die normalen Flanken selbst mit viel Platz und Zeit für die Hereingabe meist zu lasch. Es ist nicht so, dass man auf diese Art gar keine Tore über Kopfbälle oder aus kurzer Distanz erzielen kann, aber es fühlt sich einfach nicht gefährlich genug an. Erst wenn ich die Flanke mit der Schultertaste modifiziere, eine neue Mechanik, bekommt sie endlich mehr Schmackes. So entstehen heiklere Situationen, weil man die Bälle besser hinter die Abwehr ziehen kann – aber selbst da fehlt mir oft die gefährliche Linie und weitere Varianz, was frühere und flachere Zuspiele betrifft.
Hinzu kommt, dass die hohen Zuspiele in die Tiefe oder die Abschläge des Torwarts teilweise seltsam steile Flugbahnen zeigen, so dass der Ball ewig in der Luft zu segeln scheint; selbst über ein paar Meter sieht man unrealistische „Kerzen“. Immer noch hört sich die Pille beim Vollspann aus der zweiten Reihe übrigens an wie ein Wasserball, immer noch rollt sie nach Pressschlägen oder bei Abprallern zu oft viel zu lange weiter, so als sei der Platz abschüssig. Und wenn selbst gewöhnliche Spieler eine mit voller Wucht geschlagene halbhohe Flanke butterweich annehmen können, als würde der Ball gleich am Fuß verschmelzen, sieht das seltsam aus. Auch im zweiten Jahr mit Frostbite herrscht in diesem wichtigen Bereich der Spielmechanik weitgehend Stillstand. Wann kriegt EA Sports die Ballphysik als Marktführer mal so hin, dass man beim Kicken wieder „Wow!“ sagt? Man hat nicht das Gefühl, dass hier viel Entwicklungspotenzial investiert wird. Trotzdem fühlt sich FIFA 18 anders an – und zwar arcadiger. Das hat Vor- und Nachteile.
Eine Frage des Gefühls
Denn auch wenn das oben aufgrund der Flanken vielleicht so klang – es ist nicht so, dass in FIFA 18 Tempo oder Spektakel fehlen würden. Im Gegenteil: Das Mittelfeld kann man mit zwei, drei kurzen Ballzirkulationen überbrücken, dann flach in die Tiefe passen auf den schnellen Stürmer und ins Tor schlenzen! In keinem anderen FIFA der letzten drei Jahre konnte ich dieses
einfache Muster so oft wiederholen; sowohl gegen die KI auf Superstar-Niveau als auch gegen Kumpel oder vor allem online – die Mbappés, Lukakus und Aubameyangs sind, einmal im Sprint, kaum noch aufzuhalten, zumal die Offensivspieler ihre Laufwege besser suchen als letztes Jahr. Und es ist verdammt schwierig, die Defensive auf diese Antrittspower auszurichten, weil die taktischen Mittel ebenso begrenzt sind wie das defensive Verhalten der KI, die quasi immer eine Lücke lässt. Das ist ja auch nicht per se unrealistisch, aber in der Ausführung manchmal etwas zu simpel. Hinzu kommt, dass die Macht des Volleys und vor allem Schlenzers aus der zweiten Reihe zugenommen hat: Ich hab noch nie so viele Bälle per Direktabnahme im Strafraum oder aus achtzehn bis zwanzig Metern vom Strafraumeck in den Winkel gesetzt – oder Tore aus der Distanz geschluckt.
