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FIFA Football 2003 (Sport) – FIFA Football 2003

Bisher konnten sich Fußball-Fans mit GameCube eher bescheiden amüsieren: Virtua Striker 3 und ISS2 hinterließen nicht gerade Euphorie. Jetzt debütiert mit FIFA 2003 auch EAs Fußballreihe auf Nintendos Spielwürfel. Ob sich der sehr gute Eindruck der PC-Fassung auf den Fernseher übertragen lässt, verraten wir Euch in unserem Test!

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© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Dicke Sprüche, fette Lizenz

Nicht kleckern, sondern klotzen denkt sich die Marketing-Abteilung von EA und bewirbt FIFA 2003 wie ein Spiel vom anderen Stern: Nicht weniger als das „absolute Fußballerlebnis“ und die „absolute Ballkontrolle“ sollen dieses Jahr realisiert werden.

Die formalen Voraussetzungen sind jedenfalls bestens: Die fette Lizenz lässt Euch auf alle erdenklichen Ligen zurückgreifen, inklusive originaler Spieler- und Vereinsnamen sowie Trikots: 16 Ligen, 450 offizielle Teams und über 10.000 Profi-Fußballer locken vor den Monitor.

Allerdings dürfen sich GameCube-Fans auch gleich eine neue Memory-Card kaufen: Satte 54 Blöcke verschlingt FIFA 2003! Zum Vergleich: Die PS2 braucht gerade mal 487 KB auf einer 8MB-Karte.

Spielmodi- & Statistik-Freuden

In Sachen Spielmodi gibt es das übliche Repertoire aus Freundschafts-, Liga- und diversen Pokal-Wettbewerben. Außerdem lassen sich Spielertransfers abwickeln, so dass jeder seine Traum-Mannschaft zusammenkaufen kann. Allerdings steht jedem Verein nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung, das jedoch durch Verkäufe aufgestockt werden kann. Hinzu gekommen ist der Club Championship-Modus, hinter dem sich nichts anderes als die Champions League verbirgt. Ein Trainingsmodus ist allerdings nicht integriert – ein Wermutstropfen, der an späterer Stelle noch diskutiert wird.

Höchst erfreulich sind die neuen Statistiken bei Halbzeit und Spielende: Neben den üblichen Zahlenspielereien wie Ballbesitz, Torschüsse etc. gibt es auch informative Zusätze wie „Schüsse aufs Tor“ oder „Zweikämpfe“ sowie nützliche Grafiken, die jeden Wert auch optisch darstellen: Von wo wurde geschossen? Wo wurden die Zweikämpfe gewonnen? Ein schönes Feature, von dem sich die Konkurrenz eine Scheibe abschneiden könnte. __NEWCOL__Auch im Bereich der Spielerstatistik gibt es acht individuelle Werte von Schnelligkeit, Ausdauer bis hin zur Ballkontrolle sowie einen prozentualen Gesamtwert. Stars wie Ballack werden hier mit 92% bedient. Allerdings gibt es auch viel Streitpotenzial: Warum die Nationalspieler Bernd Schneider und Klose insgesamt nur 72% bzw. 80% und Ersatz-Stürmer Asamoah satte 85% bekommt, bleibt ebenso ein Geheimnis der Entwickler wie das Fehlen Kahns im Nationalteam – er hat immerhin 95%. Eine kleine EA-Rache angesichts der Klage des Keepers?

Spartanische Steuerung

Zu Beginn könnt Ihr zwischen „Arcade“ und „Simulation“ wählen. Erstere unterscheidet sich eigentlich nur durch einen schnelleren Spielablauf und eine näher am Geschehen platzierte Kamera. Die gewöhnungsbedürftige FIFA 2002-Steuerung wurde über Bord geworfen. So überschaubar und einfach wie dieses Jahr war die Handhabung noch nie: Kurzpass, langer Pass, Steilpass sowie Kopfball und Torschuss im Angriff; Grätsche und Tackling in der Abwehr – das war`s. Lediglich die Sprint-Funktion und der optional einblendbare Laufweg von Spielern, die man in die Spitze schicken kann, sind noch zu erwähnen. Letzteres erweist sich immer noch als hakelig, da man zwei Tasten schnell hintereinander bedienen muss und der Pass in die Tiefe zum Geduldsspiel wird. In PES ist die KI so ausgereift, dass Stürmer von alleine in die Gasse gehen.

A propos Gegner-KI: Bleibt man mit dem Ball einfach stehen, scheinen alle eine Schweigeminute einzulegen – keiner greift an! Insgesamt zeigt sich das Gegner- und Mitspielerverhalten jedoch besser als in FIFA 2002. Die Gegenspieler beharken Euch frühzeitig, vollziehen recht ansehnliche Angriffe und erweisen sich auf der dritten der vier Schwierigkeitsgrade als große Herausforderung. Selbst Spiel auf Zeit oder bedingungslose Offensive sind zu beobachten. Auch die Torhüter glänzen mit tollen Paraden und sind schon auf der zweiten Stufe fast zu gut: Geschosse aus nächster Nähe werden heroisch abgewehrt. Nur beim Herauskommen zeigen die Keeper ab und an unentschlossene Totalausfälle.

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