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Frozen Synapse Prime (Taktik & Strategie) – Rundenplanung & Echtzeitzittern

Es gehört zu den cleversten Taktikspielen der vergangenen Jahre: Frozen
Synapse gewann der Rundentaktik eine neue Seite ab und fesselte mit
unkomplizierten Mehrspieler-Gefechten. Ganze drei Jahre ist das schon
her – jetzt erscheint das Original unter dem Zusatz „Prime“ in einer überarbeiteten Version auch auf Steam. Und hat nichts von seinem Reiz verloren.

© Double Eleven /

Klonkrieger

Ein Gewehrschütze soll den Raum im Blick behalten, während sein Kollege mit Schrotflinte im Anschlag durch die Hintertür stürmt. Lange plane ich die Aktion – die Ausführung erfolgt schließlich ohne mein Zutun. Denn die Einheiten in Frozen Synapse sind Klone mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten, Vatforms. Sie folgen Wegpunkten, nehmen ins Blickfeld laufende Gegner ins Visier und harren so lange am Platz, wie sie angewiesen werden. Ein echtes Eigenleben besitzen sie aber nicht.

Diesen Vatforms erteile ich also Befehlsketten, während die Zeit stillsteht. Und sobald ich den Stillstand aufhebe, werden sie den Anweisungen genau fünf Sekunden lang folgen. Danach stoppt die Zeit wieder.

Stumpfe Fingernägel


Das Knifflige ist das Vorhersagen der gegnerischen Aktionen. Wohin bewegen sich die feindlichen Einheiten? Gehen sie in Deckung oder werde ich ihnen im offenen Gelände begegnen? Soll ich meine eigenen Truppen stehen lassen, damit sie schneller auf ankommende Gegner reagieren oder sollen sie auf dem Weg zu einer entfernten Deckung feindliches Feuer ignorieren, damit sie schnellstmöglich besseren Schutz finden?

Immerhin schießen sie selbstständig auf Ziele in ihrem Sichtfeld – Vatforms mit Maschinengewehr haben dabei eine andere Reaktionszeit und Reichweite als solche mit Schrotflinte. Ich muss daher möglichst genau

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In Ruhe erteilen Befehlshaber beliebig viele Anweisungen… © 4P/Screenshot

abschätzen, welche Truppen der Gegner wohin bewegen wird. Während meiner Planung kann ich zwar auch seine Einheiten setzen, um verschiedene Situationen durchzuspielen. Sobald ich meine Eingaben finalisiere, bleibt allerdings nur das Nägelkauen. Und das Ansehen der Ereignisse, die sich aus den Vorgaben und automatischen Reaktionen ergeben.

Wenn die Zeit nicht mehr stillsteht


Das Schöne ist: Ich reagiere nicht nur auf unmittelbare Bedrohungen wie in den meisten Taktikspielen, sondern muss immer so planen, dass meine Truppe in verschiedenen Situationen siegreich wäre. Denn die vermeintlich wenigen fünf Sekunden sind eine lange Zeit, in denen sich mitunter überraschende Wendungen ergeben. Gleichzeitig sollte ich natürlich meine eigene aggressive Strategie verfolgen, was gegen die kompetenten Widersacher der Kampagne eine angenehme Herausforderung ist.

  1. Hmm bin unschlüssig. Fand Teil Blau eigentlich ganz gut aber Verkaufszahlen waren wohl nicht so gut, werden dieses mal aber deutlich besser (sieht man an Door Kickers). Man sieht leider: Das Spiel ist erst einmal nicht so wichtig, die Grafik muss stimmen. Konnte keiner meiner Kumpels überreden FS mit mir zu spielen. :roll:

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