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Forced (Arcade-Action) – Forced

Das dänische Team BetaDwarf hält nicht viel von stupidem Gemetzel. In ihrem Debüt Forced muss sich der Gladiator nicht nur aggressiver Monster erwehren, sondern auch geschickt eine magische Kugel übers Spielfeld dirigieren. Beste Voraussetzungen für intelligente Koop-Action?

© BetaDwarf /

Fresst das, ihr Quälgeister!

 

Vor einer Arena schnappen sich bis zu vier Spieler Waffen und wählen freigeschaltete Spezialattacken sowie Perks aus.
Vor einer Arena schnappen sich bis zu vier Spieler Waffen und wählen freigespielte Spezialattacken sowie Perks aus. © 4P/Screenshot

Auch Schreine lassen sich so bedienen: Nachdem Balfus über ein Exemplar geflogen ist, verwandelt er sich z.B. kurzzeitig in eine heilende Kugel oder eine fette Bombe, welche auch zum Leben erwachte Statuen zerlegt. Oder ich locke den gierigen Gegnerpulk zu einem anderen Schrein, lasse Balfus hinüber zischen und schon werden sie dort von knisternden Blitzen gegrillt. Auch kleine Schalter-Rätsel wurden geschickt in die Kämpfe eingeflochten: Mal muss ich einen rotierenden Todesstrahl überlisten, anderswo eine Reihe von Kisten verschieben, ohne aus Balfus‘ rettendem Radius zu gelangen – all das natürlich nicht in Ruhe, sondern während die Gegnerhorden mich von allen Seiten nerven.

Zu Beginn sind die ständigen Attacken lästig und mühsam. Auch die träge Steuerung nervt, da es keine analoge Abstufungen, schnelle Ausweichschritte oder ähnliche Finessen gibt. Doch je besser und intuitiver ich meine Kugel einsetze, desto mächtiger und befriedigender fühlt es sich an, sich durch die Viecher zu mogeln, auf dem Weg elegant mehrere Schreine abzugrasen und den Pulk mit großem Knall zu sprengen. Fresst das, ihr Quälgeister!

 

Sticks oder Maus?

 

Der Schrein mit der roten Hand verwandelt die Kugel in eine Bombe, welche sogar die anhänglichen Steinstatuen zerlegt.
Der Schrein mit der roten Hand verwandelt die Kugel in eine Bombe, welche sogar die anhänglichen Steinstatuen zerlegt. © 4P/Screenshot

Dass die Story um die geknechteten Gladiatoren-Neulinge und ihre Unterdrücker sich im Hintergrund hält, hat mich nicht gestört. Auch der unscheinbare Orchester-Soundtrack klingt austauschbar, passt aber zum Thema. Als Fan von Zweistick-Shootern wie Super Stardust HD kam ich mit dem Bogenschützen und dem 360-Controller am besten zurecht. Wer möchte, kann sich aber auch mit Klingen oder einem fetten Schild auf den Nahkampf konzentrieren – oder per Maus und Tastatur steuern. Außerdem wird nach und nach eine überschaubare Zahl von Spezial-Attacken sowie kleinen Perks freigeschaltet. Wer die Arenen nicht nur bezwingen, sondern auch ein paar Zusatzherausforderungen meistern will, sollte also mit Blitzen, Bomben, Schadensverstärkern oder Extras wie Unsichtbarkeit experimentieren. Überhand nimmt das zum Glück nicht, Forced ist schließlich in erster Linie ein Action- und kein Rollenspiel. Auch die Bosskämpfe benötigen meist ein wenig Taktik und einen geschickten Laufweg um Hindernisse.

Die unterschiedlichen Waffen ergänzen sich natürlich auch im Koop für bis zu vier Spieler. Dann ist es etwas einfacher, sich durch die Horden zu metzeln. Im Gegenzug kann aber auch einiges schief gehen, weil Balfus unter den Partnern aufgeteilt wird. Wenn ihn alle Spieler unkoordiniert herbeirufen, schwebt er nutzlos in der Mitte umher und wichtige Schreine werden nicht aktiviert.

Online-Glücksspiel

 

Vorsicht, Laser!
Vorsicht, Laser! © 4P/Screenshot

Lokal sorgt der Koop für lustiges Gemetzel und hektische Momente – online auch, sofern denn mal in seltenen Fällen eine Verbindung zustande kommt. Meist spuckt das Spiel nur eine der mannigfaltigen Fehlermeldungen aus oder hängt sich ganz auf. Wer ebenfalls Probleme hat, sollte sich durch die FAQ der Entwickler arbeiten. Im nicht immer fehlerfrei arbeitenden Server-Browser sieht man, wie viele Kristalle der jeweilige Host bereits im Story-Modus erbeutet hat. Auch ein Survival-Modus wird angeboten, welcher mir durch den größeren Action-Fokus in Kombination mit der trägen Steuerung aber nicht so gut gefallen hat wie die klassische Koop-Kampagne. Wer einen Server erstellt hat, kann übrigens schon alleine loslegen, bevor jemand hinzukommt. Einfaches Drop-in/Drop-out gibt es aber nicht: Sobald jemand beitritt, geht es zurück ins Menü.

 

  1. Also ich muss sage, das Spiel ist genial, ich spiele es mit Kumpels, und unsere Verbindung war bis dato ganz okay, es gab nur 1-2 Abstürze. Wenn alles funktioniert, ist es sicher um die 80 Prozent wert.
    Grafisch sicherlich keine Bombe, es ordnet sich so im Torchlight 1.5 Bereich ein. Die bemängelten Animationen wird man in der Regel kaum merken, da es sehr hektisch zugeht und das Gesamtfeeling durchaus gut rüberkommt. Die Steuerung finde ich eigentlich ganz okay und intuitiv. Ansonsten sei anzumerken, dass dieses Spiel euch gewaltig fordern wird. Und im Koop bislang genial. Die Rätsel und Herausforderungen, sind alle machbar und/aber auch nicht unbedingt einfach. So manches Level wird sicher einige Male angegangen werden müssen.
    Die Monster sind sicherlich keine Überflieger im Design, erfüllen aber ihren Zweck. Und sind in Kombination miteinander oftmals tötlich/effektiv.
    Wie gesagt, bei mir lief es bislang recht stabil, zocke hauptsächligh mit Freunden, und kann diesem Spiel in dem Sinne gute 80 Prozent geben.

  2. Ja, das Spiel hat zwei Probleme, wie ich finde: Der Ko-op-Modus funktioniert (bei mir) nur in 1% meiner Versuche, und im Singleplayer-Modus macht es (mir) keinen Spaß.
    Bin seit Version 1.00 dabei und nach jedem Patch habe ich versucht, eine Verbindung herzustellen. Bisher ohne Erfolg. Und wenn ist man nach kurzer Spielzeit rausgeflogen. :(

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