Auf dem Platz inszeniert FIFA 18 fast schon einen Arcade-Kick, dem die defensive Balance fehlt, wenn man mit allen aktivierten Hilfen loslegt – also in der Standardsteuerung, bei der nur die Flanken auf „Semi“ stehen. Nur damit das klar ist: So spielen auch die „Profis“ im eSport; die künftigen digitalen Olympioniken vom VfL Wolfsburg & Co zocken also nicht etwa auf „Manuell“, wo Richtung und Knopfdruck in jeder Situation extrem viel Gefühl brauchen, damit man nicht auch mit dem FC Barcelona eine Fehlpassorgie feiert. Deshalb entsteht auf Standard ja ein temporeiches Hin und Her, das richtig Laune machen, aber auch ins Festival der simpel gestrickten Tore abrutschen kann. Zumal mir die individuellen Fähigkeiten der Spieler trotz der neuen Einteilung in kleine, mittlere und große Spieler sowohl in den angeblich komplett neuen „Frame-by-Frame-Animationen“ als auch exklusiven Aktionen weiter zu kurz kommen. Denn es scheint fast egal, ob da im Mittelfeld ein Gündogan oder ein No-Name-Akteur den Takt angibt. Außerdem fühlen sich manche Übergänge von der Ballannahme zum Dribbling noch etwas schablonenhaft an. Immerhin bemerkt man gegen Ende einer Partie deutlicher die Müdigkeit, so dass auch einfache Pässe dann mal versacken, weil die Richtung nicht stimmt. Aber was macht FIFA 18 auf dem Platz besser als PES 2018? Und was ist wirklich neu?
Kapiert doch endlich das EA die besten Sportsimulationen auf dem Markt hat. Jedes ihrer aktuellen Free2play Spiele (NHL, MADDEN, FIFA) bekommt von Magazinen jedes Jahr mindestens 80% und die User auf Amazon und Metacritic geben dem Murks wesentlich weniger jährlich. Das sind aber nur manipulierte Rezensionen und Bewertungen um EA eines auszuwischen. User haben doch keine Ahnung was gut ist!
Es gibt keine globale "gaming" Verschwörung. Es ist nur ein Fehler in der Matrix
Du kannst dir auch den Artikel durchlesen: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/ein- ... 94593.html
In dem Artikel wird eine App zum Aufsuchen von Wasserfällen genannt, sie bekam 1 Stern..... weil der Typ von einer Biene gestochen wurde.
Und das betrifft alles mögliche, was bewertet werden kann. Das ist kein Fifa Einzelfall. Leute sind - warum auch immer - gefrustet und geben Extremwertungen ab.
Das letzte Call of Duty, 33% der Wertungen sind 1 Stern. https://www.amazon.de/Call-Duty-WWII-St ... filter-bar
CoD Black Ops 3 kommt auf 36% Wertung mit 1 Stern. https://www.amazon.de/Call-Duty-Black-O ... filter-bar
edit: Noch ein Nachtrag, wenn das Momentum so stark ist, dass egal welches Team noch mehrere Tore schießt, wie kann es dann zu 10 Tore Differenz bei dir kommen? So wie sich darüber beschwert wird, sollte der Schwierigkeitsgrad egal sein....
Mit welchem Ergebnis Spiele bei FIFA ausgehen? Ich hab das zuletzt mal (ich glaub das war FIFA 16) auf niedrigstem Schwierigkeitsgrad und kürzester Spiellänge gespielt und kam im Schnitt auf 8:0, da ich eher rumgebummelt habe. 10 Tore Differenz gingen auch problemlos.
Warum ausgerechnet bei FIFA-Bewertungen übertrieben werden soll, erschließt sich mir nicht. Bei anderen Spiele kommt das schon hin normalerweise. Und selbst grottenschlechte Titel wie Onrush kommen bei Käufer-Rezensionen besser weg.
Möglicherweise ist der durchschnittliche FIFA-Besitzer ja auch einfach in einer präpubertierenden Trotzphase oder so...
Das selbst mieseste KI Mannschaften in den Schlussminuten noch 5-6 Tore schießen.... die Schlussminuten sind vielleicht eine Minute, sagen wir zwei Minuten in Realzeit; und in denen soll jegliche KI Mannschaft 5-6 Tore erzielen können.... mit welchem Ergebnis gehen Spiele denn so aus? Da müsste doch alles zweistellig sein und wenn man so darüber nachdenkt, sollte auffallen wie in den Bewertungen übetrieben wird.