Das Konzept, das auf Mobilgeräten seinen Anfang nahm, bevor es kinectisiert sowie auf den großen Bildschirm gebracht wurde und nun auch in Fruit Ninja Kinect 2 (FNK2) zum Einsatz kommt, ist denkbar einfach: Man muss Früchte, die über den Bildschirm sausen, mit seiner Handkante als Katana-Ersatz zerteilen. Je mehr Kokusnüsse, Äpfel, Orangen, Trauben usw. man in einer flüssigen Bewegung erwischt, umso mehr Bonuspunkte erhält man. Erschwert wird dies durch Bomben, die ebenfalls durch das Bild rauschen, bei Berührung explodieren und für Punktabzug sorgen und natürlich ein Zeitlimit, das einem ständig im Nacken hängt. Da sich (natürlich) am Grundkonzept nichts geändert hat, müssen die Modi Fortschritte zeigen.
Schaut man sich jedoch die Varianten an, die im „Schnellen Spiel“ zur Verfügung stehen, kommt zuerst Ernüchterung auf. Sowohl Arcade (mit Bonusfrüchten und Modifikatoren) als auch Classic (mit Bomben) oder Zen (nur Früchte, keine Bomben oder sonstige Ablenkungen) kennt man aus dem Vorgänger. Sie sehen allerdings jetzt besser aus und die schon im Vorgänger gelungene Bewegungserkennung nutzt die verbesserte Kinect-Kamera optimal und macht dementsprechend auch hier keine Macken. Die Verzögerung zwischen der ausgeführten Bewegung und der durch den im Bildhintergrund stehenden Spielerschatten ausgeführten Umsetzung ist minimal und für den Erfolg oder Misserfolg im Spiel unerheblich. Und das bedeutet, dass sowohl für den Teilnehmer bzw. das Duo vor dem Bildschirm als auch für die Zuschauer der Unterhaltungswert entsprechend hoch ist.
Mehr als ein HD-Remaster
Könnte man bis hierhin den Eindruck bekommen, dass es sich bei der Fortsetzung zum Fruchtfuchtler nur um ein aufgehübschtes Remake handelt, bei dem nur ein paar optionale Effekte hinzugefügt wurden, bekommt man mit dem Festival die dringend benötigten Neuerungen – naja: Abwandlungen. Hier warten vier Herausforderungen, die die Obstjagd auflockern sollen. Mal muss man Shuriken ausweichen. Dann wiederum muss man dem Lichtkegel fernbleiben, der über den Bildschirm wandert. Beides natürlich, während man die Früchte zu Salat verarbeitet. In einer dritten Variation muss man Bambussamen mit dem Obst zerhackstückeln, da ansonten Bambus über den Bildschirm wuchert, der erst zerlegt werden muss, bevor es wieder Punkte gibt. Und zu guter Letzt werden die Handkanten-Katanas durch Kunai ersetzt, die man auf die Früchte schleudert. Im Rahmen der bescheidenen Möglichkeiten, die ein derart simples Grundkonzept bietet, macht Halfbrick einige Fortschritte. Doch dadurch wird das Spielerlebnis unter dem Strich nur unwesentlich erweitert – man muss sich nur etwas mehr bewegen.
Apropos mehr: Die Mehrspielermodi, zu denen auch ein ständiges Wechseln der Modifikatoren gehört, während man nicht nur gegen den Kontrahenten, sondern auch gegen die Zeit um Punkte kämpft, wurden aufgebohrt. Es gibt nicht nur mehr Minispiel-Varianten, mit denen man vor dem Bildschirm die Handkanten fliegen lassen kann. Im Party-Modus für bis zu vier Spieler (teilweise im Wechsel) muss zusätzlich zu Fruchtstücken auch posiert oder andere kleinere Aufgaben gelöst werden. Auch hier gilt: Dank des leichten Einstiegs und des nicht von der Hand zu weisenden Schadenfreude-Faktors ist auch der Mehrspieler-Modus in kleinen Dosen ein kurzweiliger Zeitvertreib für Spielepartys.