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FIFA Street 3 (Sport) – FIFA Street 3

Mit dem dritten Anlauf von Fifa Street startet EA einen neuen Versuch, die Coolness von Straßenfußball mit lässigen Tricks einzufangen. Da die beiden Vorgänger sich dabei nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben, sollen jetzt ein neuer Ansatz mit Comic-Look und runderneuerte Spielmodi die Wende bringen. Sorgt das neue Konzept für mehr Spaß auf dem Platz?

© EA Sports BIG / Electronic Arts

Trick-Feuerwerk

Wer bereits in den Vorgängern Tricks vom Stapel gelassen hat, wird sich schnell zurecht finden, denn viel hat man an der Spielmechanik nicht verändert. Noch immer steht der Trick-Stick – also der rechte Analogstick – im Zentrum des Geschehens, denn nur so zirkelt ihr den Ball stylisch an der gegnerischen Abwehr vorbei und ladet zusätzlich noch eure Gamebreaker-Leiste auf. Das erreicht ihr auch mit anderen coolen Manövern wie langen Passspielen, kleinen Moves mit Hilfe der Dreieck-/Y-Taste oder dem Entlanglaufen mit dem Ball an einer Mauer. Ist die Leiste gefüllt, aktiviert ihr auf Knopfdruck den Gamebreaker, mit dem der nächste Schuss auf den gegnerischen Kasten mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Volltreffer wird. Allerdings fehlt diesen Special-Schüssen einmal mehr der nötige Wumms! Wenn ich in einem Arcade-Kick wie Fifa Street 3 während eines Gamebreakers den Ball voll abziehe, dann will ich, dass es kracht. Ich will, dass mein Subwoofer genau so ins Schwitzen kommt wie die Jungs auf dem Platz und meine Bude im Takt mit den Boxen bebt. Und was gibt mir EA? Einen läppischen Torschuss wie jeder andere, der nur durch den farbigen Schweif am Ball und das leicht verzerrte Bild ahnen lässt, dass hier gerade ein Hammer-Special vom Stapel gelassen wird – enttäuschend. Hinzu kommt, dass auch hier die Trick-Ambitionen schnell wieder von der nächsten Grätsch-Attacke zunichte gemacht werden und die Torwart-KI immer noch

Auf der PS3 hinkt Fifa Street 3 der 360-Fassung leider technisch hinterher: Kantenglättung, Farben und Texturen halten nicht mit. EA hat auch nur 30 Frames pro Sekunde für Sonys Konsole übrig, während der Kick für Microsoft mit 60 Frames läuft.

sehr zu wünschen lässt, da ihr zu viele Standard-Schüsse durch die Lappen ins Netz gehen. Auch hat mir der Torwart gegnerischer Teams beim Abstoß den vermehrt vor meine Füße geworfen – und das gleich mehrmals hintereinander. Sowas darf einfach nicht passieren!

Coole Animationen

Neben dem Comic-Stil sind es vor allem die Animationen der Ballkünstler, die in den Partien für Aufsehen sorgen, obwohl das Trick-Repertoire relativ begrenzt ist und man so schnell alle möglichen Moves zu Gesicht bekommt. Auch wirken die Animationen vor allem bei Verteidigungsaktionen wie Grätschen oft etwas abgehakt. Die Kulissen sind trotz cooler Locations dagegen nur durchschnittlich und etwas steril, denn abseits der Bolzplätze ist so gut wie gar nichts los. Zumindest aber setzen die beiden Kameraperspektiven „Action“ und „Seitenlinie“ das Geschehen gut in Szene, wobei letztere Einstellung eine bessere Übersicht liefert, so dass sich Spielzüge hier besser planen und vorbereiten lassen. Wie so oft bei EA-Titeln gibt es aber auch bei Fifa Street 3 wieder einen deutlichen Unterschied zwischen PS3 und Xbox 360. Bereits auf einem Event verriet uns einer der Produzenten, dass die Version für die Sony-Konsole mit maximal 30 Frames pro Sekunde auskommen muss, während es auf der 360 mit 60 Frames noch flüssiger zur Sache geht. Hinzu gesellen sich üble Flimmerkanten sowie verwaschene Farben bei den Texturen, weshalb die PS3-Version grafisch erneut merklich abfällt. Was soll denn das?

Minispiele wie das Balljonglieren gibt es hier leider nicht mehr – genau so wenig wie einen umfangreichen Karrieremodus. EA hat überall den Rotstift angesetzt.

Beim Sound sind beide Versionen dagegen wieder gleichauf und untermalen die Partien mit groovigen Electro-Tracks. Die nervigen Yo-Man-Kommentatoren machen glücklicherweise nur noch selten und auch nur leise im Hintergrund den Mund auf.

Der Online-Kick?

Auch online läuft der Ball rund! Doch gerade EA-Titel haben in der Vergangenheit den Spielspaß immer wieder durch ihre laganfälligen Server versaut – man denke nur an das Debakel der vergangenen NfS-Teile. Im Fall von Fifa Street 3 kann jedoch Entwarnung gegeben werden: Die Online-Matches liefen reibungslos und ohne störende Lags oder gar komplette Spielabbrüche über den Bildschirm. So muss das sein! Neben Ranglistenspielen mit unterschiedlicher Zielsetzung hat man auch eine Variante der interaktiven Liga eingebaut. Hier entscheidet ihr euch für eure Lieblings-Nation und bringt diese zusammen mit anderen Spielern in der Weltrangliste nach vorne, indem ihr Online-Spiele gewinnt. Auch die Bolzplatzwahl, in der ihr abwechselnd die Spieler für euer Team wählt, hat den Weg in den Onlinemodus gefunden.